Wie die CDU den Rechtsruck im Kreis Höxter stoppen möchte

Kreis Höxter. Er sei erschrocken über das starke Abschneiden der AfD, erklärte der wiedergewählte CDU-Bundestagsabgeordnete Christian Haase bei einem ersten Blick auf die Zahlen. Tatsächlich hat die in Teilen rechtsextreme Partei in seinem Wahlkreis noch deutlich stärker zugelegt als im Bundesschnitt – genau 11,98 Prozentpunkte mehr als vor vier Jahren erhielt die AfD und knackte auch im Wahlkreis Höxter die 20-Prozent-Marke. Besonders stark rauf ging es für die teilweise vom Verfassungsschutz beobachtete Partei unter anderem in Bad Driburg, Brakel und Willebadessen. Im lippischen Augustdorf, das ebenfalls zum Wahlkreis gehört, wurde die AfD sogar mit Abstand stärkste Kraft und holte 36,97 Prozent – hier schnitt die Partei schon bei der Bundestagswahl 2021 deutlich stärker ab als im übrigen Wahlkreis, konnte ihr Ergebnis aber nochmals fast verdoppeln. AfD stark in vielen Kernstädten des Kreises Höxter Schaut man etwas genauer auf die Daten, wird deutlich, dass auch im Kreis Höxter in einigen Städten die Rechtsextremen zur stärksten Kraft zu werden drohen. In der Kernstadt Bad Driburg holte die AfD bei den Zweitstimmen 28,41 Prozent und liegt damit nur noch einen Prozentpunkt hinter den Christdemokraten. In Brakels Kernstadt ist der Abstand genauso gering. Liveticker zur Bundestagswahl im Kreis Höxter: Christian Haase wird das Direktmandat holen Auffällig ist, dass die ausländerfeindliche Partei vor allem in einigen Kernstädten besonders stark ist – so auch in Warburg, Nieheim, Vörden und selbst in Beverungen – der Heimatstadt von Christian Haase. Der betonte noch am Wahlabend ausdrücklich, dass eine Zusammenarbeit mit der AfD völlig undenkbar sei. .responsive23-he6Iqp2RJfWv8Elw-bar-horizontal-bundestagswahl-wahl-erststimmen { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-he6Iqp2RJfWv8Elw-bar-horizontal-bundestagswahl-wahl-erststimmen { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-he6Iqp2RJfWv8Elw-bar-horizontal-bundestagswahl-wahl-erststimmen { padding-top: 142.86%; } } In der Ortschaft Willebadessen hat die AfD mit 34,46 Prozent die Union bereits deutlich überholt, die nicht mehr auf 30 Prozent kam. Auch im Dorf Löwen wurden die Rechtspopulisten mit 32 Prozent stärkste Kraft – während sie im direkten Nachbardorf Eissen gerade 8,5 Prozent geholt hat. In den Ortschaften schwanken die Ergebnisse kreisweit zwischen starker Zustimmung und starker Ablehnung. Auch die Linkspartei legt im Kreis Höxter deutlich zu Deutlich zugelegt haben im Kreis Höxter aber nicht nur die Rechtspopulisten, sondern auch die Linke. Sie konnte fast überall ihr Ergebnis verdoppeln. In stärkstes Ergebnis fuhr sie in Höxter, Beverungen und Steinheim ein, wo sie – etwas überraschend – jeweils mehr als sechs Prozent erreichte. Das Bündnis Sahra Wagenknecht lag in allen Kommunen deutlich hinter den Linken – mit Ausnahme von Augustdorf. &bdquo;Das sind Ergebnisse, die uns in keinster Weise beruhigen können“, sagt Haase in einer ersten Analyse mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Deutschlandweit hätten ein Drittel der Menschen extremistisch gewählt. Woran es liegt, dass die Bürger sich auch im Kreis Höxter immer weniger bei den bisherigen demokratischen Volksparteien aufgehoben fühlen? &bdquo;Eine einfache Antwort gibt es nicht, das Problem