Früherer Bürgermeister in Höxter: Fischer ist zurück und will Mandat für Kreistag

Höxter. Lange war es ruhig um ihn. Nun ist er wieder da. Zuletzt hatte er seine im Dezember 2020 formulierte Bewerbung für das Amt des ersten Stadtrats in Holzminden im Februar 2021 zurückgezogen und es hatte mit seiner Partei, der SPD, einen Disput gegeben. Nun scheinen die Wogen geglättet, und Fischer ist wieder drin im Geschehen der Sozialdemokraten. Die SPD Höxter stellt den ehemaligen Höxteraner Bürgermeister Alexander Fischer (&bdquo;elf bewegte Jahre“), der zudem 16 Jahre in der Kommunalpolitik seiner Heimatstadt unterwegs war, wieder auf. Für die Kommunalwahl im September. Diesmal für den Kreistag. Und was sagt der heute 61-Jährige dazu? Lesen Sie auch: Höxters Bürgermeister Alexander Fischer tritt nicht wieder an Die &bdquo;NW“ erreicht den aufgeräumten, gut gelaunten ehemaligen Rathauschef telefonisch. &bdquo;Hervorragend“ gehe es ihm, sagt er. Und erzählt, dass er noch immer in Höxter zuhause sei. Dass er mit dem Rennrad (Motto: &bdquo;keine Gnade für die Waden“) die Region Weserbergland erkunde. Dass er freiberuflich unterwegs sei. Und dass er es &bdquo;interessant“ findet, dass dieser Kreistagsmandats-Vorschlag – immerhin erst ein Vorschlag – auf so viel Interesse stoße, sagt er schmunzelnd. Beruflich und politisch eine Auszeit in Höxter 2020 habe er bewusst eine berufliche und politische Auszeit genommen, als er im ersten Wahlgang gegen die beiden Daniels, Daniel Razat (CDU) und den parteilosen und von SPD und Grünen unterstützten heutigen Bürgermeister Daniel Hartmann, die Wahl verloren hatte. Anfang November 2020 wurde Fischer verabschiedet. Von seinem Nachfolger in der Stadthalle. Das könnte Sie interessieren: Höxters Bürgermeister zieht zum Abschied aus dem Rathaus Bilanz &bdquo;Ich habe mich auf die berufliche Umorientierung und auf die Familie konzentriert“, sagt Fischer heute. Und bekennt: &bdquo;Nach 16 Jahren Kommunalpolitik kann man das nicht so einfach ausknipsen, denn ich hatte viel Spaß – trotz alle der Schwierigkeiten.“ Er habe das Geschehen in und um Höxter natürlich auch danach weiter verfolgt. Kandidatur für Stadtrat Höxter kam nicht infrage &bdquo;Auch wenn es in den Fingern juckte, ich habe mich bewusst zurückgehalten und bin ebenfalls bewusst nicht weiter öffentlich aufgetreten.“ Dass jetzt sein Nachfolger und der Nachfolge-Rat nun ihre Politik machten, das sei für ihn &bdquo;völlig in Ordnung“. Deshalb komme für ihn auch eine Kandidatur für den Stadtrat nicht infrage. &bdquo;Da gehöre ich nicht rein“, sagt er. Das passt zum Thema: Höxters Bürgermeister Alexander Fischer im Interview Doch Kreistag? &bdquo;Ja, das interessiert mich. Als Bürgermeister habe ich mit dem Landrat schon zusammengearbeitet, auf der Ebene kann ich mir das wieder vorstellen“, sagt Fischer im Gespräch mit der &bdquo;NW“ und ist dann sofort wieder drin im Kommunalpolitiker-Modus: &bdquo;Wir stehen vor großen Herausforderungen. Corona, Ukraine-Krieg, Kostensteigerungen, Preisentwicklung, wirtschaftliche Entwicklung. Da ist es meiner Ansicht nach falsch zu sagen: Wir hoffen, dass es besser wird. Es wird in naher Zukunft nicht besser erden.“ Teilweise noch größere Herausforderungen als in Höxter Das müsse man ehrlich aussprechen. Um dann zu schauen, &bdquo;was wir unter diesen Rahmenbedingungen – das Land hat uns ein stückweit im Stich gelassen, der Bund sowieso – das Beste draus machen.“ Die Städte selbst dürften nicht weiter belastet werden, sie müssten leistungs- und handlungsfähig sein. Politik gewinne Vertrauen der Bürger wieder, wenn man ihnen klar sage, wo man stehe und dass &bdquo;es nicht gut aussieht. Aber auch das, was noch geht.“ Von der Hoffnung, dass es besser werde, könne man sich schließlich nichts kaufen. Deshalb: Realist sein, betont der Jurist. Er weiß: &bdquo;Die Kommunen stehen überall doch alle vor den gleichen Herausforderungen. Teilweise noch vor Größeren als Höxter.“ Und: &bdquo;Wenn ich das Mandat für den Kreistag bekomme, möchte ich ein bisschen mitentscheiden.“ Er ergänzt: &bdquo;Das ist so spannend und faszierend.“ Den Spaß dran scheint er wahrlich nicht verloren zu haben. Rückblick: die Jahre 2009 bis 2020 in Höxter Rückblick: Nachdem der CDU-Bürgermeister Hermann Hecker in den Ruhestand gegangen war, wurde Fischer 2009 mit 38,46 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister der Stadt Höxter gewählt. Damit hatte Höxter zum ersten Mal seit 1946 einen SPD-Bürgermeister. Fischer war vorher einer der stellvertretenden Bürgermeister gewesen. 2014 wurde er mit 57,96 Prozent der Stimmen wiedergewählt – gegen den ehemaligen niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann. Bei der dritten Wahl 2020 trat er – zunächst hatte er im Februar 2019 Nein gesagt, dann überraschend im Juni 2020 seine Kandidatur doch angekündigt – als Parteiloser an und wurde abgewählt. &bdquo;Die ersten Tage nach der Wahl waren extrem hart“, sagte Fischer damals. &bdquo;Es tat enorm weh, denn ich war in Höxter Bürgermeister aus Leidenschaft. Und hätte gern weitergemacht und vieles zu Ende geführt.“ Er blieb in Höxter, wo er seit 30 Jahren zuhause ist. Nun zurück auf der politischen Bühne.

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