Reparieren statt Wegwerfen

Reparatur-Werkstatt: In diesem Höxteraner Ortsteil werden alte Radios repariert

Mit einem Ghettoblaster von 1980 gehts los: Brenkhausen zeigt, wie es geht und startet mit einer Reparaturwerkstatt. Das Dorf hat aber noch viel mehr vor.

Da geht noch was. In Brenkhausen wird fleißig repariert. | © Privat

26.11.2024 | 27.11.2024, 09:12

Höxter-Brenkhausen. „Der Anfang ist gemacht“, so das Fazit des Kulturvereins Brenkhausen nach dem ersten Termin der Reparaturwerkstatt im Schelpedorf. Nun gilt es, das Projekt Kultur- und Reparaturwerkstatt im Dorf weiter aufzubauen und zu etablieren. Unter dem Motto „Reparieren statt Wegwerfen“ konnten die Besucher in der ersten Reparaturwerkstatt an den elf Stationen zu den Bereichen Elektronik, Textil und Fahrrad einen defekten Gegenstand von ehrenamtlichen und fachkundigen Helfenden untersuchen lassen und dann gemeinsam mit deren Hilfe wieder instand setzten.

Das erste Elektroaltgerät war ein Ghettoblaster mit Kassettenrecorder aus dem Jahr 1980. Zusammen mit dem Besitzer wurde es gesäubert, repariert und schließlich wieder zusammengesetzt. So kann nun der überglückliche Besitzer des Audiogerätes wieder Radio hören und Kassetten abspielen.

Im Laufe des Nachmittages konnten durch die leidenschaftlich engagierten Reparierenden zwei Nähmaschinen gesäubert und in Gang gesetzt und weitere Elektro-Kleingeräte wie Akkuschrauber, Radiowecker, Kaffeemaschine und ein Kinderfahrrad vor dem vorzeitigen Wegwerfen bewahrt werden. Nicht alle Reparaturen führten zu einem Erfolg. In diesen Fällen kann jedoch zum Teil durch die Beschaffung von Ersatzteilen in der nächsten Reparaturwerkstatt Abhilfe geschaffen werden.

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Die Reparaturmöglichkeiten werden weiter verbessert

Auch Kleidung lässt sich in vielen Fällen noch reparieren. Auch Fahrradreparaturen waren bei der ersten Reparaturwerkstatt möglich. - © Privat
Auch Kleidung lässt sich in vielen Fällen noch reparieren. Auch Fahrradreparaturen waren bei der ersten Reparaturwerkstatt möglich. | © Privat

Zukünftig besteht auch die Möglichkeit, über einen Großbildschirm in der Reparaturwerkstatt auf Bedienungsanleitungen aus dem Internet zurückzugreifen oder ein entsprechendes Ersatzteil im Netz zu suchen. „Wenn etwas kaputt geht, wird es meistens entsorgt und ein neues Modell gekauft. Dabei könnten viele Dinge problemlos und mit Spaß repariert werden – zum Beispiel in einer solchen ehrenamtlich organisierten Reparaturwerkstatt“, erläutert Josef Weskamp. Er hat das Projekt initiiert und ist für die Organisation zuständig.

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Auch der zweite Vorsitzende des Kulturvereins Brenkhausen, Josef Krekeler, freut sich über das Projekt: „Wir sind glücklich über die Reparaturwerkstatt, die das Angebot unseres Vereins perfekt ergänzt. Ab dem kommenden Januar kann alle vier Wochen die Werkstatt im Dorfgemeinschaftshaus besucht werden. Neben dem Reparieren defekter Gegenstände können alle Dorfbewohner bei kalten und warmen Getränken und netten Gesprächen zur Stärkung der Dorfgemeinschaft beitragen.“

Der Kreis Höxter fördert das Projekt finanziell

Das Projekt wird mit Fördermitteln aus dem Programm Modellprojekte Smart Cities, „Nah Versorgt Digital“ vom Kreis Höxter gefördert. Somit konnte das notwendige Werkzeug angeschafft werden, so dass bei den Reparaturen lediglich Kosten für eventuelle Ersatzteile anfallen. Anfang des nächsten Jahres wird dann auch die Kulturwerkstatt mit den ersten Veranstaltungen – Vorträge, Workshops, Klönnachmittage, Flohmarkt, Musikveranstaltungen, Kneipenquiz und einigem mehr – im Schelpedorf an den Start gehen.

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„Ich glaube, dass die Kultur- und Reparaturwerkstatt in unserem Dorf ein Erfolgsprojekt werden kann“, so Projektleiter Josef Weskamp. „Wir setzen nun auf die nächste Reparaturwerkstatt am Mittwoch, 15. Januar, in der Zeit von 16 bis 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Alte Schule“. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage brenkhausen.de und in der Dorf-Digital-App.