Abholservice & Co.: So werden Sie im Kreis Höxter Ihren Weihnachtsbaum los

Kreis Höxter. Mit Kugeln, Lichterkette und Engelchen geschmückt, hat der Weihnachtsbaum vielen Wohnzimmern während der Festtage eine besondere Atmosphäre verliehen. Unter ihm lagen die Geschenke, die oft für viel Freude, gelegentlich aber auch für Irritationen gesorgt haben. Das ist jetzt Vergangenheit. Und weil die abgesägten Tannen die plötzliche Wärme im Winter nicht gut vertragen, beginnen sie schnell zu nadeln. Wenn tägliches Saugen dann nicht mehr hilft und die Äste vielleicht schon nackig werden, muss er dann doch wieder raus. Doch wohin mit dem sperrigen Ding, das plötzlich nicht mehr gebraucht wird? Die meisten Menschen im Kreis Höxter haben Glück. Denn hier auf dem Land kümmern sich fast überall rührige Vereine wie Kolpingjugend oder Pfadfinder gern aber auch die Freiwillige Feuerwehr um das Problem. Sie sammeln die Bäume gegen einen kleinen Obolus für die Vereinsarbeit wieder ein und lagern sie für die großen Osterfeuer, wo die Bäume dann ein letztes Mal für Wärme sorgen und die Vorfreude auf das Frühjahr wecken. Abholaktionen für Weihnachtsbäume: Vereine im Kreis Höxter sammeln ein In den meisten Ortschaften und Kernstädten stehen die Termine bereits fest. So sammeln die Jungschützen in Vörden die Bäume am Samstag, 11. Januar, ein, in Peckelsheim bittet die Jugendfeuerwehr, am Samstag, 18. Januar, die Bäume bis 9.30 Uhr sicher am Straßenrand abzulegen. Alle gemeldeten Termine im Kreis Höxter werden auch in den &bdquo;NW“-Terminkalendern abgedruckt. Bisweilen gelten für die Abholaktion besondere Regeln wie in Nieheim, wo für drei Euro Abholkärtchen verkauft werden. Für alle aber gilt: Die Bäume müssen vollständig abgeschmückt sein. Kein Plastikteilchen sollte die Zweige mehr zieren. Weihnachtsbaum entsorgen in der Biotonne oder Wertstoffhof Das gilt auch für den Fall, wenn man den Baum in der Biotonne entsorgen will. Das sei grundsätzlich möglich, wie der Pressesprecher des Kreises Höxter, Thomas Fuest, erklärt. Nachteil: Der Baum muss mühsam zerkleinert werden. Denn ganz wichtig ist, dass sich der Deckel der Tonne noch schließen lässt und der Baum nicht halb herausschaut. Für alle die, die nicht ihre Garten- oder Astschere quälen wollen, weist Thomas Fuest deshalb auf eine weitere Möglichkeit hin: &bdquo;Es gibt überall im Kreisgebiet regelmäßige Wertstoffannahmen, bei denen auch Weihnachtsbäume entsorgt werden können“, so der Kreissprecher. Alle Termine und Standorte der Wertstoffsammlungen sind auf der Homepage des Abfallservices des Kreises Höxter zu finden unter abfallservice.kreis-hoexter.de. Wichtig zu wissen: Die Abgabe kostet in der Regel Geld. Tannenzweige als Schutz für die Pflanzen Der Tannenbaum lässt sich aber auch noch anders verwenden, wenn man einen Garten hat. &bdquo;Die Tannenzweige eignen sich gut zum Abdecken von Rosen oder frostempfindlichen Stauden“, erklärt der Leiter der Stadtgärtnerei Höxter, Johannes Pamme. Auch Frühblüher, die etwas zu zeitig aus dem Boden schauen und von starkem Frost überrascht werden, sind dankbar für einen zeitweise schützenden Tannenzweig. Lesen Sie auch: Die Tanne richtig entsorgen - oder weiter verwenden Wer die Möglichkeit hat, den Baum zu häckseln, kann ihn auch gut unter den Kompost mischen. Das macht beispielsweise auch die Stadtgärtnerei Höxter. Aber Vorsicht: Es gilt, das Häckselgut gut unterzumischen. Denn große Nadelhaufen