Bürger im Kreis Höxter laufen Sturm gegen Grundsteuer – welche Option sie haben

Kreis Höxter. Dass der Tag kommen würde, war lange bekannt. Dennoch ist es für einige doch irgendwie überraschend, dass er da ist. Nicht wenige entwickeln eine Wut auf die Kommune, die den Grundsteuer-Bescheid verschickt hat. Sie greifen dann zum Hörer - und lassen die Stadtmitarbeiter an ihrem Unmut teilhaben. Die &bdquo;Neue Westfälische“ hat mit Kommunen im Kreis Höxter über die Situation gesprochen. In Höxter werden die Grundsteuerbescheide seit Donnerstag verschickt - aktuell treffen sie also erst bei den Bürgerinnen und Bürgern ein. Anders sieht die Sache in Steinheim aus. Dort gingen die Bescheide bereits am 13. Januar in die Post - mittlerweile sollten sie bei den Bürgern im Briefkasten gelandet sein. Kämmerer Heinz-Josef Senneka teilt auf Nachfrage der &bdquo;NW“ mit, dass der Stadt bislang 18 Widersprüche gegen die Bescheide vorliegen. &bdquo;Diese wenden sich aber mehrheitlich gegen die durch das Finanzamt erfolgte Bewertung und können von uns daher nicht inhaltlich geprüft werden.“ Die Stadt werde sie demzufolge als unbegründet zurückgewiesen. Steinheim stellt eigens Mitarbeiter für die Grundsteuer ab Neben den schriftlichen Widersprüchen würden bei der Stadt &bdquo;zahlreiche telefonische und persönliche Informations- und Beratungsgespräche geführt“. Eine kleine Gruppe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmere sich aktuell nur darum, &bdquo;um keine Wartezeiten entstehen zu lassen“. Die Zahl der telefonischen Anfragen habe in den vergangenen Tagen schon wieder deutlich abgenommen. Lesen Sie auch: Neue Grundsteuer: So teuer wird es für Hausbesitzer und Mieter im Kreis Höxter In dem Zusammenhang weist Senneka darauf hin, dass die Stadt Steinheim die Grundsteuerreform 2025 aufkommensneutral umgesetzt habe. Die durch die Bescheiderstellung erfolgte Steuerveranlagung habe gezeigt, dass das Steueraufkommen 2025 zwar noch geringfügig über dem des Jahres 2024 liege, &bdquo;wir haben aber auch noch einige Prüffälle, in denen die Veränderung des Grundsteuermessbetrages ungewöhnlich hoch ist“. Was passiert, wenn Bescheide Fehler enthalten Bei diesen Steuerfällen gehe die Stadt davon aus, &bdquo;dass das Finanzamt noch eine Berichtigung nach unten vornehmen wird“. Es handelt sich dabei laut Senneka um Fälle, bei denen sich der Messbetrag um bis zu 400 Prozent erhöht habe. Solche Fälle seien allerdings die deutliche Ausnahme. Die Steinheimer Verwaltung bittet die Steuerbehörden in solchen Fällen um eine genaue Prüfung und gegebenenfalls Korrektur. Die Oberfinanzdirektion erläutert auch Nachfrage, dass sowohl gegen den Grundsteuerwertbescheid als auch gegen den Grundsteuermessbescheid innerhalb einer einmonatigen Einspruchsfrist Einspruch eingelegt werden kann. Diese Bescheide wurden im Kreis Höxter allerdings schon längst von den Finanzämtern verschickt. Die Frist ist abgelaufen. Passend zum Thema: Neue Grundsteuer: Das kommt auf Steinheimer Grundstücksbesitzer zu Das sagt die Finanzdirektion zur Fehlerkorrektur Bei einigen Steuerfällen gehe die Stadt davon aus, &bdquo;dass das Finanzamt noch eine Berichtigung nach unten vornehmen wird“. Es handelt sich dabei laut Senneka um Fälle, bei denen sich der Messbetrag um bis zu 400 Prozent erhöht habe. Solche Fälle