Heftiges Unwetter im Kreis Höxter: Sperrungen und Einschränkungen bei der Bahn

Kreis Höxter. Starkregen sorgte im Kreis Höxter in der Nacht zu Freitag für 140 Einsätze und vollgelaufene Keller. Straßen mussten gesperrt werden, Keller waren vollgelaufen, Autofahrer mussten aus den Fluten befreit werden. Am stärksten traf es den Ort Borgentreich-Bühne, teilt die Kreisleitstelle der Feuerwehr Höxter am Freitagmorgen mit. Die Straßen standen teils bis zu 1,5 Meter unter Wasser, berichtet die Feuerwehr. In den Morgenstunden waren die Feuerwehren mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Verletzt wurde bei dem Unwetter niemand. In Bühne stand eine Tiefgarage unter Wasser, zwei Autos mussten abgeschleppt werden. Zudem stand eine Straße unter Wasser. Straßen stehen im Kreis Höxter unter Wasser Die Feuerwehr informierte die Anwohner, dass sie ihre Häuser verlassen mussten. Am Morgen konnten sie in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. An mehreren Stellen im Kreis Höxter wurden die Straßen überflutet – unter anderem die Heubachstraße in Steinheim. Ein Pkw-Fahrer versuchte nach Angaben der Polizei, diesen Bereich zu durchqueren, wobei der Motor seines Fahrzeugs ausging. Da es sich um ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe handelte, konnte es nicht mehr bewegt werden. Ein Abschleppunternehmen wurde zur Bergung des Fahrzeugs hinzugezogen. Die Feuerwehr sicherte die Einsatzstelle ab. Bis Freitag, 15 Uhr, war die B252 in Brakel-Rheder gesperrt. Schlamm und Geröll lagen auf der Fahrbahn, die Aufräumarbeiten zogen sich hin. Borgentreich ist besonders betroffen In Borgentreich hat sich am Morgen ein Krisenstab mit Mitarbeitern von Feuerwehr, Abwasser- und Wasserwerkern zusammen mit der Verwaltung gebildet, berichtet Christof Derenthal, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Wichtig für ihn: Die Trinkwasserversorgung ist gesichert, die Pumpen laufen.Wie überall im Kreis Höxter. Auch die Feuerwehr Borgentreich sei mit den Ehrenamtlichen die ganze Nacht im Einsatz gewesen – vor allem Keller, Wohnungen und Garagen leerpumpen. &bdquo;Bis morgens um halb acht“, sagt Derenthal und ist allen Beteiligten sehr dankbar. &bdquo;Wir sind im Vergleich zu den Nachbarkommunen in Hessen wie Trendelburg und Bad Karlshafen mit einem blauen Auge davon gekommen.“ In vereinzelten Kellern stand das Wasser bis unter die Decke. Bei einigen Häusern musste zudem der Strom abgestellt werden, weil der Wasserstand die Elektroverteilung, des Hauses, erreichte Schwerpunkt der Borgentreicher Einsätze war in Bühne gewesen. Von dort war die Straße Richtung Haarbrück gesperrt. Menschen in höhere Stockwerke geschickt Ein Wirtschaftsweg Richtung Dalhausen sei unterspült worden, der Asphalt sei weg. In der Gemeindehalle wurde eine Betreuungsstelle aufgebaut, um Einsatzkräfte, sowie Bewohner zu versorgen. Ein Bewohner musste von der Feuerwehr aus seiner Wohnung gerettet werden, da der Strom in diesem Haus ausgefallen war und er an einem Beatmungsgerät angeschlossen war. Außerdem wurde ein Auto mit Elektroantrieb aus einer überfluteten Garage entfernt. Es wurde von einem Spezialunternehmen abgeholt, da nicht sichergestellt werden konnte, dass die Hochvoltbatterie keinen Schaden genommen hat. Die Feuerwehr Borgentreich war mit 86 Einsatzkräften zehn Stunden im Einsatz und arbeitete 43 Einsätze ab. In Brakel war Rheder schwerpunktmäßig von den starken Regenfällen in Mitleidenschaft gezogen worden. Laut Sven Heinemann, Leiter der Feuerwehr Brakel, traf das erste Strakregenereignis den Ort gegen 21.15 Uhr. Das Wasser aus den Heggedörfern hatte sich in der Siekstraße gesammelt. &bdquo;Das Wasser bedrohte Gebäude“, Bewohner seien in oberen Stockwerken in Sicherheit gebracht worden. Die Fluten seien schließlich bis in Richtung Schloss Rheder vorgedrungen. In Höxter laufen Keller voll Ein zweiter, noch stärkerer Regenschauer traf den Ort gegen 1.30 Uhr am Freitagmorgen. Die Ehrenamtlichen der Feuerwehr hatten da die B252 gerade von Schlamm und Unrat befreit, da kehrte das Wasser zurück. Heinemann: &bdquo;Das Wasser kam in extremen Mengen. Da bildete sich ein gebirgsartiger Bach, Holz wurde angeschwemmt.