verdichten den Kompost zu sehr, so dass kaum noch Sauerstoff herankommt, der für die Zersetzung enorm wichtig ist. In bestimmten Beeten könnten die Äste auch als Mulch verwendet werden, da sie Säuren bilden. Das ist besonders vorteilhaft für Pflanzen wie Rhododendron oder Hortensien. Eine weitere Möglichkeit, den Baum zu verwerten, ist, ihn als Unterbau für ein Hochbeet zu verwenden. Die benötigen als unterste Schicht immer eine lockere Auflage. Weihnachtsbaum für die Tiere Auch den Tieren kann der Baum noch guttun: Wer ein eigenes Grundstück hat, kann den klein geschnittenen Baum in einer Ecke seines Gartens aufstapeln. Die Bäume bieten durch ihr knorriges Wachstum viele kleine Höhlen. Sinnvoll ist es, zwischen die Äste noch Laubreste stecken, die sich im Garten finden – so ist der Haufen ein perfekter Unterschlupf für Igel und Co. Da es bis jetzt noch keinen richtigen Winter im Kreis Höxter, finden sich sicherlich noch viele Tiere, die das gebrauchen können. Gut vor starkem Wind oder Sturm gesichert, kann der Weihnachtsbaum auf dem Balkon oder im Garten auch zu einem winterlichen Treffpunkt für Vögel werden. Auch wenn er seine Nadeln bereits verloren hat. Wer an die Zweige noch Meisenknödel hängt, darf sich sicherlich auf den ein oder anderen Besuch freuen. Zwei klare Verbote gibt es im Kreis Höxter Den Baum zurück in den Wald zu bringen und dort verrotten zu lassen, erscheint zwar naheliegend, ist aber verboten – wie bei allen Gartenabfällen. In diesem Fall wäre das ein Verstoß gegen die abfallrechtlichen Vorschriften. Wer erwischt wird, muss ein Verwarngeld zahlen. Allerdings habe beispielsweise die Stadt Bad Driburg ein solches Vergehen bisher nicht ahnden müssen, weil noch niemand auf frischer Tat ertappt wurde, berichtet Christian Schule vom Ordnungsamt. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter. Auch den Baum einfach im Garten zu verbrennen, ist inzwischen nicht mehr erlaubt. Die besonderen Brenntage im Winter für Gartenabfälle wurden im Kreis Höxter generell abgeschafft. Wer es dennoch versucht und – wegen der großen Rauchentwicklung – erwischt wird, zahlt nicht nur eine Strafe, sondern, falls die Feuerwehr anrückt, auch noch deren Einsatz. Wann entsorgen die Deutschen ihren Weihnachtsbaum? Und bis wann bleibt der Weihnachtsbaum stehen? Die ganz frühen Abräumer entfernen den Baum bereits nach dem zweiten Weihnachtsfeiertag. Üblich ist allerdings, den Baum bis zum 6. Januar stehen zu lassen. Das ist der Tag der &bdquo;Heiligen Drei Könige“, und er erinnert an den Besuch der drei Weisen aus dem Morgenland beim Jesuskind. Der Dreikönigstag gilt für viele aber auch als letzter Tag des Weihnachtsfests im engeren Sinne. Für einige Katholiken ist erst am 2. Februar zu Mariä Lichtmess Schluss mit Baum. Ansonsten ist der Freude am Baum eigentlich kein Ende gesetzt. Laut einer Statistik aus dem Jahr 2021 erlebt ein Drittel der Weihnachtsbäume das neue Jahr nicht mehr. Demnach wollen 31 Prozent der Befragten ihren Christbaum schon während der Feiertage entsorgen. Etwa 12 Prozent schmeißen die Tanne direkt nach dem Neujahrstag aus der Wohnung. Der Dreikönigstag am 6. Januar bedeutet für rund ein Viertel der deutschen Weihnachtsbäume das Ende der kurzen Lebensdauer. 31 Prozent lassen die Tanne jedoch noch länger im Wohnzimmer stehen. Weil’s so schön ist. Und weil der Baum dann auf dem Weg auf den Balkon auch das restliche Wohnzimmer vollnadelt.

Meistgelesen