So beweist Höxters neue Kreisdirektorin ihre Standfestigkeit

Kreis Höxter. Sie ist jung, sie hat frische Ideen und ein klares Ziel vor Augen: Höxters neue Kreisdirektorin Manuela Kupsch (46) ist in ihrem Geschäftsbereich für 350 Mitarbeiter verantwortlich. Seit Juni hat sie ihren Dienst im Kreishaus angetreten. Wer ist sie - und was treibt sie an? Offenes Lächeln, freundlicher Blick: Manuela Kupsch trägt ein Sommerkleid, ein silberfarbener Engelsrufer hängt um ihren Hals und fängt das Licht ein, das durchs Fenster fällt, dezentes Glitzern, das an gefrorenen Schnee denken lässt. Dass sie in der Verwaltung arbeiten will, sei ihr bereits während ihres Jurastudiums an der Universität in Frankfurt an der Oder klar gewesen. &bdquo;Im öffentlichen Dienst“, sie betont das Wort Dienst, &bdquo;für die Menschen in vielfältigen Lebenslagen da zu sein, erschien mir schon damals als eine wichtige und erfüllende Aufgabe“, so Kupsch. Nach dem Ersten Staatsexamen entschied sie sich, ihr Referendariat am Landgericht Detmold zu absolvieren. &bdquo;Eine Freundin aus Bielefeld hat mich für Ostwestfalen-Lippe begeistert, eine super Region sei das“, erinnert sie sich. Und die Einschätzung teilt sie offensichtlich bis heute. Die Stationen vor dem Kreis Höxter Immerhin hat sie schon einige Kommunen in der Region kennengelernt: Nach dem Referendariat arbeitete sie zunächst als Sachbearbeiterin beim Jobcenter in Lemgo, später beim Jobcenter in Gütersloh, bevor sie in das Jugendamt der Stadt Gütersloh wechselte und dann als stellvertretende Abteilungsleiterin in das infrastrukturelle Gebäudemanagement. Bei der Stadt Oerlinghausen leitete sie den Fachbereich für Soziales, Bildung und Ehrenamt, bei der Stadt Detmold baute sie eine neue Stabseinheit zur strategischen Planung in den Bereichen Kommunales Bildungsmanagement, Schule, Sport und Sozialplanung auf. Sie wechselte dann als Dozentin an das Studieninstitut Westfalen-Lippe in Bielefeld, bildete dort den Nachwuchs für den öffentlichen Dienst aus, bevor sie die Leitung des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe übernahm. In dieser Funktion oblag ihr die Gesamtverantwortung für die zwölf Schulen in kreiseigener Trägerschaft - vier Berufskollegs, sechs Förderschulen, eine Gesamtschule und eine Klinikschule - sowie die kreiseigenen Inselquartiere auf Langeoog und Norderney, die Phoenix-Contact-Arena und eine inklusive Kindertagesstätte. Bevor sie sich für die freie Stelle als Kreisdirektorin in Höxter bewarb, wog Kupsch mit ihrer Familie ab: Schließlich wollte sie ihrer schulpflichtigen Tochter keinen Umzug zumuten. Und die Fahrt von Detmold nach Höxter dauert immerhin knapp eine Stunde. Fachlich und inhaltlich sei ihr sofort klar gewesen, dass diese verantwortungsvolle Position mit ihren vielfältigen Aufgabengebieten gut an die bisherigen Erfahrungen anschließe. Was sind ihre Ziele in der Kreisverwaltung? &bdquo;Meine unterschiedlichen Tätigkeiten in der Verwaltung von der Sachbearbeitung bis zur Führungsebene, beim Jobcenter, bei Städten und Kreisen kommen mir jetzt zugute“, sagt sie. Sie sei von den Kolleginnen und Kollegen, von Vertretern der Politik und Partnern, mit denen der Kreis zusammenarbeite, sehr herzlich und offen empfangen worden. &bdquo;Das freut mich sehr“, sagt die neue Kreisdirektorin. Die Menschen im Kreis Höxter erlebe sie als freundlich und zugewandt. &bdquo;Sie setzen sich für Dinge ein, die ihnen wichtig sind“, so Kupsch. Aufgefallen sei ihr der &bdquo;sehr große Zusammenhalt“ im Kreis Höxter. Als eine der größten Herausforderungen im ländlichen Raum sieht sie den Erhalt der Infrastruktur - bei schwieriger werdender demografischer Lage und angespannter Finanzsituation. &bdquo;Wir tun gut daran, künftig in weiten Bereichen noch stärker als bisher unsere Kräfte zu bündeln und Prozesse durch Digitalisierung etwa zu verschlanken und zu verbessern“, sagt sie. Auch das Thema Fachkräfte liegt ihr am Herzen. &bdquo;Wir müssen Fachkräfte hier ausbilden und halten, damit die kleinen und mittelständischen Unternehmen weiter zu unserem Wohlstand beitragen können.“ Zu ihrem Verantwortungsbereich beim Kreis Höxter gehören auch die Berufskollegs in kreiseigener Trägerschaft, die für eine wohnortnahe berufliche Aus- und Weitbildung sorgen. Wofür ist sie im Kreis Höxter verantwortlich? Darüber hinaus gehören zu ihrem Geschäftsbereich der von ihr geleitete Fachbereich Soziales und gesellschaftliche Entwicklung mit den Abteilungen Soziales, Pflege und Schwerbehinderung, Schule und Kultur, Bildung und Integration, das Jugendamt und das Jobcenter Kreis Höxter sowie der Fachbereich Gesundheit und Veterinärwesen. Hauptantrieb, in der Verwaltung zu arbeiten, sagt Kupsch, sei für sie, &bdquo;für die Menschen und die Region da zu sein“. Zugute komme ihr dabei auch, dass sie etwa durch ihre Arbeit beim Jobcenter auch ein Verständnis für Menschen habe, die sich in einer schwierigen Lebenslage befinden - oft völlig unverschuldet. Wenn sie nicht arbeitet, verbringt sie - logisch - viel Zeit mit ihrer Tochter. Gemeinsam mit ihr geht sie dann auch einer Leidenschaft nach, der Malerei: Gleich vier Werke hängen in ihrem Büro. Pouring nennt sich die Technik, bei der Silikonöl und ein Medium plus Acryl auf einer Leinwand vergossen und zu einem Bild gestaltet werden. Die Farben haben sich vermengt, verlaufen, gehen ineinander über - und erinnern in ihrer Farbfülle umringt von dunklen Anteilen an Fotografien des Weltraumteleskops James Webb. Auf einem anderen Werk lassen mit ihren erd- und metallfarbenen Tönen in ihren Verläufen an eine Vulkanlandschaft auf Lanzarote erinnern. Was macht sie gern in ihrer Freizeit? In ihrer Freizeit ist sie auch gern in der Natur, geht zum Beispiel Pilze sammeln. Geboren in Königs Wusterhausen im Landkreis Dahme-Spreewald, macht sie gern Urlaub an den brandenburgischen Seen. Sie ist dann oft mit dem Stand-Up-Paddle-Board unterwegs und beweist dort ihre Standfestigkeit: &bdquo;Es macht richtig Spaß“, bekennt sie.

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