Weserfähre soll Geld in Höxters Kassen spülen: Was ist die Flotte Holli noch wert?

Höxter. Von Trennungsschmerz keine Spur: Anfang Juli hatte der Höxteraner Stadtrat beschlossen, die ausrangierte &bdquo;Flotte Holli“ verkaufen zu wollen. Nun soll in der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Montag, 25. August, der Weg dafür bereitet werden. Denn natürlich möchte die klamme Stadt Höxter ein möglichst teures Preisetikett an die Fußgängerfähre dranhängen. Die Verwaltung möchte nun ein Verkaufsverfahren auf den Weg bringen. Jeder, der schon mal selbst ein paar Dachbodenfunde oder Ungenutztes verkauft hat, weiß, der größte Gewinn ist möglich, wenn verschiedene Interessenten die Möglichkeit haben, sich gegenseitig hochzubieten. Wie bei einer Auktion. Ein Hammerschlag wird den Verkauf der Flotten Holli wohl nicht besiegeln, die Stadt setzt aber offensichtlich darauf, dass die Interessenten, von denen es mehrere geben soll, wie Dezernent Stefan Fellmann in der Sitzungsvorlage schreibt, die Konkurrenz bei ihren Angeboten berücksichtigen. Getreu dem Motto: Lieber etwas mehr bieten als zu wenig, um den Zuschlag zu erhalten. Absichern will sich die Verwaltung trotzdem. &bdquo;Sollte das höchste Angebot den aktuellen Verkehrswert der Weserfähre deutlich unterschreiten, kann seitens der Verwaltung ein erneutes Verkaufsverfahren geprüft und durchgeführt werden“, erläutert Fellmann. Im Haushalt sind die Kosten für die Höxteraner Fähre aufgeführt Verkehrswert - ein guter Stichpunkt. Was hat die Fähre eigentlich gekostet? &bdquo;Wir bitten um Verständnis, dass wir im Hinblick auf das laufende Verkaufsverfahren aktuell keine Angaben zum damaligen Kaufpreis machen“, heißt es von der Stadtverwaltung auf Anfrage der Neuen Westfälischen. Die Haushaltspläne aus den Jahren 2024 und 2025 sind da auskunftsfreudiger. Lesen Sie auch: Die Fähre &bdquo;Flotte Holli“ aus Höxter soll schnell verkauft werden Im Etat 2024 findet sich das Produkt &bdquo;192-22-001“, das sich mit der &bdquo;Anschaffung Fähre Flotte Holly“ beschäftigt und eine Summe von 120.161 Euro ausweist. Im Folge-Haushalt des Jahres 2025 findet sich unter dem Posten noch eine Ausgabe von 6.337 Euro. Im Mai 2023 hatte die Stadtverwaltung auf Anfrage erklärt, der Betrieb der Flotten Holli habe &bdquo;rund 40.000 Euro“ gekostet. Alles in allem hat die Stadt also offenbar etwa 166.498 Euro für die Personenfähre ausgegeben. Der Markt für Gebraucht-Boote ist sehr speziell Wie viel könnte eine kleine Gebraucht-Elektrofähre noch wert sein? Während es Online-Plattformen für Gebrauchtboote und Passagier-Schiffe gibt, scheinen dort vornehmlich doch eher andere Kaliber angeboten zu werden. Wer zum Beispiel 75.000 Euro übrig hat, interessiert sich vielleicht für ein knallrotes Semi-U-Boot, das aktuell in Rumänien liegt. Eine Fähre allerdings hat &bdquo;Boat 24“ dann doch im Programm. Einen Aluminium-Verdränger von 1987, auf dem immerhin 35 Personen Platz haben. Verlangt werden für das österreichische Schiffchen knapp 40.000 Euro. Auch interessant: Weserbrücke Höxter: Folgt Sanierung oder Abriss? Ob diese Fähre mit der Flotten Holli vergleichbar ist, ist fraglich. Zumal Fährmann Karl-Josef Kruse vermutet, dass die Akkus der Holli während der vergangenen Jahre in der Mottenkiste gelitten haben dürften. Sicher seien sie nicht ordentlich ge- und entladen worden - was Lithium-Batterien nicht so gern mögen. Kruse schätzt, dass neue Akkus rund 16.000 Euro kosten dürften. Während der Bauarbeiten an der damals wie heute maroden Weserbrücke hatte der verantwortliche Landesbetrieb Straßen NRW die Brücke komplett gesperrt. Wer mit dem Auto auf die andere Weserseite wollte, musste Umwege fahren, zum Beispiel über Lüchtringen. Fußgänger und Radlerinnen hingegen wurden kostenfrei mit der Fähre übergesetzt. Wenn sie nicht gerade kaputt war.

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