Höxter. Die Landesgartenschau Höxter hat bis jetzt eine halbe Million Besucher und Besucherinnen empfangen. Es kamen bislang 25 Prozent mehr zahlende Gäste als erwartet in den Park an Wall, Weser und Welterbe Corvey. Ursprünglich hatten die Organisatoren mit 400.000 Besuchern gerechnet, jetzt wurden fünf Wochen vor dem Ende schon 500.000 gezählt. "Wir haben unser Ziel also nicht nur nicht nur erreicht, sondern deutlich überschritten", freut sich LGS-Geschäftsführerin Claudia Koch. Die Bilanz könnte am Ende noch besser ausfallen: Das 31 Hektar große Gelände ist noch bis zum 15. Oktober geöffnet.
Für Claudia Koch bietet die LGS in Höxter eine gelungene Mischung, die beim Publikum ankommt: "Schloss und Welterbe faszinieren die Menschen, die Flusslandschaft der Weser schafft eine wundervolle Kulisse, die sofort Urlaubsfeeling aufkommen lässt." Der integrierte Archäologiepark verhelfe der untergegangenen mittelalterlichen Stadt Corvey zu einem Comeback und begeistere Geschichtsinteressierte.
Nach der Pandemie würden Gartenschauen zu beliebten Reisezielen, meint auch Geschäftsführer Jan Sommer: "Unsere Gartenschau lockt aufgrund ihrer familienfreundlichen Gestaltung verstärkt jüngere Besucher." Höxter könne mit einem frischen, modernen Konzept und einem nachhaltigen Park punkten, der viel Rücksicht auf die vorhandene Landschaft und Natur nehme.
Lang ersehnte Ziele erreicht
Zudem habe die Landesgartenschau die Wirtschaft und den Tourismus in der Region angekurbelt: "Das spürt man sehr deutlich in Höxter: Der Einzelhandel floriert, die Hotels sind ausgebucht, die Gastronomie freut sich über bedeutend gestiegene Umsätze." Die Gegend werde auch als Wohnort beliebter: "Bevölkerungszuwachs und gestärkter Tourismus werden der ohnehin sehr schönen Gegend auf viele Jahre guttun", ist sich Sommer sicher.
Claudia Koch bezeichnet die Landesgartenschau als "Sechser im Lotto" für Höxter: Es seien lang ersehnte Stadtentwicklungsziele umsetzt worden, wie ein neugestalteter Bahnhofsvorplatz, eine schicke Weserpromenade mit urbanem Flair, der historische Wall als erneuerter Stadtpark und nicht zuletzt der prachtvolle Remtergarten, der sich in die Klosterregion einfügt. "Alles Investitionen in eine erfolgreiche Zukunft und hohe Besucherzahlen in den Folgejahren nach der Landesgartenschau."
Dickes Lob aus Düsseldorf
Für 500.000 Besucherinnen und Besucher bei der Landesgartenschau in Höxter gibt es auch ein Lob vom Schirmherrn aus Düsseldorf. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) bewertet den Meilenstein auf Anfrage der "NW" als "großartigen Erfolg, der alle Erwartungen übertrifft". Und die halbe Million muss ja noch nicht das Ende der Fahnenstange sein, wie auch Wüst weiß. Die LGS ist schließlich noch bis zum 15. Oktober geöffnet.
Wüst dankt ganz besonders allen engagierten Menschen in der Region, die ihren Beitrag zum Gelingen der Gartenschau beigetragen hätten: "Gerade ohne die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ist so eine Großveranstaltung nicht zu stemmen." Ein Garant für den Erfolg, für den Ministerpräsidenten und Schirmherrn aber nicht der einzige: "Die Landesgartenschau in Höxter ist etwas ganz Besonderes – sie schafft eine harmonische Verbindung zwischen der historischen Altstadt mit den Wallanlagen, dem Archäologiepark und dem Weltkulturerbe Corvey."
Mit dem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit bei der Gartengestaltung verbinde die Landesgartenschau auf "einzigartige Weise" Natur und Kultur und spreche viele Menschen an. Wüst erwähnt auch das "umfangreiche Kulturprogramm, das das Gartenfest begleitet. "Es freut mich sehr, dass diese Veranstaltungen ganz besonders Familien, Kinder und Jugendliche ansprechen, die zuvor wegen der Pandemie auf vieles verzichten mussten."
Nicht nur Blumen, sondern auch Städtebau und Tourismus
Die Wirkung und der Erfolg der Landesgartenschau an der Weser erscheinen dem Schirmherrn dabei nicht auf die Veranstaltungszeit begrenzt. Wüst ist überzeugt, dass die Stadt Höxter und die gesamte Region profitieren werden. "Landesgartenschauen können ein wichtiger Ausgangspunkt für eine neue städtebauliche und touristische Entwicklung sein." Die Landesregierung sei deshalb auch überzeugt von der Bedeutung von Landesgartenschauen für die Menschen und die Regionen. "Deshalb unterstützen wir auch in Zukunft die Umsetzung von Gartenschauen in Nordrhein-Westfalen", betont Wüst.
2026 wird Neuss zum Mekka von Gartenfans werden. Für die Landesgartenschau weitere drei Jahre später laufe die Bewerbungsfrist noch bis zum 1. März des kommenden Jahres.