Aktion in der Innenstadt: Höxter staunt über „Alltagsmenschen“

Höxter. Hier ist anfassen und fotografieren ausdrücklich erlaubt. Ja, sogar erwünscht: Die Künstlerin Laura Lechner aus Witten hat gemeinsam mit einem Team starker Männer in Höxter die Freiluft-Ausstellung &bdquo;Alltagsmenschen“ installiert. Bis Ende Oktober sind in Höxter ganz besondere Begegnungen möglich. Die teils überlebensgroßen Figuren sind keine idealisierten Schönheiten. Mit Absicht. Man soll sich mit ihnen identifizieren können, sich in ihnen wiederfinden, sagt Künstlerin Laura Lechner beim Aufbau am Mittwoch in Höxter. &bdquo;Claudia“, die auf einer Mauer am Bahnhof sitzt, ist durchaus voluminös, hat dicke Oberarme und Beine. Trägt Stiefel. Das Gesicht ist nicht zu detailliert ausgearbeitet, nicht &bdquo;festgelegt“, erklärt Lechner. Damit die Passanten sich selbst ihr Bild machen und ihre eigenen Geschichten hineininterpretieren können. &bdquo;Claudia“ wurde extra für Höxter angefertigt. Aus speziellem Beton. Erst in der vergangenen Woche ist sie fertig geworden. Sie reiht sich ein in genau 51,5 Figuren, die nun die Besucher von Höxter zum Schmunzeln und vielleicht auch zum Nachdenken anregen sollen. Bewusst erst nach der Landesgartenschau &bdquo;Die 0,5 steht dabei für einen Hund“, erklärt Baudezernentin Claudia Koch, die im vergangenen Jahr die Idee für diese Aktion hatte. Bewusst für 2024, das Jahr nach der Landesgartenschau. Als neues Highlight, das Besucher anlocken soll. &bdquo;Während der LGS wären die Figuren durch das große weitere Angebot vielleicht untergegangen“, sagt Koch. Nun bekommen sie die volle Aufmerksamkeit. So zieht vor der Dechanei eine Polonaise durch die Innenstadt, an der Tourist-Info starrt ein Mann durch ein Fernglas und ein Fußballer grüßt an der Nicolaistraße am Eingang der Fußgängerzone. Zwei Figuren auf einem Balkon, gehören zwar zur Schau, sind aber schon länger da. Auch mal hinsetzen Zur &bdquo;Männerfreundschaft“ auf dem Sofa auf der Weserpromenade dürfen sich Besucher ebenso dazusetzen wie zu den Sonnenanbetern ein paar Meter weiter. &bdquo;Wir lassen extra eine Liege frei“, sagt Künstlerin Laura Lechner. Die Figuren sollen die Menschen nach draußen hohlen und auch wieder &bdquo;mehr Nähe“ ermöglichen. &bdquo;Unser Ziel ist es, mehr Lebendigkeit und Wärme in die Stadt zu bringen.“ So können in diesem Jahr die Figuren auch zu einem Treffpunkt der Stadt werden. Höxter sei eine wunderschöne Stadt, in der die Figuren, die schon in einigen anderen Städten zu Gast waren, noch mal ganz neu zur Geltung kommen, sagt Lechner. Sie habe die Stadt an der Weser erst im vergangenen Jahr bei der Vorbereitung auf die Ausstellung kennengelernt. Und war sehr &bdquo;positiv überrascht.“ Aufbau ein Kraftakt Der ganztägige Aufbau am Mittwoch war ein wahrer Kraftakt, denn die Figuren sind je nach Größe zwischen 100 und mehr als 200 Kilogramm schwer. Es braucht einen Radlader und ein starkes Team von Männern, die immer wieder gemeinsam mit der Künstlerin schieben und schauen, bis alles perfekt steht. Koordiniert und organisiert von Jan Illerhues, dem Ehemann der Künstlerin. Angst vor Vandalismus haben sie nicht. Das komme auch vergleichsweise selten vor, berichtet Lechner. Und lasse sich nicht verhindern. Ausbesserungen seien aber vor allem deshalb nötig, weil die Menschen die Figuren anfassen. Und das sei erwünscht. Dank an Sponsoren Die Figuren sind übrigens so aufgestellt, dass man sie in einem Rundgang durch die Stadt besichtigen kann. Entsprechende Flyer liegen unter anderem bei der &bdquo;Neuen Westfälischen“ und in der Tourist-Info aus. Online ist der Plan unter www.huxarium-gartenpark.de abrufbar. Ermöglicht wurde die kostenlose Ausstellung auch durch eine Reihe von Sponsoren wie Reitz, Klingemann, die Sparkasse Höxter, die Bäckerei Engel, die Verbundvolksbank und den Förderverein Landesgartenschau.

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