Unwetterbilanz im Kreis Höxter: Insgesamt 63 Feuerwehr-Einsätze

Kreis Höxter. Auch wenn der Deutsche Wetterdienst zwischenzeitlich die höchste Warnstufe ausgegeben hatte, ist der Kreis Höxter vor dem Schlimmsten verschont geblieben. Die Regenmenge in der Nacht sei zwar groß, allerdings als Landregen über mehrere Stunden verteilt gewesen, weshalb größere Überflutungen ausgeblieben sind, so die Einschätzung der Leitstelle. Auch Polizeisprecher Jörg Niggemann sprach von einer weitgehend entspannten Lage. Am Morgen habe es noch insgesamt fünf wetterbedingte Einsätze gegeben. Die Freiwilligen Feuerwehren in den zehn Städten des Kreises waren in Bereitschaft und hatten auch einiges zu tun, so die Bilanz. Von Donnerstagnachmittag bis Freitagmorgen 9 Uhr hat es demnach insgesamt 63 Unwettereinsätze der Feuerwehr gegeben. Der größte Teil davon in Beverungen, wo die Feuerwehr bis in die Nacht 48 Einsatzstellen abarbeiten musste, gefolgt von Borgentreich mit vier Einsätzen sowie Brakel, Höxter und Warburg mit je drei Einsätzen. Willebadessen rückte zweimal aus. &bdquo;Bei den Einsätzen handelt es sich um feuerwehrtypische Regeneinsätze, insbesondere Keller leer pumpen und Gefahren durch Bäume beseitigen“, so Kreissprecher Thomas Fuest. Auch wenn der Nordkreis verschont blieb, rückten auch Einheiten aus Bad Driburg, Nieheim, Steinheim und Marienmünster aus. Denn kurz vor 19 Uhr wurde ein ABC 3-Einsatz ausgelöst. In Beverungen lief durch Starkregen eine Grube in einer Garage voll Wasser und drohte überzulaufen. Da dort auch undichte Mineralölbehälter lagerten, sollte ein Auslaufen verhindert werden, um Schäden für die Umwelt gering zu halten. Am Freitagmorgen mussten dann noch einige Bäume von Straßen entfernt werden so im Bereich der Bundesstraße 64 und bei Bödexen. Schwerpunkt in Beverungen Gegen 16 Uhr am Donnerstagabend hatten die ersten Ausläufer des Sturmtiefs den Kreis Höxter erreicht: Es wurde dunkler, der Wind nahm zu, der Regen setze ein, Donnergrollen und Blitze. Hängen blieb das Unwetter längere Zeit über dem Bereich Borgentreich und Beverungen. Dort hatte der Starkregen Keller vollaufen lassen, der Sturm hat Bäume umgeworfen. 33 Einsätze hatte die Feuerwehr dort bis zum frühen Abend absolviert. In den anderen Kommunen des Kreises Höxter kam es zunächst nur vereinzelt zu Einsätzen. Das Unwetter sorgte unter anderem auch für Straßensperrungen: So auf der Kreisstraße 44 von Dalhausen nach Tietelsen, wo Bäume auf die Straße gestürzt sind und von der Feuerwehr beseitigt werden mussten. Und gegen 17.30 Uhr gab’s Alarm im Wohngebiet in Beverungen: An den Straßen Im Spring (dort fließt ein gleichnamiger Bach) und Danziger Straße sperrte die Polizei ab, weil das Wasser auf den Straßen stand. Eine dritte Sperrung betraf die Landesstraße 953 im Bereich Gewerbegebiet Gehrden. Auch in dem Bereich gab es umgestürzte Bäume. Auch auf dem Gelände des Festivals T-Mania-Open-Air bei Dalhausen hat das Unwetter einige Schäden angerichtet. Unter anderem wurde das Backstage-Zelt auf dem Gelände komplett zerfetzt. Auch einen Baum hat der Orkan umgeworfen. Organisator Marco Behler ist heilfroh, dass keine Menschen auf dem Gelände waren - das Festival beginnt am Freitag, 23. Juni. "Für das kaputte Zelt habe ich schon Ersatz", sagt der Festival-Macher. Das bedeutet für ihn und seine Mitstreiter natürlich, dass eine Extra-Aufbauschicht ansteht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte das Unwetter mit gebietsweise heftigen Starkregen sowie Sturmböen lange angekündigt. Auch der Kreis Höxter könnte davon betroffen sein, hieß es schon am Morgen. Die personelle Besetzung der Leitstelle des Kreises Höxter wurde vorsorglich erhöht, informiert die Pressestelle des Kreises. Im Laufe des Nachmittags wurde die Warnung auf die höchste Stufe (4) erhöht und später zurückgestuft. Für den Abend und die Nacht wurden aber weitere starke Regenfälle und Gewitter angekündigt. Schon gegen 19 Uhr blitzte und donnerte es wieder im Kreis Höxter. Tornados befürchtet Die erste Unwetterfront am Nachmittag zog von Süden/Südwesten heran. Laut Deutschem Wetterdienst drohten extreme Orkanböen mit Geschwindigkeiten um 140 Stundenkilometer sowie extrem heftiger Starkregen mit Niederschlagsmengen zwischen 30 und 50 Liter pro Quadratmeter in der Stunde und Hagel mit Korngrößen um vier Zentimeter. Auch könnten Tornados auftreten, warnte der DWD. Es kam zum Glück nicht so schlimm.

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