seien allerdings die deutliche Ausnahme. Die Steinheimer Verwaltung bittet die Steuerbehörden in solchen Fällen um eine genaue Prüfung und gegebenenfalls Korrektur. Die Oberfinanzdirektion erläutert dazu: Nach abgelaufener Widerspruchsfrist werde der Bescheid bestandskräftig. Solche Bescheide könnten &bdquo;nur noch unter bestimmten, sehr engen gesetzlichen Voraussetzungen nach den Korrekturnormen der Abgabenordnung oder der Einzelsteuergesetze geändert werden“, heißt es aus Münster. Lesen Sie auch: Hausbesitzern im Kreis Höxter drohen heftige Steuererhöhungen Oft sehen Bürger Unklarheiten und rufen bei der Stadt an Senneka geht davon aus, dass diese Fehler korrigiert werden: &bdquo;Gegen Ende des Jahres wird sich zeigen, dass die Aufkommensneutralität vollständig gewahrt wurde“, ist er überzeugt. Bis dahin allerdings sind es noch einige Monate. So müssen sich wohl auch die Mitarbeiter der Brakeler Stadtverwaltung noch einige überaus kritische Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern anhören müssen. Dort wurden die Grundsteuerbescheide mit Bescheid-Datum vom 24. Januar verschickt und erreichten die Bürger ab dem 25. Januar. Laut Stadtsprecherin Ulrike Nolte erreichen die Verwaltung seitdem vermehrt Anrufe. &bdquo;Oft bestehen Unklarheiten im Hinblick auf die Festsetzung des neuen Grundsteuermessbetrages beziehungsweise das Bewertungsverfahren des Finanzamtes“, sagt sie. Dabei geht sie davon aus, dass die Auswirkungen der Grundsteuerreform den meisten Bürgerinnen und Bürgern bekannt seien. Wichtig für Hausbesitzer: So berechnen Sie die mögliche Belastung ab 2025 Viele Anrufer sind frustriert wegen der Reform Ein großes Ärgernis stelle in den Augen der Bürger &bdquo;die generelle Umsetzung der Grundsteuerreform dar. Stichworte Frust, Bürokratie und Regierung.“ Es bestehe ebenfalls &bdquo;ein teilweises Unverständnis über die Erhöhung des Hebesatzes der Stadt Brakel“. Auch interessant: Grundsteuer-Reform trifft im Kreis Höxter wohl vor allem Eigentümer alter Gebäude Tatsächlich sind die Hebesätze der Faktor, auf den die Kommune jeweils einen unmittelbaren Einfluss hat. Sie werden in der Regel von der Politik festgelegt. Anders sieht es mit dem Grundsteuermessbetrag aus: Den hat die Finanzverwaltung festgelegt. Die Höhe der Grundsteuer ergibt sich aus einem Grundsteuermessbetrag, multipliziert mit dem Hebesatz. Wer der richtige Ansprechpartner im Kreis Höxter ist In welche Richtung sich mit der verfassungsrechtlich vorgeschriebenen Reform die jeweilige Grundsteuer entwickelt, ist vom Einzelfall abhängig. Generell ist das Finanzamt der richtige Ansprechpartner. Dennoch melden sich etliche Bürger bei den Kommunen. Wie etwa in Bad Driburg, wo die Stadt die Bescheide am 13. Januar verschickt hat. &bdquo;Aufgrund der Grundsteuerreform gab es natürlich deutlich mehr Rückmeldungen, Nachfragen und Klärungsbedarf als sonst üblich“, sagt Sprecherin Tamara Fleischer auf Nachfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Auch Mieter sind betroffen von einer Erhöhung Übrigens: Auch Mieter sind betroffen. Sie zahlen die Kosten über ihre jeweilige Umlage. Kompetente Auskünfte erteilen die Grundsteuer-Hotlines der Finanzämter: Sie sind erreichbar unter Tel. 05271 969 1959 in Höxter und für das Finanzamt Warburg unter Tel. 05641 771 1959.

Meistgelesen