Es gibt neue Ideen für die Weserfähre Flotte Holli in Höxter

Höxter. Die Flotte Holli ist eingemottet, doch schon bald könnte der Staub von ihr geputzt werden und sie wieder zum Einsatz kommen. Wie berichtet, hatte es in Lüchtringen Interesse gegeben, die Weserfähre dort für eine Flussquerung einzusetzen. Die Idee ist aber vom Tisch. Dafür denkt die Stadt nun selbst über die Nutzung der Flotte Holli nach. Aber von vorn. 2022 musste die Weserbrücke nicht nur für den Verkehr, sondern auch für Fußgänger und Radfahrer gesperrt werden, um das Bauwerk aufwendig zu sanieren. Um dennoch eine Überquerung zu ermöglichen, hatte die Stadt eine Weserfähre angeschafft – die Flotte Holli. Sie wurde dafür eigens für die Stadt in einer Werft in der Nähe des Bodensees angefertigt. Doch ihr Einsatz blieb nicht ohne Pannen. So manches Mal fiel die Fähre aufgrund des Niedrigwassers aus. Und bereits zum Start hatte sie mit technischen Problemen und kaputter Propeller zu kämpfen, später wurde sie durch Totholz beschädigt. Dennoch zog man am Ende eine positive Bilanz, brachte sie doch rund 60.000 Bürger und Besucher über die Weser. Fähre kommt ins Trockendock Ende des Jahres 2022 war dann Schluss: Die Fähre kam ins Trockendock. Es wurde still um die &bdquo;Flotte Holli“. Vor gut einem Jahr hieß es allerdings schon, dass die Fähre nicht dauerhaft im Trockendock bleiben solle. &bdquo;Wir möchten die Fähre künftig in Höxter an anderer Stelle weiter einsetzen“, erklärte die Stadt im Mai 2023. &bdquo;Hierfür sind allerdings neue Genehmigungen einzuholen und Abstimmungen mit den zuständigen Behörden erforderlich. Dieser Prozess konnte noch nicht abgeschlossen werden“, hieß es damals. So kam die Fähre auch nicht während der Landesgartenschau im Einsatz. Es startete die Gerüchteküche und weitere Ideen für die Zukunft der Fähre kamen auf den Tisch. Zuletzt in Lüchtringen. Dort hatten die Bürger für Höxter (BfH) zur Ortsausschusssitzung den Antrag gestellt, die &bdquo;Flotte Holli“ in dem Höxteraner Ortsteil einzusetzen. Denn dort sei ein Fährhäuschen sowie die Infrastruktur vorhanden. Sie sollte dort zur Querung der Weser an den bestehenden Anlegestellen der einstigen Seilfähre in Lüchtringen noch in diesem Jahr in den Einsatz gebracht werden – so jedenfalls war im Antrag an den Ausschuss zu lesen. Inklusive dem Auftrag, die dafür erforderlichen Genehmigungen zur Nutzung &bdquo;zeitnah im ersten Quartal 2024 seitens der Verwaltung“ einzuholen. &bdquo;Eine Fähre hätte hier überhaupt keinen Sinn“ Damit sei die BfH allerdings nicht unbedingt offene Türen eingerannt, erklärte Ortsausschussvorsitzender Manfred Linnenberg (SPD) auf &bdquo;NW“-Nachfrage. &bdquo;Der Antragsteller hat den Antrag zurückgezogen“, so Linnenberg weiter. &bdquo;Man muss auch Leute haben, die die Fähre bedienen“, erklärte der Vorsitzende. Vorher könne man die Fähre nicht in Gedanken nach schon nach Lüchtringen bringen. &bdquo;Es gibt zu viele Schwierigkeiten.“ Außerdem halte er eine Fähre in Lüchtringen nicht für sinnvoll. &bdquo;Für Tourismus ist das sicher eine schöne Sache, aber wenn man dann Leute hat, die die bedienen, dürfen die auch nicht den ganzen Tag leer hin- und herfahren“, erklärte Linnenberg. In Wehrden und Herstelle sei das eine andere Situation. Denn in Lüchtringen habe man eine Weserbrücke und die meisten fahren ohnehin mit einem E-Bike, weiß der Lüchtringer. &bdquo;Da machen 300 Meter mehr auch keinen Unterschied. Eine Fähre hätte hier überhaupt keinen Sinn gemacht“, sagt der Sozialdemokrat. Doch das letzte Wort um Hollis Zukunft ist noch nicht gesprochen, wie Baudezernentin Claudia Koch am Donnerstagabend im Ortsausschuss Stadtkern verriet. Tatsächlich gebe es derzeit Gespräche. Hintergrund sei der neue Fahrplan der Flotte Weser. Die Stadt ist nicht glücklich mit dem neuen Saisonangebot des Fahrgastschiffes &bdquo;Höxter“. Das fährt – statt wie zur Landesgartenschau als Shuttle zwischen Höxter und Corvey – in diesem Jahr zwar wieder nach Höxter und auch wieder nach Beverungen, allerdings im täglichen Wechsel. Eine Station in Höxter? &bdquo;Einmal von Höxter nach Holzminden und einmal von Höxter nach Beverungen“, erklärte Baudezernentin Claudia Koch und nannte diese Situation als &bdquo;nicht optimal für Höxter und Corvey“. Es laufen daher Überlegungen für eine sinnvolle Nachnutzung der Flotte Holli durch die Huxarium Gartenpark GmbH oder die Stadt. &bdquo;Dann nicht als Fähr-, sondern als Freizeitbetrieb“, so Koch. Sollte dies nicht umsetzbar sein, wäre aber eine Veräußerung denkbar. &bdquo;Wir haben nicht so viel Erfahrungen mit Bootsverkäufen, aber ich denke, im mittleren fünfstelligen Betrag wäre auf dem Gebrauchtmarkt denkbar“, sagte Koch.

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