Panoramablick: Hier lässt sich das Feuerwerk im Kreis Höxter am besten beobachten

Kreis Höxter. Es ist die zweite Silvesternacht ohne Einschränkungen nach der Corona-Pandemie. Anders als im vergangenen Jahr sorgt allerdings die weiterhin angespannte Hochwasserlage im Kreis Höxter bei vielen für eine eher gedrückte Stimmung. Dennoch werden auch diesmal wieder zahlreiche Menschen das Jahr mit einem lauten Knall und bunten Raketen verabschieden. Dabei gibt es aber einiges zu beachten. Böllerverbot In immer mehr Städten und Kreisen in Nordrhein-Westfalen werden sogenannte Böllerverbotszonen eingerichtet. Zwar gibt es diese im Kreis Höxter noch nicht, allerdings dürfen auch hier nicht überall Raketen und Co. gezündet werden. Laut Sprengstoffgesetz ist das Abschießen von Feuerwerk in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Seniorenheimen sowie Fachwerkhäusern generell verboten. Auf &bdquo;NW“-Nachfrage bei den einzelnen Städten heißt es häufig, dass ein zusätzliches Verbot deshalb nicht notwendig sei, weil, anders als in Großstädten, keine großen Menschenansammlungen auf einem einzigen Platz zu erwarten sind. &bdquo;Die Menschen verteilen sich immer ganz gut“, heißt es etwa von der Stadt Beverungen. In der Regel ist ein Abstand zu den betroffenen Gebäuden von mindestens 50 Metern einzuhalten. Panoramablick Wer selbst kein Feuerwerk zünden möchte, aber dennoch bunte Raketen sehen möchte, kann dies an vielen Orten im Kreis tun - Panoramablick über die Gemeinde oder Stadt inklusive. In Höxter eignet sich als Aussichtspunkt etwa der Parkplatz der Weserbergland-Klinik oder der angrenzende Küsterweg. Von den Parkplätzen der Hochschule TH-OWL (An der Wilhelmshöhe 44) bietet sich ein imposanter Blick aufs Wesertal, sowie die angrenzenden Ortsteile Stahle und Albaxen sowie das gemeindefreie Gebiet Boffzen im niedersächsischen Landkreis Holzminden. In Beverungen lohnt sich ein Blick aufs Tal von der höchstgelegenen Ortschaft des Kreises Haarbrück. Bei gutem Wetter lässt sich hier das Feuerwerk bis weit in den Nordkreis beobachten. In Brakel eignet sich der höher gelegene Stadtrand am besten für ein Panoramamotiv. Sowohl vom Hembser Berg als auch vom Modexer Turm lassen sich starke Fotos schießen. In Warburg muss zwar ein etwas längerer Weg auf sich genommen werden, dafür lohnt die Fahrt und der Anstieg auf den Desenberg umso mehr. Der Berg mit Burgruine liegt 343,6 Meter über Normalnull und bietet einen Blick über mehrere Kilometer in die Ferne. Sich selbst schützen Kreisweit 59 Mal mussten Polizei und Feuerwehr in der Silvesternacht 2023 ausrücken. Hauptgrund waren Brände durch entzündetes Feuerwerk. Immer wieder kommt es auch zu zahlreichen Verletzungen durch Böller, etwa weil sie in der Hand gezündet werden. Die Einsatzkräfte appellieren, Feuerwerkskörper auf dem Boden anzuzünden und nicht in der Hand. Blindgänger sollten zudem unter keinen Umständen aufgehoben werden. Laut einer Studie der HNO-Kliniken in Deutschland kommen aber immer öfter auch Unbeteiligte zu schaden. 