Horrender Schaden nach Dachstuhlbrand in Holzmindener Innenstadt

Holzminden/Höxter. Ein brennendes Gebäude in der Holzmindener Innenstadt wird für die Einsatzkräfte zur Belastungsprobe. Das leer stehende Fachwerkhaus an der Hinteren Straße geriet am Montagabend aus bisher ungeklärter Ursache in Brand. Ein Zeuge hatte die Flammen zunächst im Erdgeschoss bemerkt und den Notruf gewählt. Um 19.47 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Was die in der Spitze 170 Einsatzkräfte – neben Feuerwehrleuten aus zahlreichen Einheiten waren auch THW, Rettungsdienst, Polizei und Verwaltung vor Ort – hier noch nicht ahnen sollten: Der Einsatz würde sich über etliche Stunden hinziehen. Das Feuer hatte sich inzwischen aus dem Erdgeschoss bis ins Dach vorgearbeitet. Das brennende Gebäude selbst steht leer, die beiden angrenzenden Häuser sind jedoch bewohnt und haben je nicht mal einen Meter Luft zum Haus in Flammen. Die Polizei evakuierte die anliegenden Wohnhäuser und sperrte den Innenstadtbereich weiträumig für den Verkehr ab. Für die Feuerwehr lag die Priorität darauf, ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. &bdquo;Es war eine knappe Kiste“, sagte Einsatzleiter Michael Nolte am Montagabend im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“, aber es gelang. Bis auf &bdquo;leichte Brandschäden“ konnten die bewohnten Gebäude geschützt werden. Unabhängige Wasserversorgung für beide Löschabschnitte Das brennende Haus zu löschen, erwies sich als ungleich schwieriger. Ein sogenannter &bdquo;Innenangriff“ musste schnell abgebrochen werden. Zu groß war die Gefahr für die Feuerwehrleute. Einsatzleiter Nolte fürchtete nicht nur die Flammen, es konnte auch nicht ausgeschlossen werden, dass Teile des Gebäudes einstürzen könnten. Also teilte die Feuerwehr den Einsatz in zwei Abschnitte ein und löschte das Gebäude von vorn wie von hinten. Dabei kam auch ein Teleskopmast zum Einsatz, den die Stadtoldendorfer Feuerwehr mitgebracht hatte. Nolte war wichtig, dass beide Löschabschnitte unabhängig voneinander mit ausreichend Wasser versorgt wurden, weshalb die Holzmindener Teichanlagen sowie die Weser angezapft wurden. Hier unterstützten auch Mitglieder der Löschgruppe Stahle die niedersächsischen Kolleginnen und Kollegen. Brand beschäftigt die Feuerwehr auch am Dienstag noch Zwar bekam die Feuerwehr den Brand in der Hinsicht in den Griff, dass keine weiteren Gebäude größere Schäden davontrugen, es gelang jedoch auch nach Stunden des Löschens nicht, alle Glutnester im Gebäude zu erwischen. Wie Michael Nolte am Dienstagvormittag schildert, sei deswegen noch in der Nacht ein Bagger angefordert worden, um das Fachwerkhaus abzureißen. &bdquo;Es wird komplett abgetragen und abgelöscht“, erläutert der Einsatzleiter, der selbst bis 8 Uhr am Dienstagmorgen vor Ort war. Nach wenigen Stunden der Ruhe unterstützte er ab 14 Uhr wieder an der Hinteren Straße in Holzminden. Zwischenzeitlich waren weitere Feuerwehreinheiten angefordert worden, damit sich die Kameradinnen und Kameraden etwas erholen konnten. Gleichwohl ist der Einsatz kräftezehrend. Wie im Kreis Höxter handelt es sich bei den Feuerwehrleuten aus Holzminden um freiwillige Einheiten. Wenn wie am Montagabend gegen 20 Uhr alarmiert werde, hätten die meisten Einsatzkräfte einen Arbeitstag in den Knochen und noch nicht die Gelegenheit gehabt, sich ein wenig auszuruhen. Brandermittlungen: Polizei Holzminden sucht Zeugen Bis zu 170 Einsatzkräfte waren gleichzeitig vor Ort. Neben der Ortsfeuerwehr Holzminden unterstützen die Feuerwehren aus Stadtoldendorf, Stahle und Silberborn. Auch die Werksfeuerwehr von Symrise war vor Ort. Die Kameraden aus Neuhaus bildeten die Einsatzbereitschaft. Die Kreisfeuerwehr Holzminden half mit der Drohnenstaffel aus. Zudem waren Kräfte der Polizei, des Technischen Hilfswerks (THW) und der Johanniter im Einsatz. Von dem Gebäude stieg am Montagabend eine massive Rauchsäule in den Himmel. Sie war kilometerweit sichtbar. Per Warnapp waren Anwohnerinnen und Anwohner bis hin nach Höxter gewarnt worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Polizei schätzt den Schaden am Gebäude auf rund 150.000 Euro. Die Beamten haben außerdem die Ermittlungen aufgenommen. Personen, die zum Zeitpunkt des Brandausbruchs auffällige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizei unter Tel. 05531 9580 zu melden.

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