
Kreis Höxter. Eine starke CDU, ein gewählter CDU-Direktkandidat, der erneut den Zug nach Berlin besteigt: So klar und eindeutig wie im Wahlkreis 135 und im Kreis Höxter mit der Union (36,4 Prozent) und Christian Haase (43,2 Prozent) als Sieger der Bundestagswahl ist es nicht überall. Die „NW“ Höxter hat mal in den Wahlkreisen drumherum nachgeschaut, welche Ergebnisse dort die Bundestagswahl gebracht hat.
In zwei Wahlkreisen hat der SPD-Kandidat gewonnen, in den meisten ist die AfD deutlich über der 20-Prozent-Marke angekommen. Aber wie hat eigentlich im Hochsauerlandkreis der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz in seinem Wahlkreis abgeschnitten? Ein kurzer Überblick.
Den Überblick gibt’s hier: Liveticker zur Bundestagswahl im Kreis Höxter: Listenplatz reicht für SPD-Kandidatin nicht
In Paderborn hat Lokalmatador und CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann – man munkelt schon über ein Ministeramt – den Wahlkreis deutlich mit 45,5 Prozent der Stimmen geholt. Seine CDU ist dort mit 37,3 Prozent die stärkste Partei, die AfD bleibt unter den Ergebnissen des Kreises Höxter (je 20,6 Prozent): 18,3 und 18,9 Prozent stehen dort für Erst- und Zweitstimme zubuche.
Wie es in Holzminden ausschaut
Auch Lippe ist schwarz: Aber deutlich weniger. Auch dort holt CDU-Kandidatin Kerstin Vieregge den Wahlkreis – mit 27,1 Prozent der Zweitstimmen liegt die CDU aber deutlich dichter an den Sozialdemokraten (20,9 Prozent), die traditionell im Lippischen stark sind. Auch dort eine deutliche Schlappe für die FDP – 3,0 Prozent für ihren Kandidaten, 4,3 Prozent für die Partei. Und die AfD holt in beiden Stimmen fast 22 Prozent ab.
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Ebenfalls nördlich, etwas weiter östlich des Kreises Höxter: der Wahlkreis Hameln-Pyrmont – Holzminden. Dort hat Johannes Schaps für die SPD mit 33,0 Prozent der Stimmen wieder den Wahlkreis für sich entschieden. Aber: Die CDU ist dort stärkste Partei geworden und liegt mit 27,0 Prozent vor der SPD mit 24,6 und der AfD mit 21,2 Prozent.
So hat der Merz-Wahlkreis abgestimmt
Waldeck-Frankenberg grenzt von Süden an den Kreis Höxter – und ist genauso in CDU-Hand. Aber auch dort mit deutlich geringeren Zahlen. Unionskandidat und Wahlkreissieger Jan-Wilhelm Pohlmann kommt auf 31,1 Prozent der Stimmen, seine Partei auf 28,8 Prozent – vor der SPD (22,9) und der AfD (21,1).
Ebenfalls im Süden: Kassel, bekanntlich eine SPD-Hochburg. Sozialdemokrat Daniel Bettermann ist dort der Wahlsieger mit 27,7 Prozent – aber nur 3,4 Prozent vor der CDU. Und die ist bei der Zweitstimme sogar stärkste Fraktion geworden: Mit 22,5 Prozent der Stimmen liegt sie knapp 0,3 Prozent vor der SPD. Die FDP-Ergebnisse liegen dort noch niedriger als im Kreis Höxter (2,7 und 3,6 Prozent). Auch die AfD ist deutlich unter den Werten im Kreis Höxter (16,2 und 15,8 Prozent).
Und was macht der Wahlkreis vom designierten Bundeskanzler Merz? Den holt der Sauerländer klar mit 47,7 Prozent der Stimmen – seine Partei ist mit 43,6 Prozent ebenfalls stark. Keine Chance für die SPD (21,4 und 16,4 Prozent bei Erst- und Zweitstimmen). Eine Watschen gaben die Sauerländer sowohl der FDP wie auch den Grünen.
Insgesamt ist in allen Wahlkreisen eines aber deutlich zu spüren: Das Interesse an dieser Bundestagswahl war sehr hoch. Die Wahlbeteiligungen liegen zwischen 81,0 Prozent (Hameln-Pyrmont – Holzminden) und phänomenalen 83,9 Prozent im Merz’schen Hochsauerland.