Sexuell übertragbaren Infektionen

Sexuell übertragbare Krankheiten: Zahlen aus dem Kreis Höxter

Bilanz fürs Jahr 2023: Dabei liegt der Anteil der Frauen höher als der der Männer. Was Betroffene tun sollen.

Die Zahl sexuell übertragbarer Krankheiten (STI) ist im Kreis Höxter nahezu unverändert geblieben. Dabei ist der Anteil der Frauen höher als der der Männer (54,09 Prozent Frauen und 45,91 Prozent Männer). | © AOK/Colourbox/hfr

20.02.2025 | 20.02.2025, 13:21

Kreis Höxter. Die Zahl der sexuell übertragbaren Infektionen (STI) im Kreis Höxter ist im Jahr 2023 nahezu unverändert geblieben. So waren insgesamt 159 Fälle zu verzeichnen. Im Jahr zuvor waren es 154 Fälle. Das teilte die AOK Nord-West auf Basis einer aktuellen Auswertung mit.

Dabei liegt der Anteil der Frauen höher als der der Männer (54,09 Prozent Frauen und 45,91 Prozent Männer). „Bei Verdacht auf eine STI sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Oft verursachen sie keine Beschwerden und bleiben deshalb unbehandelt. Früh erkannt, sind sie in der Regel gut zu behandeln und in den meisten Fällen auch heilbar“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.

Häufigste Krankheiten

Häufig wurden im Jahr 2023 bei den STI die anogenitalen (venerischen) Warzen und akute Virushepatitis B diagnostiziert, gefolgt von Herpes Simplex, Chlamydien und Syphilis. Zu den häufigsten Anzeichen einer STI gehören Ausfluss aus der Harnröhre oder Scheide, genitale Geschwüre, Schwellungen der Leistengegend oder der Hoden, Juckreiz, Schmerzen beim Sex sowie Unterbauchschmerzen.

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„Sexuell übertragbare Krankheiten können zum Teil zu schweren Folgeschäden führen. Eine Chlamydien-Infektion kann zum Beispiel die Ursache für Unfruchtbarkeit sein, Infektionen mit humanen Papillomviren oder auch mit Hepatitis B können Krebserkrankungen oder auch eine nicht behandelte HIV-Infektion Aids zur Folge haben“, so Wehmhöner.

Möglichkeit der Prävention

Zur Prävention der Ausbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten sei es daher wichtig, frühzeitig und gezielt über Infektionen und Übertragungswege zu informieren. „Kondome und Lecktücher bieten bei korrekter Anwendung einen guten Schutz vor einer Infektion. Liegt eine sexuell übertragbare Erkrankung vor, sollten möglichst auch die Sexualpartner auf eine Infektion untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern erhöht das Risiko einer Infektion“, sagt Wehmhöner weiter.

Ursache für die häufig diagnostizierte STI der anogenitalen Warzen sind bestimmte humane Papillomviren (HPV), die Niedrigrisikotypen. Andere HP-Viren (Hochrisikotypen) können sogar zu Zellveränderungen führen und langfristig verschiedene Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs verursachen.

Die Empfehlung der STIKO

Doch das Thema ist damit keine reine Frauensache. Auch viele Männer und Jungen sind damit infiziert. Sie können also nicht nur den Erreger übertragen, sondern auch selbst an einem HPV-bedingten Tumor erkranken. Daher gilt die Impfempfehlung gegen die HP-Viren der Ständigen Impfkommission (STIKO) sowohl für Mädchen als auch für Jungen im Alter von neun bis 14 Jahren. In der Regel werden Jungen wie Mädchen zweimal im Abstand von sechs Monaten mit einer Spritze geimpft.

Die Impfung sollte idealerweise vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen. Für Mädchen und Jungen im Alter von neun bis 17 Jahren übernehmen die Krankenkassen die vollen Kosten der HPV-Impfung über die Krankenversichertenkarte. Infos zur Früherkennung gibt es bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter: www.liebesleben.de