Knackpunkt Finanzierung: Wie geht’s in Höxter weiter mit dem Holibri?

Höxter. Da war sich der Rat Höxter einig: Der Holibri – der seit Dezember 2021 laufende individuelle Hol- und Bring-Verkehr mit kleinen Vans – ist ein &bdquo;Erfolgsmodell“. Doch wie soll es weitergehen, wenn die dreijährige Projektphase mit der Förderung ausläuft? Die Weichen für die Zukunft des Imageträgers in derzeit vier Kommunen im Stadtgebiet (Höxter, Lütmarsen, Ovenhausen und Bosseborn) müssen schon in diesem Jahr gestellt werden, machte der Geschäftsführer des Nahverkehrsverbundes Paderborn-Höxter (NPH), Marcus Klugmann, jetzt bei der Vorstellung eines Zwischenberichts im Höxteraner Rat deutlich. Und dabei schwebt ein Damoklesschwert über dem Vorzeigeprojekt: die Folgekosten und ihre Finanzierung. Bürgermeister Daniel Hartmann wird &bdquo;schwummerig“ beim Blick in die leeren Stadtkassen. Hermann Loges (BfH) forderte auf, frühzeitig alle Fördertöpfe auf Landesebene dafür anzuzapfen und auch mal über die Stadtgrenzen hinaus zu schauen. Zudem kam die Ausweitung des Holibri auf alle Orte im Stadtgebiet ins Gespräch. Doch: Was würde das kosten? &bdquo;Ein bisschen viel“, so Klugmann. Er fragte nach dem Mehrwert und der Notwendigkeit. Das müssen nun die Gespräche zeigen. Zuvor gab’s aber einige Zahlen zum &bdquo;Erfolgsmodell“ Holibri. 690.000 Euro Betriebskosten fallen für den Holibri an, wobei 80 Prozent als Modellvorhaben im ländlichen Raum gefördert werden. Zum Vergleich: Die Buslinien 1, 2, 3 und 5 in Höxter schlugen mit 470.000 Euro zubuche. Aber, und das machte Klugmann deutlich: Die Anzahl der Fahrgäste, die den sogenannten &bdquo;On-Demand-Verkehr“ nutzen, habe sich verdoppelt. Beste Monate waren seiner Aussage nach der August 2022 mit 5.776 Passagieren bei 4.644 Fahrten und der März 2023 mit 5.714 Fahrgästen bei 4.523 Fahrten. Seit Betriebsstart am 6. Dezember 2021 wurden 88.000 Fahrgäste gezählt – bei rund 71.000 Fahrten der insgesamt fünf E-Fahrzeuge mit dem markanten Vögelchen auf der Lackierung. Bester Tageswert: 280 Fahrgäste; bester Wochenwert: 1.506 Fahrgäste. Die App des Holibri hat laut Klugmann 9.000 registrierte Nutzer (geht aber auch per Telefon). Die zwei Servicegebiete haben insgesamt 1.300 Haltepunkte, davon 550 im sogenannten Bedienungsgebiet A mit Kernstadt und den drei Dörfern bei 16.000 Einwohnern. Und: Sowohl Regionalbusse wie auch Schülerverkehre seien weiterhin ganz normal unterwegs, erklärte der Geschäftsführer. Beliebteste Ziele laut Klugmann: der Höxteraner Bahnhof, die Weserberglandklinik und das St.-Ansgar-Krankenhaus. Durchschnittlich dauert eine Fahrt zehn Minuten und hat eine Länge von 4,3 Kilometern. Doch wie geht es weiter, wenn das Modellprojekt zum 30. November 2024 ausläuft? Darüber müssen sich die Ratsleute und die Verwaltung nun den Kopf zerbrechen, denn schon für die NPH-Verbandsversammlung (als Entscheider) am 8. November dieses Jahres muss ein Beschlussvorschlag auf den Tisch, so der Geschäftsführer. Und dann muss bis zum 30. November 2023 eine Mitteilung an Go.on erfolgen, die die Verkehre plant. Klugmann spricht von einer &bdquo;engen Abstimmung“ mit der Stadt Höxter bei den nächsten Schritten und von der &bdquo;Akquise einer möglichen landesseitigen Anschlussförderung“. Variante 1: Holibri für weitere fünf Jahre mit Anpassungen im vertraglichen Rahmen oder Variante 2: kein Holibri – und das Konzept Stadtbus kehrt zurück wie vor dem Holibri. &bdquo;Eine aktive Entscheidung für den Holibri ist erforderlich, andernfalls gehen die Linienbusse ab dem 1. Dezember 2024 automatisch wieder in Betrieb.“ Aber er machte mit Blick auf neue Entwicklungen und Digitalisierungsmöglichkeiten, den Beitrag zur Verkehrswende (Reduzierung Lärm und CO2) und die &bdquo;überregionale Strahlkraft“ des bedarfs- und kundenorientierten &bdquo;Innovationsträgers“ deutlich: &bdquo;Eine Fortführung des Holibri in Höxter leistet einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung eines zukunftsorientierten ÖPNV im ländlichen Raum.“

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