60 Prozent der in der Studie betroffenen Personen erlitten ein Knalltrauma und waren lediglich als Zuschauer auf den Straßen in der Silvesternacht 2021/2022 unterwegs. &bdquo;Ein Knalltrauma, durch Silvesterböller verursacht, ist eine häufige Gefahrenquelle für dauerhaften Hörverlust und Tinnitus“, so die Krankenkasse AOK. Wichtig sei es daher, als Schaulustiger Abstand zu halten. Bei einem Abstand von nur zwei Metern werden bereits bis zu 160 Dezibel erreicht. Die Schwelle, ab der das Gehör Schaden nehmen kann, liegt aber schon bei einer Dauerbeschallung von mehr als 85 Dezibel, so die AOK weiter. Auch ein Gehörschutz sollte getragen werden. Hunde, Katzen und Co. schützen Neben dem unter anderem von der Deutschen Umwelthilfe geforderten Komplett-Verbot privater Pyrotechnik - aufgrund der klimaschädlichen Feinstaubbelastung durch das in Raketen enthaltene Schwarzpulver - setzen sich auch zahlreiche Tierschutzorganisationen für ein Böller-Aus ein. So auch der Verein Tasso, der nach eigenen Angaben Europas größtes kostenloses Heimtierregister betreibt. Statt allerdings einfach nur ein Verbot auszusprechen, gibt der Verein Tipps, wie Hunde, Katzen und Co. in der Silvesternacht am besten vor den lauten Knallgeräuschen geschützt werden können. Zu Hause bleiben: Tiere sollten nicht allein gelassen werden. Das verschafft ihnen Gewissheit, dass ein Mensch für sie da ist. Reize aussperren: Alles was hilft, den ungewohnten Lärm von draußen zu minimieren, sollten Frauchen und Herrchen umsetzen. Dazu zählt etwa Musik und Fernsehen an oder Rollos runter. Rückzugsort anbieten: Einige Hunde und Katzen ziehen sich zurück, wenn sie Angst haben. Es ist hilfreich, Rückzugsorte bereits im Vorfeld positiv zu verknüpfen. Beispielsweise indem man dem Hund dort seine Lieblingsdecke hinlegt und eine Kaustange anbietet. Wegfahren: Gerade mit Hunden gilt: Wer in einem belebten Ort wohnt, in dem Silvester ausgiebig gefeiert wird, sollte nach Möglichkeit einfach wegfahren. Wenn eine längere Abwesenheit nicht möglich ist, kann auch eine nächtliche Fahrt über die Autobahn oder ein Ausflug an Orte, wo Feuerwerk untersagt ist, helfen. Sichere Autofahrt Nach der Party gehts für einige mit dem Auto zurück nach Hause. Der TÜV warnt vor betrunkenen und damit unberechenbaren Fußgängern. &bdquo;Vorausschauendes Fahren ist oberstes Gebot, um Unfälle zu vermeiden“, sagt Volkmar Wilhelm, Leiter der TÜV NORD-Station Warburg. Frauen sollten zudem nicht mit hochhackigen Schuhen fahren. Dies sei zwar nicht verboten, so der Experte, aber: &bdquo;Kommt es zu einem Unfall, kann es passieren, dass eine Teilschuld zugesprochen wird“, so Wilhelm. Besonders an Silvester sollte auch der Parkplatz fürs Auto gut gewählt werden. Herabstürzend Feuerwerkskörper können zu teuren Schäden führen. Besteht keine Möglichkeit, das Auto in einer Garage abzustellen, sollte es am besten unter einem Baum geparkt werden. Autofahrer bleiben oft auf hohen Kosten sitzen Auch eine ruhigere Seitenstraße kommt infrage. Besitzt der Wagen ein empfindliches Cabrio-Verdeck, bietet eine Folien-Garage oder eine Decke Schutz vor Raketen und Böllern. Kommt es doch zu leichten und nur oberflächlichen Lackschäden, hilft meist eine Politur. Da oft nicht klar ist, wer den Schaden verursacht hat, bleiben die Autofahrer häufig auf den Kosten sitzen. Lediglich die Teilkasko springt bei Brandschäden ein und die Vollkaskoversicherung greift darüber hinaus sogar bei Vandalismus-Schäden.

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