Neubau der Nethebrücke bei Höxter zieht sich noch viele Jahre hin

Höxter-Bruchhausen. Es war nur ein kurzes Schreiben, das die Ortsausschussvorsitzende Maren Schlüter bei der Versammlung im Dorfgemeinschaftshaus vorgelesen hat, aber die Botschaft war klar: Der Neubau der Nethebrücke in Bruchhausen wird sich noch viele Jahre hinziehen. Dabei zieht sich das Verfahren schon viele Jahre hin. Seit elf Jahren ist die Nethebrücke in Bruchhausen nur noch einspurig und bis zu einem Gewicht von 16 Tonnen befahrbar. Für viele Anwohner könnte das ruhig so bleiben, denn das Verkehrsaufkommen ist nicht so hoch, dass eine Zweispurigkeit zwingend erforderlich wäre. Auch bleibt der Ort auf diese Weise von Schwerlastverkehr verschont. Eine Perspektive für die Zukunft sei das aber trotzdem nicht. &bdquo;Die Brücke ist abgängig und muss unbedingt ersetzt werden. Und wenn das geschieht, dann auch richtig und nach den bestehenden Standards“, hatte der Landtagsabgeordnete Matthias Goeken vor drei Jahren gesagt. Da hatte der Landesbetrieb seine letzte Planung vorgelegt, eine sogenannte Kompromissplanung, die auch die Zustimmung der Bürgerinitiative gefunden hatte. Projektleitung gewechselt Doch diese Planung ist scheinbar nun auch bereits wieder obsolet. Wie es hieß, habe die Projektleitung gewechselt – und im zweiten Quartal, also irgendwann zwischen April und Juni, soll bei einer Bürgerversammlung ein neuer Planentwurf vorgestellt werden. &bdquo;Danach muss dann entschieden werden, ob es ein verkürztes Verfahren geben soll oder die Planung in ein ordentliches Planfeststellungsverfahren gehen soll“, sagte Schlüter. Der Status quo der Nethebrücke ist damit derselbe wie bei der Lüdenscheider Skandalbrücke. Auch dort geht es darum, ob es ein Planfeststellungsverfahren oder ein verkürztes Verfahren geben soll. Anders als bei der Rahmedetalbrücke ist die Nethebrücke aber nicht voll gesperrt und sie ist auch nicht Teil einer viel befahrenen Autobahn. Eines aber steht fest: Wenn sich bei der Brücke in Bruchhausen nicht irgendwann etwas tut, wird auch sie so marode und baufällig geworden sein, dass auch sie gesperrt werden muss. Brücke könnte für LGS aufgehübscht werden Hinsichtlich der Gartenschau forderte der Ortsausschuss, dass die Brücke zumindest etwas aufgehübscht werden sollte. So solle das provisorische Schildersammelsurium durch eine ordentliche, feste Beschilderung ersetzt und die Brücke insgesamt gereinigt werden. &bdquo;Die Borde zur Fahrbahnverengung sind völlig verdreckt und in ihrer rot-weißen Farbigkeit kaum noch zu erkennen, was der Sicherheit auch nicht gerade zuträglich ist. Deshalb müssen wir da jetzt am Ball bleiben“, sagte der stellvertretende Ausschussvorsitzende Günter Wittmann. Ein Grund, weshalb viele Bruchhäuser ihre einspurige Brücke lieber behalten wollen ist. Weil sie fürchten, dass die Ortschaft in der Bauphase abgehängt werden könnte. Der Landesstraßenbetrieb hat es bislang immer abgelehnt, dort eine auch mit Autos zu befahrende Ersatzbrücke zu errichten. Für den kleinen innerstädtischen Grenzverkehr zwischen Bruchhausen und Ottbergen soll es zwar eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer geben, der Autoverkehr müsste aber große Umwege in Kauf nehmen. Um von Bruchhausen nach Höxter zu kommen, müsste man statt zwölf Kilometer dann 20 Kilometer über Drenke und Amelunxen fahren. Der Weg nach Brakel würde sich über Tietelsen und Erkeln von zehn auf ebenfalls 20 Kilometer verdoppeln. Dass das Verfahren so ins Stocken geraten ist, hängt mit der Planung zusammen. 2017 war ein Entwurf vorgelegt worden, der eine 1,70 Meter hohe Anhebung der Brückenzufahrt auf Bruchhäuser Seite vorgesehen hatte. Dagegen war die Ortschaft Sturm gelaufen, denn das hätte womöglich dazu geführt, dass die Brücke wie ein Sperrriegel gewirkt hätte – und bei Hochwasser der Silberbach sich im Ortskern zurückgestaut hätte.

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