“ Davon war die Fahrbahn nicht leicht zu befreien, bis 15 Uhr, war die B252 bei Rheder gesperrt, Straßen NRW entfernte Schwemmgut und Schlammmassen. Zu weiteren Einsätzen wurden die Brakeler Feuerwehrleute in die Kernstadt und nach Bellersen gerufen, in Hampenhausen stand ebenfalls eine Straße unter Wasser. Die Kernstadt in Brakel wurde weitgehend verschont, die Behörden gingen davon aus, dass der Annentag ohne Beeinträchtigungen stattfinden kann. In der Kreisstadt gab es witterungsbedingt vier Einsätze für die Feuerwehr. Nach Ottbergen und Bruchhausen rückten die Ehrenamtlichen um 22.30 Uhr aus, weil Wasser und Schlamm Straßen blockiert hatte. Bereits um 20.19 Uhr waren Einsatzkräfte in die Brockhusenstraße gerufen worden, um die Wassereinläufe und die Straße zu reinigen. Um kurz vor 22 Uhr drangen die Regenmassen schließlich in ein Haus an der Jätzerstraße in Ovenhausen ein. Weitere Städte sind betroffen Wie die Polizei mitteilt, war auch Beverungen von den Folgen des Unwetters betroffen. Überflutungen hatten dabei insbesondere das Gebiet der Bever im Bereich &bdquo;Hinterm Brink“ getroffen. Einzelne Häuser des Straßenzugeswurden vorsorglich evakuiert, auch der Strom vorübergehend aus Sicherheitsgründen abgestellt, teilt die Polizei mit. Um 6.30 Uhr konnte die Stromversorgung wieder angestellt werden. Auch in Bad Driburg kam es zu Beeinträchtigungen, wie die Polizei berichtet. Gegen 20.45 Uhr wurde ein überspülter Bereich des Konrad-Adenauer-Rings gemeldet. Wenig später musste in Bad Driburg die Brakeler Straße wegen Überflutung gesperrt werden. Die Leitstelle der Polizei registrierte insgesamt 18 Einsätze, die meisten wurden gemeinsam mit den örtlichen Feuerwehren abgearbeitet. Lesen Sie auch: Das Unwetter mit Starkregen vom Donnerstag sorgt auch am Freitag in manchen Regionen von OWL für Behinderungen. Gesperrter Schienenabschnitt &bdquo;Wir haben derzeit massive Einschränkungen“, erklärte Steffen Högemann, Pressesprecher der Nordwestbahn. Einen Schienenabschnitt zwischen Holzminden und Brakel sei sogar aufgrund der Regenmenge &bdquo;unterspült“ worden, so dass ein Zug in der Nacht stecken blieb. Deshalb kam es in der Folge verstärkt zu Zugausfällen. Der RB 84, der zwischen dem Paderborner Hauptbahnhof und Kreiensen fährt, fiel bis einschließlich 12.05 Uhr aus. Am Donnerstag war um 20.15 Uhr in Höxter-Ottbergen der Bahnübergang an der Abzweigung Bruchhausen überflutet worden. Züge konnten den Bereich noch langsam passieren. Der Zugverkehr auf der RB 84 konnte ab 16 Uhr wieder auf allen Streckenabschnitten verkehren, allerdings kam es den ganzen Tag über zu Verspätungen und einzelnen Zugausfällen. Denn der RB 84 fährt unter anderem über Brakel und Holzminden. &bdquo;Das ist natürlich eine Katastrophe“, sagt Högemann. Beim RB 85 gibt es sogar noch mehr Ausfälle. Hier gab es Ausfälle und Verspätungen bis Freitagabend, 23.45 Uhr. Der Zug fuhr zeitweise nur im Dreistundentakt. Bahnreisende mussten mit durchgängigen Verspätungen rechnen, erklärt Högemann. Ein Schienenersatzverkehr konnte laut der Webseite nicht eingerichtet werden. Fast 70 Liter Regen sind bei Feldrom gefallen Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Donnerstag speziell im Hochstift vor heftigen Gewittern, Starkregen, Hagel und Sturmböen gewarnt.Die Regenmengen der Nacht im Kreis Höxter waren teilweise außergewöhnlich hoch, wie aus den Daten des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz hervorgeht. Demnach wurde der NRW-weit höchste Niederschlagswert mit 68,9 Litern pro Quadratmeter zwischen 19 und 2 Uhr wurde in Feldrom bei Sandebeck gemessen. Das führte dazu, dass der Heubach bei Vinsebeck innerhalb von drei Stunden von 14 Zentimetern auf 1,80 Meter anschwoll, wie aus dem Hochwasserportal der Stadt Steinheim hervorgeht. Im Emmerauenpark wurde gegen 4 Uhr am Freitagmorgen der Spitzenwert mit 2,73 Metern gemessen. Der Wasserstand beträgt hier normalerweise weniger als 50 Zentimeter. So schnell wie die Pegelstände stiegen, sanken sie auch wieder, als der Regen aufgehört hatte. Hohe Werte wurden auch aus anderen Teilen des Kreises Höxter gemeldet. An der Campus-Wetterstation in Höxter wurden zwischen 20 und 2 Uhr immerhin fast 57 Liter Regen pro Quadratmeter registriert, in Vörden waren es 55 Liter. An der Messstation in Warburg hingegen wurden &bdquo;nur“ 15 Liter gemessen. Auch der Landkreis Kassel ist betroffen Auch im Landkreises Kassel hatte es stundenlang geregnet, als Folge musste die Bundesstraße B 80 zwischen Bad Karlshafen und Gieselwerder wegen regelrechter Schlammlawinen bis zu einer Höhe von 50 Zentimetern komplett gesperrt werden. Der Trendelburger Stadtteil Gottsbüren war vollständig abgeschottet. Hier haben Überschwemmungen und Steinlawinen auf der Kreisstraße K 55 bei Sababurg zur Verschiebung einer kompletten Stützmauer geführt. An der Landesstraße L 763 wurden Böschungen weggespült.

Meistgelesen