Ein Jahr nach der LGS-Eröffnung entbrennt in Höxter Streit über Nachfolgegesellschaft

Höxter. Heute vor einem Jahr wurde in Höxter die Landesgartenschau eröffnet. Heute ist die Großveranstaltung längst Geschichte - aber mit dem Huxarium-Gartenpark gibt es einen Nachfolger, der weiterhin Gäste nach Höxter locken will. Um ihn kündigt sich im Stadtrat nun eine Debatte um dessen Zukunft an. Zugleich ist es auch ein Kampf um die Deutungshoheit der LGS: War sie in finanzieller Hinsicht erfolgreich oder eher ein Flop? Laut der Gemeindeordnung haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, der lokalen Politik Anregungen zur Beratung vorzulegen. Die beiden Anregungen, die Maresa Buch der Politik vorgelegt hat, haben es in sich: In der ersten schlägt sie den Verkauf oder die Liquidierung der Huxarium Gartenpark Höxter gGmbH vor, in dem zweiten Antrag geht es um die Einstellung der Zahlungen der Stadt an die Huxarium-Gartenpark Höxter gGmbH. Den ersten Antrag begründet Buch, die in der Freien Bürgerinitiative aktiv ist, dass der satzungsgemäße Gegenstand der Gesellschaft von der Landesgartenschaugesellschaft übernommen worden und nach wie vor auf die &bdquo;Vorbereitung und Durchführung der Landesgartenschau 2023 sowie die Abwicklung und der Rückbau im Nachgang“ ausgerichtet sei. Sie sieht einen Widerspruch, da in der Satzung der vorübergehende Charakter der Gesellschaft betont werde, es bei Huxarium aber um eine dauerhafte Tätigkeit gehe. Hat die LGS Höxter rote Zahlen geschrieben? Weiterhin werden Zweifel an der Gemeinnützigkeit der Gesellschaft angemeldet: &bdquo;Die wesentlichen Tätigkeiten der Huxarium erstrecken sich auf Event-Management und Betrieb von Ausstellungsflächen im Remtergarten und Archäologiepark für ein zahlendes Publikum“, heißt es da. Mit Huxarium würden privat-unternehmerische Aktivitäten, die nicht notwendig seien, zulasten der Allgemeinheit, der Bürger in Höxter, betrieben. Dann ist da die Sache mit den Defiziten, Buch mutmaßt, dass die LGS Verluste gemacht habe: &bdquo;Bereits in der kurzen Zeit seit Beendigung der Landesgartenschau im Oktober 2023 wurden Verlustausgleiche der Huxarium von mehr als einer halben Million Euro dem Rat der Stadt Höxter vorgeschlagen“, heißt es. Mehrfach habe der Stadtrat Verlustausgleiche beschlossen. Es sei zu befürchten, dass das so weitergehe, meint Buch. &bdquo;In Anbetracht der Haushaltslage der Stadt Höxter ist es schlicht verantwortungslos, Steuergelder in bemerkenswertem Umfang für unnötige Aktivitäten der Stadt Höxter zu verschwenden“, heißt es weiter. Insgesamt dränge sich der Eindruck auf, &bdquo;dass hier Selbstverwirklichungsfantasien von einzelnen Protagonisten der Huxarium vorliegen. Das Ganze auf Kosten der Bürger von Höxter.“ Abschließend empfiehlt Buch, die zukünftigen Aktivitäten der Gesellschaft &bdquo;in private Hände“ zu geben, um die &bdquo;ausufernden finanziellen Verpflichtungen“ von der Stadt abzuwenden. Claudia Koch vermutet gezielte Attacke auf Huxarium Die &bdquo;Neue Westfälische“ hat sich bei der Huxarium-Gartenpark Höxter gGmbH danach erkundigt, wie die Verantwortlichen die Bürgeranregung bewerten. Geschäftsführerin Claudia Koch betont einerseits, die Darstellungen in den Anregungen seien nicht korrekt, richtigstellen werde sie sie jedoch erst während der Ratssitzung. Zugleich gibt sie eine Stellungnahme ab: &bdquo;Laut und dagegen. Mal wieder versucht FBI, mit gezielten Fehlinformationen die Stadt Höxter, ihre Bürgerinnen und Bürger sowie deren Vertreter in ein schlechtes Licht zu rücken. Die in den Bürgeranregungen vorgebrachten Vorschläge sind nicht zu Ende gedacht. Es fehlt gänzlich die Gesamtschau des Projektes und die damit verbundenen Zugewinne für die Stadt werden vollständig ausgeblendet, zum Beispiel hinsichtlich der städtebaulichen Entwicklung, Bekanntheitsgrad und Lebensqualität der Einwohner. Offenbar will man den Erfolg der LGS schmälern und dem Image der Stadt gezielt schaden.“ Der Stadtrat tagt am Donnerstag, 25. April, ab 18 Uhr, im Ratssaal des Historischen Rathauses, Weserstraße 11. Die Sitzung ist öffentlich.

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