Drei Städte in den Kreisen Paderborn und Gütersloh profitieren von neuen Windrädern

Hövelhof/Delbrück/Verl. Sie waren in Hövelhof und Delbrück von Gemeinde- und Stadträten mehrheitlich nicht gewollt – gebaut werden sie nun trotzdem: Vier Windräder entstehen im Grenzgebiet zwischen Espeln, Steinhorst und Kaunitz (Kreis Gütersloh). Rund 80 Meter vor der der Grenze zum Kreis Gütersloh wächst auf Hövelhofer Gebiet derzeit der erste Mast in die Höhe. In Hövelhof und nebenan auf dem Gebiet der Stadt Delbrück werden in den nächsten Monaten die bis zu 266 Meter hohe Windkraftanlagen errichtet – die Städte können trotz der Verweigerung des gemeindlichen Einvernehmens Ende 2022 bald finanziell profitieren. Die Genehmigungen sind bereits für sämtliche Windräder erteilt. Das hat der Kreis Paderborn auf Nachfrage der &bdquo;NW“ bestätigt. Mit dem Bau der ersten Anlage hat die Firma LSF Energy GmbH und Co. KG aus Bad Lippspringe auf einer für mindestens 25 Jahre gepachteten Ackerfläche nördlich des Furlbachs Ende März begonnen. Das nächstgelegene Wohnhaus steht in Kaunitz und ist rund 515 Meter entfernt. Zur Erschließung der Baustelle dient ein von der Landstraße zwischen Kaunitz und Steinhorst abzweigender ehemals grüner Wirtschaftsweg, der auf einer Länge von etwa 800 Metern befestigt und verbreitert wurde, damit ihn die schweren Baumaschinen und Lastwagen befahren können. LSF Energy investiert neun Millionen Euro in die Windkraftanlage Im Juli soll nach Angaben von Christoph Sonntag, bei LSF Energy unter anderem für die Standortakquise zuständig, die Endmontage von Maschinenhaus und Rotorblättern beginnen, sodass die Anlage im Spätsommer in Betrieb gehen kann. Sie werde dann eine Nabenhöhe von 162 Metern aufweisen. Der Rotor hat einen Durchmesser von 175 Meter und bewegt sich, wenn er sich im Wind dreht, auch über Delbrücker Stadtgebiet. Die Anlage hat eine Leistung von 6 Megawatt (MW). LSF Energy investiert nach Angaben von Geschäftsführer Alexander Möhring alles in allem rund neun Millionen Euro in den Bau der Windkraftanlage. Zum Thema: Heiße Debatte über Windräder bei Hövelhof und Delbrück Im vergangenen Herbst ist der Netzbetreiber Westfalen Weser Energie beim Bad Lippspringer Projektbüro LSF Energy eingestiegen und hält seitdem 50 Prozent der Anteile. An Westfalen Weser Energie sind 57 Landkreise, Städte und Gemeinden direkt oder über ihre kommunalen Tochtergesellschaften beteiligt, auch Hövelhof und Delbrück. Mittelbar profitieren damit die beteiligten Kommunen von der Produktion des grünen Stroms. Das Gemeinschaftsunternehmen will in den kommenden Jahren 120 Anlagen – überwiegend im Kreis Höxter – bauen und betreiben. UKA aus Sachsen baut drei Windräder Noch 17 Meter höher, mit einer Nabenhöhe von 179 Metern und gleichfalls einem Rotordurchmesser von 175 Metern, sollen die drei übrigen Windkraftanlagen in der Nachbarschaft zur jetzigen Baustelle werden. Sie will das bundesweit tätige Unternehmen UKA aus Meißen in Sachsen errichten. Die drei Buchstaben UKA stehen für &bdquo;umweltgerechte Kraftanlagen“. Die Firma ist sowohl Projektentwickler als auch über eine Betriebsführungsgesellschaft Betreiber der Anlagen. Der Baustart für den genehmigten Windpark sei aktuell für den Herbst dieses Jahres geplant, teilt UKA auf Nachfrage mit. Die Inbetriebnahme erfolge – in Abhängigkeit vom Baufortschritt – rund ein Jahr nach Baustart. Auch interessant: Milliarden-Deal: OWL-Kommunen profitieren vom Windkraft-Ausbau Die Standorte sind ein paar Meter weiter südlich zwischen Furlbach und Ems vorgesehen. Zwei Anlagen stehen dann auf Delbrücker Stadtgebiet westlich des Wirtschaftswegs Hossengrund, ein Windrad östlich im Bereich der Gemeinde Hövelhof. .responsive23-NQmRLqqe3skyDvKq-map-20052025-windraeder-hoevelhof-zu { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-NQmRLqqe3skyDvKq-map-20052025-windraeder-hoevelhof-zu { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-NQmRLqqe3skyDvKq-map-20052025-windraeder-hoevelhof-zu { padding-top: 142.86%; } } Die Einnahmen ?aus den Windrädern können frei ?verwendet werden Die drei Windenergieanlagen haben jeweils eine Leistung von 6,8 Megawatt. Damit ließen sich rund 14.000 Haushalte mit nachhaltiger Energie versorgen, rechnet Projektleiterin Theresa Wippermann vom Bielefelder UKA-Standort vor. Ihr Bau erspare dem Klima jährlich rund 22.000 Tonnen CO2-Äquivalente. Zum Vergleich: Der durchschnittliche CO2-Fußabdruck pro Kopf in Deutschland beträgt laut Umweltbundesamt 10,4 Tonnen. Der Profit der Kommunen aus den Windrädern ist genau geregelt. Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) darf UKA die angrenzenden Gemeinden im Umkreis von 2,5 Kilometern um die Turmmitte mit 0,2 Cent pro eingespeister Kilowattstunde an der Windverstromung beteiligen. Je nach tatsächlich eingespeister Leistung seien das jährlich zwischen 25.000 und 40.000 Euro pro Windenergieanlage, teilt UKA mit: &bdquo;Da die Kreisfläche der drei Windenergieanlagen mehrere Gemeindegebiete tangiert, wird der Betrag flächenanteilig auf Hövelhof, Delbrück und Verl aufgeteilt.“ Die zusätzlichen Einnahmen unterliegen nicht dem kommunalen Finanzausgleich und können somit frei verwendet werden. Lesen Sie auch den Kommentar: Vom OWL-Windkraftdeal müssen die Menschen vor Ort profitieren

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