Gegen die Absatzflaute: Stiebel-Eltron aus Holzminden erhält Millionenförderung

Kreis Höxter/Holzminden. Daraus, dass das Unternehmen in eine Krise gerutscht war, hatte Geschäftsführer Kai Schiefelbein niemals einen Hehl gemacht. Der Absatzeinbruch bei Wärmepumpen hat Stiebel-Eltron in Holzminden hart getroffen. Kurzarbeit war angesagt, zum Jahresende war der Personalbestand kurz hinter der niedersächsischen Landesgrenze um mehrere Hundert Mitarbeiter reduziert worden. Nun geht das Land Niedersachsen in die Vollen - und kündigt eine Förderung von bis zu 10,8 Millionen Euro an. Das Geld stammt aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur und soll das Unternehmen &bdquo;bei der Umsetzung dieses wegweisenden Projektes zur Transformation unterstützen“, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium in Hannover. Gemeint ist damit der Ausbau der Wärmepumpen-Produktion in Niedersachsen. Für das Unternehmen mit weltweit rund 5.000 Beschäftigten dürfte das so etwas wie ein Befreiungsschlag sein. Denn in Erwartung der Energiewende hat Stiebel-Eltron in den vergangenen Jahren massiv in den Wärmepumpenbereich investiert und sich damit auch abhängig von der Entwicklung in dem Sektor gemacht. 2022 wurde die Produktion am Stammwerk im niedersächsischen Holzminden sogar ausgeweitet, im benachbarten Höxter in Ostwestfalen-Lippe entstand ein Produktionsstandort, der 300 Menschen in Arbeit bringen sollte. Kritik am Wirtschaftsminister vom Betriebsrat Dann aber kam die Flaute, der Wärmepumpen-Absatz brach ein, Stiebel-Eltron kündigte an, in Kurzarbeit gehen zu wollen. Schiefelbein und andere Branchenvertreter warben hinter den Kulissen bei der Politik massiv dafür, sich stärker für die Wärmepumpe zu engagieren. Auch das wird wohl dazu beigetragen haben, dass Bundesumweltminister Robert Habeck einem der größten Hersteller von Wärmepumpen in Deutschland im August einen Besuch abstattete. Vor der Tür protestierte die Gewerkschaft gegen die Absatzflaute und möglichen Stellenabbau, drinnen verkündete der grüne Wirtschaftsminister, die Wärmepumpe sei &bdquo;ein super Produkt made in Germany“. Keine leichte Aufgabe für den grünen Minister, denn mehr als Versprechungen hatte Habeck damals nicht im Gepäck. Passend zum Thema: Stellenabbau droht: Minister Habeck muss sich bei Stiebel-Eltron Kritik anhören Der Markt ist um bis zu 50 Prozent eingebrochen Laut dem Bundesverband Deutsche Heizungsindustrie wurden im ersten Halbjahr 2024 90.000 Wärmepumpen verkauft. Das war ein Einbruch um 54 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Stiebel selbst spricht von einem Rückgang des Marktes für Heizungen in Deutschland bis Ende August 2024 um 48 Prozent. Hintergrund des Einbruchs war auch die damalige Debatte über das Heizungsgesetz. Da wird die Nachricht aus dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium in Holzminden wohl wie ein verspätetes Weihnachtsgeschenk aufgenommen werden: Immerhin plant das Unternehmen, an seinem Stammsitz bis zu 72 Millionen Euro in seine Wärmepumpenproduktion zu investieren, wie das niedersächsische Wirtschaftsministerium mitteilt. Ebenfalls lesenswert: So geht es Stiebel Eltron nach dem Besuch von Robert Habeck in Holzminden Stiebel-Eltron sieht klares Bekenntnis für den Standort Dazu fließen nun 10,8 Millionen Euro aus dem gemeinsamen Bund-Länder-Topf. Die Unterstützung von Stiebel-Eltron sei &bdquo;ein wesentlicher Bestandteil der Strategie zur Förderung einer klimaneutralen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft“, lässt sich Frank Doods (SPD), Staatssekretär im niedersächsischen Wirtschaftsministerium zitieren. &bdquo;Der Ausbau ist ein klares Bekenntnis zum Produktionsstandort Deutschland und speziell Niedersachsen“, sagt Stiebel-Eltron-Geschäftsführer Kai Schiefelbein. Im Oktober noch hatte er eine Anfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ zu seinen Erwartungen an die Politik so beantwortet: Er wünsche sich, unter anderem, &bdquo;einfachen Zugang zu finanziellen Mitteln, um Wachstum zu finanzieren und Krisen zu meistern; Förderungen für die Schaffung von Kapazitäten, wie sie nicht nur in Asien, sondern auch im europäischen Ausland selbstverständlich sind.“ Passend zum Thema: Stiebel Eltron aus Holzminden schrumpft um mehrere 100 Beschäftigte

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