Zahl der Windräder im Kreis Höxter wächst – und sie werden deutlich größer

Kreis Höxter. Es war nur eine kurze Mitteilung – aber sie ließ aufhorchen: Als Kathrin Weiß, Leiterin des Fachbereichs Umwelt, Bauen und Geoinformationen des Kreises Höxter, im Umweltausschuss die neusten Zahlen zur Windkraftnutzung im Kreis Höxter vorlas, wirkten viele Ausschussmitglieder überrascht. Die Zuwächse bei der Windenergie im Kreis Höxter fielen doch recht deutlich aus. Die &bdquo;Neue Westfälische“ hat sich bei der Verwaltung erkundigt, wie der große Fortschritt eigentlich gerade zustande kommt. Und wie viele neue Anlagen demnächst dazukommen werden. Generell zeigt sich, dass im Kreis Höxter der Stromertrag aus Erneuerbaren Energien höher ist, als kreisweit selbst verbraucht wird. Die Energiewende ist also längst vollzogen, der Kreis könnte sogar Strom abgeben. Das unterscheidet ihn von vielen Ballungsgebieten, deren Stromhunger deutlich größer als die Menge regenerativer Energie ist, die dort vor Ort erzeugt wird. Wie viele Windkraftanlagen gibt es im Kreis Höxter bislang? Doch die Menge des im Kreis Höxter produzierten Stroms wird weiter zunehmen – allein wegen der weiter wachsenden Anzahl an Windkraftanlagen. Derzeit sind laut Angaben des Kreises Höxter 177 Windenergieanlagen mit einer Gesamtnennleistung aller Anlagen von rund 304 Megawatt in Betrieb. Sie haben eine durchschnittliche Gesamthöhe von 130 Metern und eine durchschnittliche Nabenhöhe von rund 93 Metern. Den durchschnittlichen Rotordurchmesser beziffert die Kreisverwaltung auf 74 Meter, die durchschnittliche Nennleistung pro Anlage auf rund 1,7 Megawatt. Und es kommen weitere große Anlagen hinzu: Die Arbeiten laufen bereits. Wie viele Windräder sind zusätzlich im Kreis Paderborn in Bau und Planung? Aktuell genehmigt, in Bau, aber noch nicht in Betrieb sind laut Kreisverwaltung 103 weitere Windenergieanlagen mit einer Gesamtnennleistung aller Anlagen von rund 633 Megawatt, einer durchschnittlichen Gesamthöhe von 245 Metern, einer durchschnittlichen Nabenhöhe von rund 164 Metern, einem durchschnittlichen Rotordurchmesser von rund 163 Metern und einer durchschnittlichen Nennleistung pro Anlage von rund 6,1 Megawatt. Wann diese neuen Anlagen ebenfalls Strom liefern, steht nicht fest. Klar ist aber, dass sie mit 6,1 Megawatt pro Anlage deutlich mehr Energie ins Netz speisen werden, als die Bestandsanlagen mit 1,7 Megawatt. Lesen Sie auch: Wo sind im Kreis Höxter welche Windkraftanlagen geplant? Hinzu kommen weitere Anlagen, die beantragt worden sind. Laut der Höxteraner Kreisverwaltung sind das zum jetzigen Stand 212 weitere Windenergieanlagen. Die Gesamtleistung aller neu geplanten Anlagen beträgt rund 1.420 Megawatt, sie haben eine durchschnittliche Gesamthöhe von 265 Metern, eine durchschnittliche Nabenhöhe von rund 180 Metern und einem durchschnittlichen Rotordurchmesser von 169 Metern. Die durchschnittliche Nennleistung pro Anlage beträgt mit rund 6,7 Megawatt noch einmal mehr als die der gerade im Bau befindlichen Anlagen. Auch anhand der Genehmigungsverfahren für Windenergieanlagen lässt sich der Zuwachs ganz gut ablesen: Im Jahr 2021 wurden zum Stichpunkt November insgesamt 32 Genehmigungsverfahren durchgeführt, 2022 waren es zum Juni 58 Verfahren. 2023 kamen zum Februar 82 Verfahren zusammen, zum Stichpunkt November des gleichen Jahres waren es 172. Im aktuellen Jahr sind es, Stand heute, 212 Verfahren. Kommen für die Windenergie weitere Flächen im Kreis Höxter dazu? Es werden weitere Flächen dazukommen, betont Kathrin Weiß: &bdquo;Aktuell werden nach Vorgaben des Wind-an-Land-Gesetzes und dessen Umsetzung über den Landesentwicklungsplan die Vorranggebiete für Windenergie über die Regionalplanung in Detmold erarbeitet.“ Und in seiner Sitzung am 16. September hat der Regionalrat Detmold den Entwurf und das Beteiligungsverfahren für die erste Änderung des Regionalplans OWL (Wind/Erneuerbare Energien) beschlossen. Mit diesem kommen für einige Kommunen deutliche Änderungen in ihrer Windkraft-Planung. Weiß: &bdquo;Der Entwurf sieht circa 14.100 Hektar Fläche für Windenergie in Ostwestfalen-Lippe vor, davon sind rund 99 Prozent Beschleunigungsgebiete.“ Wie bereits exklusiv berichtet, plant allein ein großer Windkraftprojektierer, 80 weitere Anlagen im Kreis Höxter zu errichten. Lesen Sie auch: Kreis Höxter profitiert bei Milliarden-Deal vom Windkraft-Ausbau Wer die Standorte der einzelnen Anlagen in Erfahrung bringen möchte, kann sich einen Überblick darüber im Internet verschaffen: Im Geodatenportal des Kreises Höxter ist eine Übersichtskarte zu finden. Auf dem Portal sind die Anlagen unter dem Stichwort Umwelt und Immissionsschutz zu finden. Übrigens: Die Karte listet fertige, in Bau befindliche, genehmigte und geplante Anlagen auf.

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