Brand zerstört Mehrfamilienhaus in Bad Meinberg: Polizei geht von fahrlässiger Brandstiftung aus

Horn-Bad Meinberg. Dramatische Bilder am Samstagmorgen in Horn-Bad Meinberg: Meterhohe Flammen schlagen aus dem Obergeschoss und dem Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses mit 19 Wohnungen. Darüber steht eine weithin sichtbare Rauchsäule im Stadtteil Bad Meinberg. Großeinsatz für die Feuerwehren: Menschenleben in Gefahr. Kurz nach halb 8 Uhr morgens war die Feuerwehr in den Stadtteil Bad Meinberg alarmiert worden. &bdquo;Bereits bei Eintreffen stand eine Wohnung im zweiten Obergeschoss sowie der Dachstuhl in Brand“, meldet die Feuerwehr Horn-Bad Meinberg. Unterstützung bekam sie von Einheiten aus Blomberg, Lemgo, Schlangen und Detmold, die zudem eine zweite Drehleiter und eine Drohnen-Einheit mitgebracht hatte. Von der Feuerwehr Bad Salzuflen kam der Abrollbehälter für Sonderlöschmittel und vom Bevölkerungsschutz Kreis Lippe der Abrollbehälter Atemschutz, um für ausreichenden und frischen Nachschub an Atemschutzgeräten für die Einsatzkräfte zu sorgen. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte sei noch unklar gewesen, ob sich noch Personen in dem Gebäude aufhielten. Deshalb wurden nach Angaben der Feuerwehr &bdquo;unverzüglich mehrere Atemschutztrupps zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in das Gebäude geschickt“. Parallel habe man vor dem Gebäude die Drehleiter in Stellung gebracht und eine Löschwasserversorgung aufgebaut. Einsatz für Feuerwehr Steinheim: Garagenanbau wird ein Raub der Flammen Die Trupps mussten sich aus dem Gebäude zurückziehen Vor dem Gebäude befanden sich demnach bereits etwa 30 Personen, die sich eigenständig in Sicherheit gebracht hatten: &bdquo;Im weiteren Verlauf stellte sich glücklicherweise heraus, dass sich keine Personen mehr in den Brandgeschossen befanden“, so die Feuerwehr in ihrem Einsatzbericht am Sonntagmorgen. Im weiteren Verlauf wurden Fachberater des THW (Technischen Hilfswerk) zur Beurteilung der Statik und der Einsturzgefährdung hinzugezogen. Somit befanden sich den Feuerwehr-Angaben zufolge zeitweise rund 105 Einsatzkräfte an der Einsatzstelle. Lesen Sie auch: Update zum Wohnhausbrand in Steinheims Innenstadt: Tierische Bewohner sterben Zur Koordinierung wurden dort dann mehrere Abschnitte gebildet, im Feuerwehrgerätehaus der sogenannte SAE der Stadt (Stab für außergewöhnliche Ereignisse) einberufen. &bdquo;Schon nach kurzer Zeit war eine effektive Brandbekämpfung im Gebäude nicht mehr möglich, woraufhin sich die Trupps zurückziehen mussten“, erklärt die Feuerwehr. &bdquo;Das Dach stand auf einer Fläche von über 550 Quadratmetern in Vollbrand.“ Teile des Daches stürzten ein, die Decke zum zweiten Obergeschoss sei durchgebrannt gewesen. Deshalb setzte die Feuerwehr die Brandbekämpfung über die zwei Drehleitern von außen her fort. &bdquo;Durch den zusätzlichen Einsatz von Netzmitteln konnte letztlich eine effektive Brandbekämpfung erreicht werden“, erklärte sie in ihrem Bericht. Immer wieder Glutnester: Brandwache bleibt nachts vor Ort Die Nachlöscharbeiten hätten sich bis in die späten Abendstunden hingezogen, da zwischenzeitlich immer wieder Glutnester lokalisiert worden seien: Über einen Kran mit Arbeitskorb habe man auch entlegene Dachbereiche erreicht und Dachpfannen entfernt. Über die Drehleiter wurden diese restlichen Glutnester dann gelöscht. Über Nacht blieb eine Brandwache vor Ort. Die Stadt Horn-Bad Meinberg kümmerte sich um die Unterbringung von 13 betroffenen Personen. Auf den Kanälen von Social Media waren zudem bereits am Sonntagmorgen private Spendenaufrufe und Unterstützungsangebote initiiert worden. Ein Feuerwehrmann kommt während des Einsatzes ins Krankenhaus Die Feuerwehr macht abschließend deutlich: &bdquo;Trotz der sofort eingeleiteten Maßnahmen konnte ein immenser Schaden am Gebäude nicht verhindert werden. Das komplette Gebäude ist nach derzeitigem Stand nicht bewohnbar und der Dachstuhl sowie das Obergeschoss sind einsturzgefährdet.“ Während des Einsatzes musste auch ein Feuerwehrmann medizinisch behandelt und ins Klinikum gebracht werden. Dieses konnte er jedoch am Abend nach ambulanter Behandlung wieder verlassen. Polizei geht von fahrlässiger Brandstiftung aus Nach ersten Ermittlungen könnte das Feuer durch eine fahrlässige Brandstiftung im Bereich des Balkons entstanden sein, teilt die Polizei Lippe am Dienstag, 25. März, mit. Details waren zunächst nicht bekannt. Die Polizei schätzt den Schaden auf eine siebenstellige Höhe. In unmittelbarer Nähe zum Brandentstehungsort sei das Gebäude teilweise einsturzgefährdet. Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Meistgelesen