Wärmepumpen aus Höxter: Stiebel Eltron eröffnet neues Werk

Höxter. Lange Zeit war die Produktion von Wärmepumpen nur ein Nischengeschäft. Jetzt wandelt sie sich zur Schlüsseltechnologie der gesamten Heizungsbranche. &bdquo;70 Prozent unseres Umsatzes generieren wir aus der der Wärmepumpentechnik“, sagt Stiebel-Eltron-Chef Kai Schiefelbein (56), Vorsitzender der Geschäftsführung. Es geht dabei um einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro, den Stiebel Eltron in diesem Jahr voraussichtlich einfahren wird. Im letzten Jahr hatte der Elektroindustriehersteller aus Holzminden erstmals die Marke von einer Milliarde Euro übertroffen. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre hat sich der Umsatz mehr als verdoppelt. Gute Nachrichten zum richtigen Zeitpunkt. Im nächsten Jahr feiert Stiebel-Eltron sein 100-jähriges Bestehen. Und dann werden auch seit 50 Jahren Wärmepumpen konstruiert. 1974 bereits war die Wärmepumpenproduktion am Hauptsitz in Holzminden angelaufen. &bdquo;Das technische Prinzip ist geblieben, aber über die Jahre haben sich natürlich die Komponenten und der Wirkungsgrad erheblich verbessert“, erklärt Produktionsspartenleiter Alexander Janzen. Das Jubiläum könnte nicht passender kommen, denn die Wärmepumpe hat sich von einem Nischenprodukt zur Schlüsseltechnologie gewandelt. &bdquo;Im Moment haben wir Überkapazitäten am Markt, aber mittelfristig wird die Nachfrage wieder deutlich zunehmen, denn perspektivisch wird die Wärmepumpe den Gaskessel ablösen“, erläutert Stiebel-Chef Schiefelbein. Darum auch der neue Fertigungsstandort in Höxter. Gerade erst im abgelaufenen Monat ist die Produktion gestartet. Aktuell arbeiten 50 Mitarbeiter in den Fertigungshallen am ehemaligen DMA-Maschinenfabrikstandort in Gewerbegebiet zur Lüre in Höxter. In den nächsten Jahren soll die Kapazität auf 300 Mitarbeiter am Höxteraner Standort gesteigert werden. In Holzminden arbeiten aktuell knapp 400 Beschäftigte in der Wärmepumpenfertigung. &bdquo;Der Wärmepumpe gehört die Zukunft in der Heizungstechnik, darum bauen wir auch den Produktionsstandort in Holzminden weiter aus“, erklärt Lars Michael, Leiter der Wärmepumpenfertigung. Bis 2026 sollen in Höxter und Holzminden jährlich 200.000 Wärmepumpen gefertigt werden. Der Anteil aus dem Höxteraner Werk soll sich auf 45.000 Stück belaufen. Wie viel Geld investiert das Unternehmen in Höxter? Insgesamt sollen rund 14 Millionen Euro in den Höxteraner Standort investiert werden. Knapp acht Millionen wurden bereits investiert, um den ehemaligen DMA-Standort an der Eugen-Diesel-Straße zu erwerben und und die beiden ersten Produktionslinien zu installieren. Im Vollausbau soll im Dreischichtbetrieb in fünf Produktionssträngen gefertigt werden. &bdquo;Wir sind sehr stolz und glücklich, dass Stiebel Eltron nun auch ein Höxteraner Unternehmen geworden ist, zumal ja auch viele Mitarbeitenden aus der Höxteraner Umgebung kommen und das Unternehmen auch in Höxter fest im Bewusstsein der Menschen verankert ist“, sagte Bürgermeister Daniel Hartmann. So sieht das auch Stiebel-Chef Schiefelbein. &bdquo;Dieser Standort in Höxter ist ein Glücksfall für uns, denn hier können wir auf qualifizierte Mitarbeiter vertrauen, die sich zu einem sehr hohen Grad mit ihrem Unternehmen identifizieren, das macht den Standort besonders wertvoll“, betonte Schiefelbein. Im November 2022 hatte Stiebel Eltron die vier Produktionshallen mit insgesamt 4.000 Quadratmetern sowie zwei Bürogebäude mit 543 Quadratmetern des ehemaligen Anlagenbauers DMA erworben. Zusätzlich wurden 6.000 Quadratmeter Lagerfläche von einem benachbarten Speditionsunternehmen angemietet und ein zusätzliches Erweiterungsgrundstück erworben. Kai Schiefelbein: &bdquo;Auch in der langfristigen Perspektive wollen wir nachhaltig auf Höxter als Produktionsstandort setzen.“Weltweit beschäftigt Stiebel Eltron rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 2.400 am Stammsitz in Holzminden. Seit 1924 hat Stiebel Eltron mehr als 1.700 Patente und eingetragene Designs angemeldet.

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