Viele offene Fragen nach Vorfall mit Eindringling in Höxteraner Kaserne

Höxter. Noch ist offen, was mit dem Mann passiert, der am Dienstagmittag auf das Gelände der General-Weber-Kaserne eingedrungen ist. Wie berichtet, hat die Staatsanwaltschaft Paderborn die Ermittlungen übernommen und prüft derzeit, wie es mit dem Eindringling weitergeht. Der Mann war am Dienstag mit auf die Polizeiwache genommen worden, wo er am Abend noch verhört wurde. Spätestens am Donnerstag werden neue Informationen erwartet. Bis dahin soll auch feststehen, ob gegen den Mann ein Haftbefehl erlassen wird, oder ob auch eine Unterbringung in einer psychatrischen Einrichtung in Frage kommt. Das Auto ist inzwischen freigegeben worden, wie Polizeisprecher Jörg Niggemann bekannt gibt. Der Mann war gegen Mittag mit einem Auto auf das Gelände der General-Weber-Kaserne in Höxter gefahren und hatte dort für einen Großeinsatz der Polizei gesorgt. Laut schimpfend und drohend hatte er auf dem Fahrzeugdach gestanden. Die Lage war zunächst unklar. Die Brenkhäuser Straße (Bundesstraße 239) in Höxter wurde vorsorglich über mehrere Stunden gesperrt. Auch Anwohner rund um die Kaserne sollten sich nicht in ihren Gärten aufhalten, teilweise wurden Gebäude - wie etwa das ehemalige Offiziersheim, in dem Flüchtlinge untergebracht sind - evakuiert. Die Polizei sei zur Unterstützung gerufen worden, auch Feldjäger waren im Einsatz, ebenso wie Sprengstoffspürhunde, die das Auto des Eindringlings untersuchen sollten. Laut Auskunft der Bundeswehr und Polizei habe &bdquo;keine akute Gefahr“ bestanden, die Maßnahmen seien &bdquo;vorsorglich“ getroffen worden, der Ablauf in solchen Fällen fest vorgeschrieben. Der Mann wurde schließlich von den Beamten auf dem Gelände festgenommen. Zunächst hatte er noch versucht, in eines der Kasernengebäude zu flüchten - ohne Erfolg. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Es kam zu Verkehrsbehinderungen rund um die Innenstadt aufgrund der lange andauernden Sperrung der Zufahrtsstraße. Bundeswehr gibt keine Auskunft Die Bundeswehr vor Ort dürfe aktuell keine Auskunft mehr zu dem Vorfall geben. "Das liegt jetzt beim Territorialen Führungskommando", so Bundeswehr-Presseoffizier Thorsten Wiedenbein gegenüber der "Neuen Westfälischen". Dies sitzt allerdings in Berlin. "Die Ermittlungen liegen bei der Polizei und bei der Staatsanwaltschaft", hieß es dort. Für die Bundeswehr sei der Fall abgeschlossen, sollte es dennoch Interne Gespräche darüber geben, wie der Mann auf das Gelände gelangen konnte, könne aufgrund der laufenden Ermittlungen keine öffentliche Aussage gemacht werden. Seit 2016 wird die General-Weber-Kaserne vom bundesweit tätigen Sicherheits- und Service-Unternehmens Wiking bewacht. Zuvor hatten Soldaten des dort stationierten ABC-Abwehrbataillons den Wach- und Streifendienst übernommen. Mit der Umstellung auf ziviles Wachpersonal hatte die Bundeswehr eine Arbeitszeitrichtlinie der Europäischen Union umgesetzt. "Um auf die stetig wachsenden Bedrohungslage vorbereitet zu sein, trainieren wir unsere Mitarbeiter regelmäßig und intensiv theoretisch und praktisch. Unsere Ausbilder sind ehemalige Soldaten der Bundeswehr und verfügen deswegen über erhebliche Erfahrung bei der Bewachung von Bundeswehrliegenschaften und zivilen Objekten", erklärt der Wachschutz auf seiner Homepage. "Personen- und Fahrzeugkontrollen gehören genauso zu unserer täglichen Arbeit wie die aufmerksame personelle und technische Kontrolle der Liegenschaften, um bei potenziellen Gefahrenlagen professionell zu handeln", heißt es weiter. Das Kasernengelände an der Brenkhäuser Straße ist Hoheitsgebiet der Bundeswehr und damit ein für die allgemeine Öffentlichkeit abgesperrter Bereich. Auto parkt vor der Kaserne Das Auto, ein silberfarbener Opel, sei in der Zwischenzeit freigegeben worden. Sowohl die Sprengstoffspürhunde als auch die Spurensicherung der Polizei hätten das Auto umfassend untersucht, erklärt Polizeisprecher Niggemann. Als fest stand, dass keine Gefahr von dem Fahrzeug ausgeht und es auch keinen Grund gab, das Auto sicherzustellen, ist es vor der Kaserne an der Brenkhäuser Straße abgestellt und der Schlüssel an die Angehörigen des Mannes übergeben worden.

Meistgelesen