Neubenennung: Wann kommt der neue Name für die Höxteraner Kaserne?

Höxter. Eigentlich hat General Weber - Namensgeber der Kaserne in Höxter - ausgedient. Zu diesem Entschluss kam das dort stationierte ABC-Abwehrbataillon 7 bereits zu Beginn des Jahres. Der Grund sei, &bdquo;dass General Weber nicht mehr als traditionswürdig im Sinne des Traditionserlasses der Bundeswehr gelten darf“. Zumindest hatte das ein Gutachten ergeben. Doch trotzdem prangt der Namen von General Erich Paul Weber Pascha noch immer an den Höxteraner Toren der Bundeswehr. Wann sich das ändern könnte. Erich Paul Weber lebte von 1860 bis 1933. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er für die Preußische Armee, die Reichswehr und zeitweise für die Osmanische Armee. Für seine Verdienste bei den Osmanen wurde ihm der Titel Pascha verliehen. 1921 stieg er zum General der Infanterie auf. Die Kaserne in Höxter wurde 1934 bis 1936 gebaut. Ein Name also, der seit 90 Jahren mit der Kreisstadt verbunden ist. Und nun nicht mehr als traditionsgemäß gilt. Was genau in dem Gutachten, das vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr verfasst wurde, steht, was also Weber disqualifizieren könnte, dazu hält sich das Abwehrbataillon seit Bekanntgabe der geplanten Umbenennung bedeckt. Stattdessen betonte ein Presseoffizier bereits im Februar, dass ein Namensgeber aus den 1920er Jahren nicht mehr zeitgemäß sei und dass Weber als Infanteriegeneral keine inhaltliche Verbindung zu den ABC-Abwehrkräften in Höxter habe. Entscheidung liegt noch bei der Bundeswehr Nun also ein neuer Name - allerdings nicht mehr in diesem Jahr, obwohl der ehemalige Bataillonskommandeur Michael Gorzolka zuletzt noch gehofft hatte, den Namen während seiner Dienstzeit bis Ende September verkünden zu können. Doch daraus wurde nichts. &bdquo;Eine Umbenennung der General-Weber-Kaserne wird nicht mehr im Jahr 2024 vollzogen“, teilte ein Presseoffizier jetzt auf &bdquo;NW“-Nachfrage mit. Stattdessen sei es die Absicht, die Umbenennung im Jahr 2025 abzuschließen. &bdquo;Der Zeitraum kann mit Blick auf die aktuell zugrunde liegenden Informationen nicht genauer eingegrenzt werden“, heißt es dazu. Lesen Sie auch: Neuer Name für Höxteraner Kaserne: Warum General Weber problematisch ist Immerhin sei der Prozess derzeit in einer &bdquo;entscheidenden Prüfungs- und Abstimmungsphase, in welcher zahlreiche Arbeitsebenen der Bundeswehr involviert sind“, teilt der Presseoffizier weiter mit. Grundlage für die Namensfindung seien die Richtlinien zum Traditionsverständnis und zur Traditionspflege in der Bundeswehr. Persönlichkeiten als Namensgeber für Höxters Kaserne Und er wird konkreter: &bdquo;Als mögliche Namensgeber werden mehrere Persönlichkeiten betrachtet.“ Allen zu eigen und zugleich Vorgabe sei es, dass diese als militärhistorische Persönlichkeit aufgrund soldatischer Tugenden, wie etwa Tapferkeit oder gewissenhafter Pflichterfüllung, als traditionsstiftend für die Bundeswehr gelten. Damit scheint die Möglichkeit, die Kaserne nach einer Liegenschaft zu benennen, raus zu sein. Und wer fällt durchs Raster? Eben jene, die - wie offenbar General Weber - nicht traditionsstiftend seien. &bdquo;Die Bundeswehr pflegt keine Tradition von Personen, Truppenverbänden und militärischen Institutionen der deutschen (Militär-)Geschichte, die nach heutigem Verständnis verbrecherisch, rassistisch oder menschenverachtend gehandelt haben.“ Darunter fallen etwa die Wehrmacht oder die Nationale Volksarmee aus DDR-Zeiten. So steht es im Traditionserlass der Bundeswehr, Kapitel &bdquo;Ausschluss“, der öffentlich einseh- und herunterladbar ist. Passend dazu: Kommentar zur Kasernen-Umbenennung in Höxter: Eine Frage bleibt offen Auch wenn die Entscheidung von den Soldatinnen und Soldaten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort gestaltet wird, das letzte Wort hat jemand anderes. Denn zunächst werde auch das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in Potsdam mit seiner fachlichen Expertise einbezogen, informiert eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums, dem derzeit auch noch kein Zeitplan für eine Umbenennung vorliegt, wie die Sprecherin weiter verrät. Entscheidung zum Namen trifft der Verteidigungsminister Es soll so bereits im Vorfeld unter untersucht werden, ob sich vorgeschlagene Personen durch ihr gesamtes Wirken oder eine herausragende Tat um Freiheit und Recht verdient gemacht haben. Nicht dass in ein paar Jahren eine erneute Umbenennung erfolgen muss. &bdquo;Besteht über einen Namensvorschlag schließlich einvernehmen, wird auch die jeweilige Kommune, in der die Kaserne ihren Standort hat, und, sofern ermittelbar, Angehörige oder Nachfahren der betreffenden Person beteiligt“, heißt es von der Sprecherin weiter. Sind alle einverstanden, erfolgt die abschließende Genehmigung des neuen Namens. Die &bdquo;obliegt dann dem Bundesminister der Verteidigung“, so die Sprecherin. Bis es so weit ist, wird General Weber trotz seiner unwürdigen Vergangenheit weiter seinen Dienst an den Toren der Höxteraner Kaserne leisten.

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