Weniger Müll zum Weihnachtsfest: Experten aus dem Kreis Höxter geben Tipps

Kreis Höxter. Das Fest der Liebe steht vor der Tür. Genauso wie – Ding-dong – der Paketbote. Er bringt die letzten bestellten Weihnachtsgeschenke, die, obgleich bei ein und demselben Händler bestellt, aus logistischen Gründen in drei Einzelsendungen angekommen sind. Ritsch-ratsch, schnipp-schnapp, sind die wenig besinnlichen Umkartons entfernt. Ab ins Altpapier damit. Damit ist der Korb auch wieder voll und muss behände mit ein bisschen Knistern und einem befriedigenden &bdquo;Flopp“ in der blauen Tonne neben dem Haus ausgeleert werden. Puh, Liebe kann ganz schön viel Müll machen. Das muss aber nicht so sein. Wer sich selbst und seinen Lieben den einen oder anderen festlichen Gang zur Tonne ersparen will, kann den Verpackungsmüll in der Vorweihnachtszeit und an den Feiertagen reduzieren. Der Kreis Höxter, der in neun von zehn Städten für die Entsorgung zuständig ist, hat auf Anfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ ein paar einfache Tipps und Tricks zusammengestellt. Schon bei der Geschenkesuche das Thema Nachhaltigkeit bedenken Grundsätzlich gilt: &bdquo;Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht“, wie Kreissprecher Thomas Fuest betont: &bdquo;Wer darauf achtet, Abfälle zu vermeiden, trägt dazu bei, Rohstoffe einzusparen und den Energieverbrauch bei der Herstellung zu reduzieren.“ Und das beginnt schon bei der Ideenfindung, noch bevor das erste Präsent in der Einkaufstasche landet. &bdquo;Besonders zu Weihnachten werden viele materielle Dinge gekauft und verschenkt, die vielleicht nicht wirklich benötigt werden“, sagt Fuest. Lesen Sie auch: Nikolaus mit Herz: Dieser Warburger sorgt seit 25 Jahren für Weihnachtszauber Eine Alternative sei hingegen, gemeinsame Zeit zu verschenken – vielleicht in Form eines Gutscheins für einen Ausflug oder einen ausgiebigen Spaziergang. &bdquo;Zeit als Geschenk ist nachhaltig, verursacht keinen Müll und schafft gemeinsame Erinnerungen“, erläutert der Kreissprecher. Und, aber das nur ganz nebenbei, er lässt sich auch noch besorgen, wenn alle Geschäfte geschlossen und die Paketboten ihren wohlverdienten Feierabend haben. Aber nicht jedes Geschenk lässt sich derart substituieren. Gerade bei Kindern landet der gemeinsame Spaziergang häufig ganz knapp auf Wunschzettel-Platz zwei. Hinter dem ferngesteuerten Auto oder dem Puppenhaus. Wer etwas kaufen möchte, sollte, rät der Kreis, auf umweltfreundliche Produkte achten. Umwelt- oder Qualitätssiegel können hier Anhaltspunkte sein. Sollen Elektrogeräte unterm Weihnachtsbaum liegen, sollten diese möglichst energiesparend sein. Wer nachhaltiger schenken möchte, sollte außerdem beim stationären Einzelhandelkaufen. &bdquo;Online-Shops werben mit einer großen Auswahl und vermeintlich günstigen Preisen. Aber der Einkauf im Internet schadet der Umwelt, da viele der Produkte lange Transportwege und mehr Verpackungsmaterial benötigen“, erklärt Thomas Fuest. Zudem würden Retouren aus Online-Bestellungen häufig entsorgt, weil das für die Hersteller wirtschaftlicher ist als sie zu prüfen, eventuell wieder zu verpacken und neu anzubieten. &bdquo;Vor Ort einzukaufen, ist also oftmals besser für die Umwelt und stärkt zudem die regionale Wirtschaft“, sagt Fuest. Zum Thema: Tipps fürs nachhaltige Weihnachts-Geschenkverpacken im Kreis Höxter Die analoge Shoppingtour hat noch einen anderen Vorteil: wer ein Produkt im Laden in die Hand nimmt, kann sich, noch bevor die EC-Karte glüht, genaustens davon überzeugen. Ist das die richtige Version, die richtige Farbe, die passende Größe, sind die notwendigen Batterien mit drin, ist alles heile? Das kostet vielleicht etwas mehr Zeit als der Klick auf &bdquo;kostenpflichtig bestellen“, kann aber den Haussegen unterm Tannenbaum retten. Nachhaltiger verpacken mit wiederverwendbaren Materialien Sind dann die Geschenke beisammen, müssen sie verpackt werden. Oder? &bdquo;Um die Abfallmenge zu reduzieren, sollte man sich immer fragen, ob ein Geschenk wirklich verpackt werden muss“, gibt Fuest zu bedenken. Wer nicht auf das Auspackerlebnis verzichten kann oder möchte, kann zumindest auf umweltfreundlichere Materialien achten. Gläser, Stoffbeutel oder Pappschachteln können individuell und festlich gestaltet werden und sogar wiederverwendet werden. Auch Verpackungsmaterialien, die schon gedruckt oder hergestellt sind, wie Zeitungspapier können zusätzlichen Müll vermeiden. Soll es wirklich Geschenkpapier sein, sollte der Schenkende laut Kreis am besten unbeschichtetes Geschenkpapier verwenden und auf Plastikfolien verzichten. Umweltschonendere Weihnachtsbäume aus der Region Die Geschenke sind so weit und können unterm Baum drapiert werden. Apropos Baum: &bdquo;Auch beim Kauf des Weihnachtsbaums kann auf die Nachhaltigkeit geachtet werden. Viele der angebotenen Bäume stammen von Plantagen, auf denen Dünger und Pestizide zum Einsatz kommen. Umweltschonender sind deshalb Weihnachtsbäume aus der Region und aus ökologischer Erzeugung“, weiß Thomas Fuest: &bdquo;Kleine Tannenbäume im Topf können nach dem Fest weiterleben und noch lange Zeit Freude bereiten. Für die umweltschonende Beleuchtung eignen sich LED-Lichter besonders gut. Sie sind energieeffizient und langlebig.“ Festessen ohne Lebensmittelverschwendung und Stress Geschenke und Baum sind bei den Festvorbereitungen wie beim Müllsparen schon mal die halbe Miete. Aber auch beim Speise- und Naschplan gibt es Potenzial für mehr Nachhaltigkeit. Damit keine Lebensmittel verschwendet werden, rät der Kreis zum guten alten Einkaufszettel. In Schönschrift auf Papier – oder digital. &bdquo;Es gibt auch sinnvolle Apps, bei denen die digitale Einkaufsliste von mehreren Nutzern eingesehen und abgehakt werden kann.“ Das verhindert einerseits ein Zu-viel-des-Guten und andererseits die panische feiertägliche Nachfrage beim Nachbarn, ob der zufällig mit Lorbeerblättern aushelfen kann. Lesen Sie auch: Wie im Kreis Höxter Lebensmittel via App gerettet werden können Nach dem Festessen lockt der Weihnachtsteller mit Pralinchen, Marzipan und süßem Backwerk. Zu Weihnachten geben sich viele Süßigkeitenherstelle besonders viel Mühe mit ihren Verpackungen und spendieren Schleifen, festliche Kartonagen oder edel-glitzernde Folien. Doch die Deko landet meist schneller im Müll als die Kalorien im Magen. Und ab und an sind die Geschenkverpackungen im Verhältnis auch noch etwas teurer. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter.

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