ist vielschichtiger, als es auf den ersten Blick scheint“, sagt Haase. Suche nach Ursachen für Rechts- und Linksruck Grundsätzlich stärke die große Unzufriedenheit die politischen Ränder. In einigen Orten – wie Willebadessen – habe sicherlich auch die Windkraftdiskussion eine große Rolle gespielt. Vor allem in den Kernstädten würden die etablierten Parteien gewisse Bevölkerungsgruppen gar nicht mehr erreichen. Wahlergebnisse im Kreis Höxter: Alle Ergebnisse zur Bundestagswahl im Überblick Der CDU-Politiker spricht konkret die Spätaussiedler aus Russland an. &bdquo;Die denkt offenbar über den Ukraine-Krieg deutlich anders als die große Mehrheit der Deutschen“, sagt Haase. Ins politische Gespräch zu kommen sei schwierig. &bdquo;Sie fühlen sich nicht mitgenommen.“ Schwer erklären kann er sich zudem, warum die jungen Leute so stark links gewählt haben. .responsive23-t1flotmunZvyee2E-bar-horizontal-bundestagswahl-wahl-zweitstimmen { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-t1flotmunZvyee2E-bar-horizontal-bundestagswahl-wahl-zweitstimmen { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-t1flotmunZvyee2E-bar-horizontal-bundestagswahl-wahl-zweitstimmen { padding-top: 142.86%; } } Um wieder mehr Menschen zu erreichen, sollen Formate in Sozialen Medien ausgebaut werden. Denn mit klassischer Parteiarbeit komme man kaum weiter. Politische Teilhabe müsse wieder deutlich interessanter gestaltet werden. Als wolle die CDU im Kreis Höxter mit Blick auf die Kommunalwahl im September analysieren. Vertrauen über gute Politik zurückgewinnen Das Wichtigste aber sei zunächst, das Vertrauen der Menschen für die Parteien der Mitte zurückzugewinnen. Und das gehe nur, wenn man zeigt, das man gut und schnell Lösungen für die großen Herausforderungen findet. Und die seien sehr vielfältig – vom bezahlbaren Wohnraum bis hin zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die Alleingänge der USA. Lesen Sie auch: Ein nachdenklicher Wahlsieger im Kreis Höxter Haase hofft deshalb, dass CDU und SPD möglichst schnell zu einer Regierung zusammenfinden. Er sieht in dieser Koalition auch die große Chance, zu zeigen, &bdquo;dass wir wieder einen anderen Politikstil hinbekommen.“ Er selbst habe sich der Haushaltspolitik verschrieben und wolle in diesem Bereich weiterarbeiten. Auch die Kommunalpolitik bleibe ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Vorsitzender der Kommunalpolitischen Vereinigung der Union wolle er noch eine Weile bleiben. Großer Jubel bei der AfD im Kreis Höxter Erwartungsgemäß herrscht bei der AfD im Kreis Höxter Begeisterung. &bdquo;Ein Ergebnis, auf dem sich aufbauen lässt“, lässt sich Bundestagskandidat Klaus Lange zitieren, der persönlich 20,6 Prozent der Stimmen erhielt. &bdquo;Die Kreis-AfD liegt über dem Landestrend NRW, und es melden sich viele Menschen, die Mitglied werden wollen“, berichtet er. Wie AfD-Kreissprecher Peter Eichenseher ankündigte, blicken die Rechtspopulisten bereits auf die Kommunalwahl im September. &bdquo;Wir müssen uns dieser gewachsenen Verantwortung stellen und weitere Stadtverbände gründen. Wir wollen in möglichst vielen Städten zur Wahl am 14. September antreten. In den nächsten Wochen wird es viele AfD-Versammlungen geben, um die AfD-Kandidaturen zur Kommunalwahl vorzubereiten“, so Eichenseher.

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