Nach Großbrand in Höxter: So steht es um das Haus am Gänsemarkt

Höxter. Von Außen sieht es eigentlich gar nicht so schlimm aus. Rund um die Dachfenster des Hauses am Höxteraner Gänsemarkt, in dem es am Mittwochabend gebrannt hat, ist zwar einiges an Ruß zu sehen. Aber unaufmerksame Passanten wären sicher in der Lage, die Spuren des Feuers zu übersehen. Und dass das Haus eingezäunt ist – gut, so was kommt ja vor. Vielleicht eine Sanierung? Tatsächlich aber hat das Feuer gewütet in dem alten Haus (Baujahr 1914). Die Polizei Höxter schätzt den Schaden &bdquo;auf jeden Fall im sechsstelligen Bereich“, wie Sprecher Jörg Niggemann im Gespräch mit der &bdquo;NW“ erklärt. Die Löscharbeiten der Feuerwehr haben ihr Übriges getan. &bdquo;Die Lehmdecken im Inneren sind voll mit Löschwasser, es sieht drinnen wohl verheerend aus“, sagt Niggemann. Das Gebäude gilt als einsturzgefährdet, deswegen wird es wohl noch dauern, ehe die Brandermittler der Polizei der Brandursache auf den Grund gehen können. Untätig ist die Polizei aber natürlich nicht. &bdquo;Das übliche Prozedere“ – Befragungen, Gespräche mit Versicherungen – laufe, erklärt Niggemann. Und er betont, dass Brandermittlungen nach einem Feuer &bdquo;erst mal ein ganz normaler Vorgang“ seien. So lief der Einsatz ab Alarmiert wurden Polizei und Feuerwehr am frühen Mittwochabend. Um 17.38 Uhr, um genau zu sein. Im Dachgeschoss des Wohn- und Geschäftshauses am Gänsemarkt brannte es. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich laut Polizei insgesamt zehn Personen in dem Haus. Ein Mann war vor den Flammen aufs Dach geflüchtet und musste von der Feuerwehr gerettet werden. Die anderen neun Menschen konnten das Haus selbstständig verlassen, wie die Polizei berichtet. Sie wurden vom Rettungsdienst vor Ort versorgt. Zwei Personen mussten jedoch ins Krankenhaus gebracht werden. Eine wegen schwerer Verletzungen. Nachdem der Mann gerettet war, alarmierte die Feuerwehr nach. Insgesamt 85 Einsatzkräfte des Löschzugs Höxter, der Löschgruppen Fürstenau, Lütmarsen, Brenkhausen und Godelheim sowie der Feuerwehr Holzminden bekämpften die Flammen. Innen waren die Atemschutztrupps zugange, von Außen wurde per Drehleiter gelöscht. Einer der Feuerwehrmänner, der im Inneren gelöscht hatte, verletzte sich bei dem Einsatz leicht. Einsatzleiter Jürgen Schmits konnte aber noch vor Ort Entwarnung geben. Der Kamerad konnte noch am Abend das Krankenhaus verlassen. Pizzeria versorgt die Einsatzkräfte Die Dachgeschosswohnung des Gebäudes am Gänsemarkt ist schnell gelöscht, wie die Freiwillige Feuerwehr Höxter in ihrem Einsatzbericht schreibt. Das Problem liegt im Verborgenen. In den Zwischendecken, die der Dämmung dienen, befinden sich Brandnester. &bdquo;Im späteren Verlauf werden die Dächer mithilfe von Kettensägen über beide Drehleitern eröffnet und die Glutnester abgelöscht“, schildert die Feuerwehr. Es gelingt. Das Dach des Hauses, bei dem die Strom- und Gasversorgung abgeschaltet wurde, wird abschließend noch mit Schaum bedeckt. 0.30 Uhr ist es, als der Einsatz für die Feuerwehr erledigt war. Die Feuerwehrmänner und -frauen wurden über den Abend von einem Lokal in der Nachbarschaft versorgt. &bdquo;Ein großer Dank geht an die ortsansässige Pizzeria Avanti, diese hat sofort für alle Einsatzkräfte eine Stärkung vorbereitet und sie mit leckerer Pizza versorgt. Eine super Unterstützung und Wertschätzung der Arbeit aller eingesetzten Einsatzkräfte“, bedankt sich die Feuerwehr. Brandort weiträumig abgesperrt Die Polizei hatte während des Löscheinsatzes den Bereich rund um den Gänsemarkt abgesperrt. Autos durften schon ab der Kreuzung B64/Lütmarser Straße nicht mehr in die Innenstadt hinein. Fußgänger kamen etwas weiter. Aber auch für sie war etwa 50 Meter rund um das brennende Haus am Flatterband Schluss. Manch ein Schaulustiger hatte sich dahinter eingerichtet, es war aber auch ein spektakuläres Bild, wie die Feuerwehr mit gleich zwei Drehleitern (eine aus Holzminden) zu Werke ging. Gegen 21.30 Uhr konnte die Westerbachstraße aber wieder freigegeben werden.

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