Höxters Bürgermeister wählt deutliche Worte gegen Hetze

Höxter. Klare Worte, deutliche Ansagen, viel Optimismus, erfreute Preisträger, glänzend aufgelegte Musiker und ein Publikum, das das alles zu schätzen wusste: So lässt sich der Neujahrsempfang der Stadt, verbunden mit Neujahrsansprache, der Übergabe des Heimatpreises (die &bdquo;NW“ berichtete aktuell) und dem Neujahrskonzert des Sinfonischen Blasorchesters, kurz zusammenfassen. Nach dem Handwerkerball das zweite gesellschaftliche Großereignis in Höxter im neuen Jahr. Preise Bürgermeister Daniel Hartmann sprach von einer &bdquo;großartigen Kulisse“, als er die Bühne vor 600 Zuhörerinnen und Zuhörern betreten hatte. Zuvor hatten er und seine beiden Stellvertreter, Andrea Dangela und Hans-Josef Held, am Eingang zur Stadthalle jeden Besucher mit Handschlag und persönlichen Worten begrüßt. Auf der Bühne hatte Hartmann dann nicht nur die Preisverleihung an den LGS-Förderverein und den Ort Bödexen (stellvertretend: Musikverein), sondern auch einen Dank an LGS-Ideengeberin Friederike Pellengahr-Dannenberg überreicht. Rückblick Er gab einen Jahresrückblick, bei dem Landesgartenschau (179 Tage &bdquo;weltoffen“ und &bdquo;herzlich“) sowie Brände und Hochwasser an Weihnachten (mit Applaus für die Hilfskräfte) im Mittelpunkt standen. Er freut sich auf Veranstaltungen im neuen Jahr – besonders auf die 60-jährige Städtepartnerschaft mit Corbie im Mai. Er machte auch deutlich: &bdquo;Höxter ist keine Insel, sondern Teil eines größeren Ganzen“. Krisen kämen schneller und heftiger, Erholungspausen würden kürzer. &bdquo;Nicht zu kapitulieren, sondern sich den Herausforderungen zu stellen, das ist seit Jahrzehnten nicht so schwer gewesen wie heute“, so Hartmann. Komplexität, Geschwindigkeit und Multikrisen brächten selbst Profis an ihre Grenzen und erforderten &bdquo;permanentes Krisenmanagement“. Folgen: Verunsicherung, Verärgerung, und &bdquo;im schlechtesten Fall wird unser freiheitlich demokratisches Gemeinwesen infrage gestellt“. Ausblick Der Bürgermeister nannt die Finanzsituation der Kommunen, die dringend einer Neuaufstellung bedürfe, sonst würden nahezu alle Kommunen in NRW in Kürze in die Haushaltssicherung rutschen. Und er appellierte an das Publikum: &bdquo;Es liegt auch in unserer Hand, ob 2024 ein Jahr der Krisen oder ein Jahr der Chancen wird. Es liegt an uns, die im vergangenen Jahr freigesetzte Energie, unseren Schwung und die Begeisterung in die Zukunft zu tragen. Und so unterschiedlich diese Wünsche und Träume sein mögen, so bin ich mir sicher, dass uns alle auch weiterhin vieles verbinden wird: dass wir nach gemeinsamen Regeln miteinander leben; dass sich Anstrengung lohnt und dass wir gleichzeitig den Schwachen unter die Arme greifen; dass wir fair miteinander umgehen und aufeinander achtgeben und dass wir gemeinsam die Stimme erheben, wenn sich Hass, Spaltung und Hetze breitmachen.“ Plädoyer Es seien Kräfte unterwegs, &bdquo;die ihre Chance wittern, unser Land und unsere Gesellschaft grundlegend zu verändern und unsere freie offene Gesellschaft zu zerschlagen. Und dies auch immer offener sagen. Sich auf Konferenzen sammeln, um die Massenabschiebung von Menschen zu planen. Die unverhohlen vom Abschaffen der Demokratie fabulieren. Und die sich zusammenrotten. Investoren und Politiker, Influencer und militante Rechtsradikale“, so Hartmann mit sehr deutlichen Worten. &bdquo;Und die Partei, die dies politische Realität werden lassen soll, nimmt in diesem Jahr Anlauf, in Bundesländern die Regierung zu stellen. Dabei versucht die AfD inzwischen sogar nur noch lächerlich lückenhaft, sich als irgendwie bürgerlich darzustellen.“ Doch: In diesem Jahr feiere die Demokratie Geburtstag: &bdquo;Unser Grundgesetz wird 75 Jahre alt.“ Daniel Hartmann zitierte den Bundespräsidenten und dessen Plädoyer für die Verfassung und die Demokratie. Einladung Und er lud die Zuhörer ein: &bdquo;In diesem Sinne, meine Damen und Herren, lade ich Sie alle ein, das neue Jahr auch in Höxter mit Zuversicht und Optimismus anzugehen. Lassen Sie uns gemeinsam, unsere Demokratie bewahren. Mit den Demonstrationen und Kundgebungen am vergangenen Wochenende wurde in vielen Städten Deutschlands bereits ein klares und eindrucksvolles Zeichen hierfür gesetzt.“

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