Viele Krankheitsfälle im Kreis Höxter - Rückblick auf die Corona-Sommer

Kreis Höxter. Gefühlt kennt gerade jeder jemanden, der Corona hat. Obwohl es weder Melde- noch Isolierungspflicht mehr gibt, rollt gerade eine Infektionswelle durch den Kreis. Große Volksfeste von Libori bis Annentag oder die vielen Schützenfeste und Urlaubsreisen fordern ihren Tribut. Auch wenn die Folgen nicht mehr so extrem sind und die Menschen gelernt haben, mit dem Virus zu leben, haut es die, die sich derzeit damit infizieren, doch noch immer kräftig um. Und die Dunkelziffer ist hoch. Auch heimische Ärzte hatten schon Ende Juli beklagt, dass wieder täglich Corona-Patienten in der Praxis säßen und sie – auch mit Blick auf die zusätzlichen vielen Atemwegserkrankungen – zum Teil wieder Maske tragen würden. Lesen Sie auch: Husten, wir haben ein Problem: Infektionswelle rollt durch den Kreis Höxter Die Welle in diesem Sommer bezeichnete Allgemeinmediziner Jens Grothues als &bdquo;ungewöhnlich“. Doch wie sah es eigentlich in den Vorjahren aus? Die haben viele von uns angesichts der wieder selbstverständlichen Freiheiten aus dem Gedächtnis gestrichen. Dabei ist das Ganze noch gar nicht so lange her. Ein Blick zurück. 12. August 2020 Mittendrin in der Phase, als das Virus Fahrt aufnahm und es aktuell Reisewarnungen mitten in den Ferien gab, zum Beispiel nach Spanien: An dem Tag gab es bereits 18 Corona-Tote im Kreis Höxter, davon jeweils sechs in den Städten Warburg und Höxter. 384 Infizierten standen bereits 358 Genesene gegenüber. Vor allem Warburg war in den Tagen zuvor vom Virus gebeutelt worden und zählte bereits 108 offiziell gemeldete Infektionen. 12. August 2021 Die Welle nahm Fahrt auf. Und zwar deutlich. Aber auch die Impfangebote des Kreises Höxter hatten gegriffen. 5.205 Corona-Fälle waren zu dem Zeitpunkt kreisweit registriert. 5.005 Menschen hatten die Infektion bereits überstanden, 141 waren an oder mit Corona gestorben. Die meisten mit jeweils 19 Todesfällen in den Städten Höxter, Warburg und Borgentreich sowie vor allem in Brakel (21). Und die &bdquo;NW“ Höxter meldete an dem Tag: &bdquo;Seit dem 1. Januar haben sich im Kreis Höxter 2.746 Personen mit dem Coronavirus infiziert – 51 von ihnen hatten bereits einen vollständigen Impfschutz. Das teilt der Kreis Höxter auf Nachfrage der ,Neuen Westfälischen’ mit.“ &bdquo;Impfdurchbrüche“ nannte man das. Vollständig geimpft waren zu dem Zeitpunkt bereits 87.843 Personen im Kreis. 12. August 2022 Es gab an dem Tag 106 Neuinfektionen – 763 waren am 12. August 2022 offiziell gemeldet. Insgesamt waren damit schon 45.503 Menschen kreisweit als Corona-infiziert gemeldet. 44.535 hatten das Virus überstanden, 205 waren daran gestorben. Zu dem Zeitpunkt gab es die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz: Heißt: Die Anzahl der Infektionen der vergangenen sieben Tage auf 100.000 Einwohner. Die lag an dem Tag im Kreis Höxter bei 378,6 (Vortag: 379,7). 12. August 2023 An dem Tag gibt’s unter dem Suchwort &bdquo;Corona“ im Kreis Höxter schon keine &bdquo;NW“-Archiv-Einträge mehr. Aber den Kampf mit den Folgen: &bdquo;Die Angst vor dem Praxis-Kollaps“ titelt die &bdquo;NW“ Höxter damals an dem Samstag. Es ging um Verhandlungen zwischen Kassenärztlicher Bundesvereinigung und Krankenkassen darüber, wie viel Geld die gesetzlichen Krankenkassen im kommenden Jahr für die ambulante ärztliche und physiotherapeutische Versorgung ihrer Versicherten bereitstellen. Ärztinnen und Ärzte forderten 10,2 Prozent mehr, die Krankenkassen stellten den &bdquo;Orientierungswert“ von 2,1 Prozent in den Raum – die Stimmung war angespannt. Und heute? Gibt man &bdquo;Corona-Zahlen für den Kreis Höxter“ als Suchwort ein, erscheinen auf der Homepage Corona-in-Zahlen.de am 8. August 2024 zuletzt aktualisierte Zahlen, die aufgrund der nicht mehr bestehenden Meldepflicht nicht aussagekräftig sind. Die Zahlen weisen 56.785 Infektionen gesamt bei einer Infektionsrate von 40,56 Prozent bei 139.994 Einwohnern im Kreis Höxter aus. Dazu 262 Todesfälle insgesamt. Interessant ist aber die Grafik, die die Covid 19-Infektionen kreisweit den Altersgruppen zuordnet: Demnach war die mit den häufigsten Ansteckungen zwischen 35 und 59 Jahre alt – insgesamt 22.176 Menschen. Davon starben sieben. Eine sogenannte Letalitätsrate von 0,03 Prozent. Im Vergleich dazu: In der Altersgruppe 80 plus starben von den 8.239 Infizierten 178 Menschen – eine Sterberate von 6,64 Prozent. Testkits In der Regel machen Patientinnen und Patienten die Coronatests selbst, seit die Tests in den Praxen nicht mehr bezahlt werden. Auch ältere Testkits eignen sich laut Höxteraner Ärzten aktuell noch, sofern das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum nicht überschritten ist.

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