Tödliche Gefahr: Feuerwehr im Kreis Höxter warnt vor unsichtbarem Kohlenmonoxid

Kreis Höxter. Es war eine kurze Meldung auf dem Social-Media-Kanal einer heimischen Feuerwehr: &bdquo;Der Rettungsdienst wurde zu einem medizinischen Notfall gerufen. Beim Betreten der Wohnung lösten die Kohlenmonoxid-Melder vom Rettungsdienstpersonal aus und die Feuerwehr wurde alarmiert. Ein Trupp unter PA konnte die Messungen bestätigen. Die Wohnung wurde belüftet und konnte wieder freigegeben werden.“ So passiert vor kurzem im Borgentreicher Ortsteil Natzungen. CO-Melder gehören beim Rettungsdienst und bei der Feuerwehr flächendeckend zur Standardausrüstung und retten Leben – wo sind sie sinnvoll zu Hause? &bdquo;Nicht zuletzt wegen drastisch gestiegener Energiepreise probieren immer mehr Menschen, Holzkohlegrills oder Stromaggregate als alternative Heiz- oder Stromquelle zu nutzen. Das kann tödlich enden“, mahnt der Feuerwehrverband auf seiner Homepage. Und immer wieder sind tödliche Kohlenmonoxidvergiftungen in den Nachrichten. &bdquo;CO entsteht bei unvollkommen Verbrennung“, erklärt Elmar Nolte, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Borgentreich. Beispiele? &bdquo;Einen Grill in eine Wohnung zu stellen, das ist lebensgefährlich.“ Auch der Bollerofen, der nicht zieht, oder die defekte Gasheizung könnten ursächlich sein. Glühende Holzkohle oder die Verbrennung von Diesel oder Benzin setzten erhebliche Mengen des toxischen Kohlenmonoxids frei, die selbst bei geöffneten Fenstern, Türen oder dem Garagentor zum Tode führen können, so der Feuerwehrverband. Selbst auf dem Balkon sei Vorsicht geboten, denn das Kohlenmonoxid könne in die Wohnung ziehen und dort Personen vergiften. Warum die Feuerwehr gerufen wird &bdquo;Feuerwehrleute haben CO-Melder ans Revers geklippt, weil der Stoff im Raum nach oben zieht“, erklärt der Feuerwehrmann aus Borgentreich. Die Rettungsdienstler tragen ihre Meldern ebenfalls offen an der Einsatzkleidung oder -ausrüstung. &bdquo;Ab einer gewissen Konzentration piepen die Geräte dann an der Einsatzstelle“, ergänzt Kreisbrandmeister Stefan Nostitz. &bdquo;Warnschwelle“ nennt das Nolte. Die die &bdquo;gewisse Konzentration“ sei schon relativ niedrig. Weil Kohlenmonoxid unsichtbar, geruchs- und geschmacksneutral ist, sollen die Rettungskräfte nicht in die Gefahr hineinlaufen. Deshalb kommt dann zusätzlich die Feuerwehr. Die habe noch genauere Geräte zum feineren Messen. Das der Stoff im Menschen macht Denn: &bdquo;Der Stoff geht schneller ins Blut als Sauerstoff und unterbindet dann den Transport von Sauerstoff im Blut“, sagt Nostitz: Es könne schnell zu starken Kopfschmerzen oder zur Bewusstlosigkeit kommen. Und in der könne man unbemerkt ersticken. &bdquo;Dafür muss man auch nur ganz kurz in einem Raum sein.“ Selbst einmal durchs Gebäude zu huschen, nur um ein Fenster zu öffnen, könne da schon einmal zu viel sein. Kohlenmonoxid sei leichter als Luft und sammele sich unter der Decke, so dass eine tödliche Wolke von oben auf die Einsatzkräfte einschwebe. &bdquo;Und es wäre schlimm, wenn Einsatzkräfte im Einsatz umkippen.“ Und CO sei brennbar, warnt Nostitz: &bdquo;Der typische Effekt bei Sauerstoffzufuhr ist ein schlagartiges Verbrennen.“ Anders als Kohlendioxid (CO2), das schwerer als Luft sei und von der Feuerwehr sogar zum Löschen genutzt werde. Warum der Kreisbrandmeister einen Melder daheim hat Ein Rauchmelder sei kein adäquater Ersatz, denn der erkenne Brände erst viel später als ein CO-Melder. Ein Kombigerät vereint die Eigenschaften eines Rauch- und eines CO-Melders und sei daher eine sehr sichere Wahl, so der Feuerwehrverband. CO-Melder sind im Vergleich etwas teuer als Rauchmelder. Auch wenn es keine Pflicht dafür gebe: Kreisbrandmeister Nostitz hat jetzt selbst daheim im Wohnzimmer einen solchen Kohlenmonoxid-Melder angebracht. &bdquo;Weil wir einen Kaminofen haben und damit Holz im Wohnraum verbrennen. Falls es mal eine Verstopfung im Kamin geben sollte, will ich sicher sein.“ Was man auf jeden und auf keinen Fall tun sollte Auch Nostitz mahnt eindringlich, Geräte aus dem Außenbereich auf keinen Fall in Innenbereichen zu betreiben – wie Wärmepilz, Stromaggregate, Gasbrenner oder Grills. &bdquo;Unterlässt man das, kann man schon vielen Gefahren aus dem Weg gehen.“ Er betont, wie wichtig es sei, Geräte wie Gasthermen – &bdquo;vor allem an den Dichtungen“ – regelmäßig zu warten. Wie man das Kohlenmonoxid wieder aus der Wohnung bekommt? Die Feuerwehr öffne unter Atemschutz Türen und Fenster und messe regelmäßig, bis die Werte wieder unten sind. Für Menschen, die mit CO in Kontakt kamen, gilt: Die anschließende medizinische Untersuchung sei Pflicht. Und Nolte ergänzt: &bdquo;Lieber einmal mehr Alarm schlagen als einmal zu wenig. &bdquo;Da wird keiner meckern. Denn damit ist nicht zu spaßen.“ www.feuerwehrverband.de

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