Verkehr in der Innenstadt

Anwohner wollen, dass Wall- und Grubestraße in Höxter Einbahnstraßen werden

Die Höxteraner Stadtverwaltung kommt Hinweisen von Anliegern nach. Entscheiden muss die Politik.

Wird die Grubestraße in Höxter zwischen Einmündung Wallstraße und Einmündung Nicolaistraße zur Einbahnstraße? | © Svenja Ludwig

06.02.2024 | 06.02.2024, 13:13

Höxter. In der Kernstadt könnte sich die Verkehrsführung ändern: Die Mitglieder des Ortsausschuss Höxter-Stadtkern sollen über die Einführung von Einbahnstraßenregelungen in Teilbereichen der Wallstraße und der Grubestraße entscheiden.

Der Vorschlag der Stadtverwaltung geht auf einen Hinweis der Anlieger der Wallstraße und Beobachtungen im Rahmen der Sperrung der Wallstraße während der Landesgartenschau zurück.

Konkret geht es, unter anderem, um einen den Abschnitt der Wallstraße innerhalb der Stadtmauer mit Ausnahme des Kreuzungsbereichs mit der Oberen Mauerstraße. Durch eine Einbahnstraßenregelung werde Durchgangsverkehr in Richtung Brenkhäuser Straße unterbunden, was insbesondere zu einer Entlastung des Einmündungsbereichs Brenkhäuser Straße/Wallstraße führe, so die Verwaltung.

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Der außerhalb der Stadtmauer gelegene Abschnitt der Wallstraße sowie die Obere Mauerstraße sollen demnach nicht von der Einbahnstraßenregelung erfasst werden. „Somit haben Andienungs- und Besucherverkehre in Richtung Stadthalle weiterhin die Möglichkeit, in Richtung Brenkhäuser Straße aus diesem Bereich auszufahren“, heißt es in der Vorlage. Auch Fahrverkehr in oder aus Richtung der Oberen Mauerstraße könne die Wallstraße weiterhin stadtauswärts befahren.

Begegnungsverkehr in betroffenen Straßen kaum möglich

Auch der Abschnitt der Grubestraße ab Einmündung Wallstraße in Richtung Nicolaistraße als Einbahnstraße geführt werden. In diesem Abschnitt verjüngt sich die Fahrbahnbreite bis auf etwa 3,5 Meter. Gemäß den Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen (RASt) werden laut Verwaltung für den sicheren Begegnungsverkehr zwischen einem Auto und Radfahrer 3,8 Meter Fahrbahnbreite benötigt. Für Begegnungsverkehre zwischen zwei Autos sind bereits 4,10 Meter und zwischen einem Lastwagen und einem Auto fünf Meter Fahrbahnbreite erforderlich.

Bedingt durch die schmale Fahrbahn ist sicherer Begegnungsverkehr in der Grubestraße somit kaum möglich, meint die Verwaltung, „es muss gehalten und gewartet werden, bis ein Durchfahren der Straße wieder möglich ist“. Häufig würden dabei auch die Bordsteinanlagen überfahren. Diese Umstände führten zu einem ein erhöhten Gefahrenpotenzial, insbesondere für schwächere Verkehrsteilnehmer, wie etwa Rad- oder Rollerfahrer und Fußgänger. Ferner entstünden negative Auswirkungen auf die Leichtigkeit des Verkehrs. Durch die Einbahnstraßenregelungen wäre die Erschließung des Quartiers und der nahe gelegenen Betriebe und Einrichtungen über die Grubestraße weiterhin problemlos möglich, so die Verwaltung. Das gesamte Quartier würde über die Brenkhäuser Straße/Wallstraße erschlossen. Auch die Befahrungsmöglichkeiten innerhalb des Quartiers blieben weitestgehend bestehen.

Polizei hat „keine Bedenken“

Allein die Achse Wallstraße – Grubestraße in Richtung Nicolaistraße bekäme eine steuernde Funktion. Über die Achse würde der Verkehr aus dem Quartier abgeleitet und weiter über die Nicolaistraße oder die Corbiestraße aus der Kernstadt herausfahren. Im Bereich der vorgenannten Straßen könne es so zu einer erhöhten Verkehrsbelastung kommen. Durch den Wegfall der Einfahrtmöglichkeit in die Grubestraße hinein entstehe gleichzeitig eine Entlastung, da entsprechende Verkehrsströme entfallen würden. „Im Ergebnis wird davon ausgegangen, dass sich eine Verbesserung der Befahrungssituation im Kreuzungsbereich Nicolaistraße/Grubestraße/Corbiestraße einstellt“, urteilt die Verwaltung in ihrer Vorlage. Sowohl die Wallstraße als auch die Grubestraße bleiben für den Radverkehr weiterhin in beide Richtungen befahrbar, „dafür werden die Einbahnstraßen für den gegenläufigen Radverkehr freigegeben“.

Zu dem Vorschlag der Verwaltung wurde eine Stellungnahme der Kreispolizeibehörde eingeholt. Die sieht „grundsätzlich keine Bedenken“, da die Grubestraße tatsächlich für den Begegnungsverkehr ungeeignet sei. Auch die Wallstraße als Einbahnstraße zu führen, „hat sicherlich Vorteile“. Jedoch wäre für den gesamten Bereich ein Abfahren nur über die Grubestraße, Corbiestraße und Nicolaistraße möglich. „Das wird voraussichtlich im Bereich Nicolaistraße / Berliner Platz zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen führen.“

Deshalb plädiert die Polizei dafür, die Einbahnstraßenregelung in der Oberen Mauerstraße zwischen Nicolai- und Wallstraße nicht zu ändern. Die Mitglieder des Ortsausschusses kommen am Donnerstag, 15. Februar, um 18.30 Uhr im Rathaus zusammen.