Lange hat’s gedauert: Die Gartenstraße in Höxter wird ausgebaut

Höxter. Die Gartenstraße soll – wenn alles nach Plan läuft – noch in diesem Jahr ausgebaut werden. Bei drei Enthaltungen hat sich der Ortsausschuss Höxter-Stadtkern mehrheitlich dafür ausgesprochen, die bereits vor Jahren geplante Maßnahme nun endlich umzusetzen. Bereits im Straßen- und Wegekonzept der Stadt Höxter für die Jahre 2022 bis 2026 war die Gartenstraße als Maßnahme aufgeführt worden. Von der Einmündung zum Papenbring (Kreisverkehr) bis in die Ostpreußenstraße sollen die Verkehrsflächen erneuert werden. 1,08 Millionen Euro waren bereits im Haushalt 2023 dafür eingestellt und abgesegnet worden. Dennoch hatten die Ausschussmitglieder Redebedarf. Eigentlich ging es nur noch um die Vorstellung des geplanten Ausbaus. Wie breit die Straße wird, dass rechts und links wieder ein gepflasterter Bürgersteig entstehen soll. Und dass es Veränderungen im Bereich der Haltestelle und im Einmündungsbereich im Bereich Wilhelm-Haarmann-Straße, Lönsstraße, Hellweg und Ostpreußenstraßen geben wird. Diplom-Ingenieur Dirk Ihmor vom zuständigen Planungsbüro Turk hatte vor der Sitzung bereits den Anwohnern erklärt, wie sich die Straße verändern werde. Anschließend wurden auch die Ortsausschussmitglieder informiert. Da beispielsweise zwei Haltestellen in diesem Abschnitt liegen und sie barrierefrei ausgebaut werden sollen, wird die rechtsseitige Haltestelle ein paar Meter weiter nach oben verlegt. Die Längsparkplätze vor der Apotheke sollen erhalten bleiben, zudem werden zwei Bäume zur Verkehrsberuhigung gepflanzt, um die Straße partiell einzuengen. Auch eine Überquerungshilfe im Bereich der Einmündungen ist geplant, um den Straßenverlauf für Fußgänger sicherer zu gestalten. Die &bdquo;übersichtliche Straßenführung“ soll so entschärft werden. &bdquo;Wir haben eine sehr unübersichtliche Straßenführung“, merkte Ihmor im Bereich der Kreuzungen im oberen Verlauf der Gartenstraße an. Dieser Bereich soll zukünftig entschärft werden. So soll die Lönsstraße zukünftig statt wie bisher gradlinig auf die Gartenstraße zulaufen, zuvor rechtwinklig abgeknickt werden, um mehr Platz zwischen der Einfahrt zur Lönsstraße und der zur Wilhelm-Haarmann-Straße zu schaffen. &bdquo;So hat die Straße mehr Struktur“, erklärte Ihmor. Der Bereich, der durch die Verlegung der Straße dort geschaffen werde, könnte als zentraler Punkt für mehr Aufenthaltsqualität sorgen. &bdquo;Vielleicht könnten dort Bänke aufgestellt werden“, überlegte der Ingenieur. Weil durch die Verlegung Stellflächen auf der Lönsstraße wegfallen, sollen im weiteren Verlauf auf einem städtischen Grundstück ein paar wenige neue Parkplätze errichtet werden. Auch im Einmündungsbereich der Ostpreußenstraße sei eine minimale Verlegung der Fahrbahn geplant, um einen übersichtlichen Straßenverlauf zu schaffen. &bdquo;Ist über ein Kreisverkehr dort nachgedacht worden?“, wollte Ulrich Drüke (BfH) wissen. &bdquo;Das haben wir geprüft, war nicht möglich“, so Ihmor. Warum das Recyceln der Pflastersteine unwirtschaftlich ist Die Fußwege werden gepflastert, die Fahrbahn asphaltiert. Die Pflastersteine zu recyceln, so wie es Birgit Avenhaus (Grüne) vorgeschlagen hat, sei allerdings unwirtschaftlich. &bdquo;Die müssen gereinigt und gelagert werden, das bringt keine Kostenersparnis“, erklärte Andrea von Heesen von der Stadt Höxter. Bisher gehe man auch davon aus, dass die Kostenplanungen eingehalten werden. &bdquo;Wo wir landen, wissen wir nicht, wir müssen es erst öffentlich ausschreiben“, sagte von Heesen. Die Zeiten seien aber gut. &bdquo;Vor zwei Jahren waren die Unternehmen alle satt mit Aufträgen, da bekam man zwei bis drei Angebote. Jetzt sind es auch mal 16 Anbieter für diverse Maßnahmen“, ergänzte Baudezernentin Claudia Koch. Der Wettbewerb sei wieder da, somit hofft die Stadt auch auf günstigere Preise. Dennoch hinterfragten einige Ausschussmitglieder das Vorhaben. &bdquo;Ich kann dem nicht zustimmen, wir haben viele andere Straßen, die sehen viel schlechter aus“, sagte Johann Josef Dirkes (CDU). Und auch Günter Wittmann (SPD) fragte, warum die Maßnahme nicht zurückgestellt werden könne, bis die Fraktionen den Haushalt beraten hätten. &bdquo;Wir können nicht alle Maßnahmen gleichzeitig machen“, sagte von Heesen. Außerdem sei die Gartenstraße eine viel befahrene Straße im schlechten Zustand. Im Randbereich gebe es starke Schäden, die deutlich machen, dass der Untergrund nicht mehr tragfähig sei. &bdquo;Wenn wir nicht sanieren, müssen wir aufwendig unterhalten – und das ist auf Dauer unwirtschaftlich“, so die Stadtmitarbeiterin. Außerdem sei die Maßnahme bereits im Haushalt 2023 beschlossen worden. &bdquo;Diese Maßnahme steht gar nicht mehr zur Disposition für 2024, die Mittel stehen zur Verfügung“, betonte noch einmal Claudia Koch. Ende Mai/Mitte Juni könnten die Aufträge verteilt werden Es fehle nur noch die Zustimmung, dann könnte Ende Mai/Mitte Juni die Aufträge verteilt werden, so von Heesen. Einziges Manko: Wenn die Straße erst einmal gemacht werde, werde sie so schnell auch nicht wieder aufgemacht. &bdquo;Wir haben alle Versorger über die Planungen informiert, alle hatten lange genug Zeit“, erklärte von Heesen. Auch Telekommunikationsunternehmen wurden involviert. Sie würden auch noch einmal daran erinnert werden, dass die Maßnahme geplant ist, um möglicherweise wenigstens Leerrohre. Sollte keine Rückmeldung kommen, stünde den Anliegern in den kommenden fünf Jahren kein Glasfaser zur Verfügung. Straßenausbaubeiträge sollen voraussichtlich keine für die Anlieger anfallen. Das Land NRW plant, die Beiträge abzuschaffen. Der Gesetzesentwurf dazu werde allerdings noch im Landtag beraten, informiert die Stadt Höxter.

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