Kältewelle im Kreis Höxter: Was der Natur bekommt, schadet der Technik

Kreis Höxter. Es ist bitterkalt im Kreis Höxter. Temperaturen weit in den Minusbereich hinein zeigt das Thermometer in den vergangenen Tagen. Nur selten klettert es minimal höher. Gerade für Autofahrer bedeutet das eine Belastung: Kratzen, vereiste Türen oder eine Batterie, die gar nicht erst startet. Doch was für den einen Leid ist, ist für den anderen Freud. Denn die Natur bietet mit ihren Eiskristallen und Eiszapfen und Eisschollen auf der Weser nicht nur ein wunderschönes Schauspiel, auch den Tieren machen die kalten Temperaturen keine Probleme. &bdquo;Einen Borkenkäfer können sie einfrieren, wenn der dann aus der Kälte rauskommt und angehaucht wird, krabbelt er wieder weiter“, erläutert Hochstift-Forstamtsleiter Roland Schockemöhle eines der großen Wunder der Natur. Heißt aber auch: Der Frost wird den krabbelnden Holzfeinden wohl nicht allzu viel anhaben können, eine große Gefahr für den Wald stellen die Borkenkäfer allerdings ohnehin nicht mehr da, weil sie die meisten Fichten schon vertilgt haben. Dennoch freut sich der Forstmann über das winterliche Wetter: Denn der Frost sorgt dafür, dass der Boden gefriert, was wiederum die Fällarbeiten erleichtert. Rückefahrzeuge können über Waldwege fahren, ohne dabei den gesamten Boden aufzuwühlen. &bdquo;Wir freuen uns und sind im Holzeinschlag, aber wir nehmen dabei auch Rücksicht auf Wanderer“, sagt der Förster. Wenn es nicht nötig sei, würden die Wege freigehalten und nicht gesperrt. Wald kommt gut klar Dem Wald indes mache das kalte Wetter überhaupt nichts aus, er komme auch mit langen Frostperioden gut klar. &bdquo;Das sind ja ganz normale Abläufe, die uns mittlerweile fremd geworden sind“, sagt Schockemöhle. Gefährlich für den Wald werde Frost nur, wenn er in die Wachstumsphasen im Frühjahr falle, weil die Pflanzen darauf nicht vorbereitet seien. Auch dem Wild bereiten die Temperaturen aktuell keine Probleme, stellt der Experte klar. &bdquo;Wir machen uns so viele Gedanken – aber das gerade ist ganz natürlich. Schwierig werde es erst, &bdquo;wenn ein halber Meter Schnee liegt“ – denn dann können Rehe, Wildschweine und Co. unter der dicken Schicht nur noch schwer an Fressbares gelangen. Schockemöhles Tipp an die Waldnutzer: &bdquo;Gehen Sie raus und machen Sie Fotos, das sind jetzt mit die schönsten.“ Wenn die Menschen im Kreis Höxter diesem Tipp nachkommen, sollten sie besser daran denken, dass ihr Auto mit den frostigen Temperaturen weniger gut klarkommt als die Natur. Nicht selten frieren Türen und Fenster ein. &bdquo;Es gibt extra Pflegestifte für Gummidichtungen an Autos“, erklärt Cordula Koch. Ihr Mann Falko Koch betreibt eine Autowerkstatt in Nieheim. &bdquo;Sobald die Türen geöffnet wurden und das Gummi nicht beschädigt ist, sollte es eingefettet werden, das verhindert ein erneutes Einfrieren“, rät sie. Auch für eingefrorene Türschlösser gebe es ein Spray, das Abhilfe schafft. Auto am besten in Garage Anders sehe es bei der Scheibenwischanlage aus. &bdquo;Wenn die aufgrund fehlenden Frostschutzes zufriert, bleibt nur abzuwarten. &bdquo;Am besten das Auto in eine Garage stellen und den Behälter, sobald er aufgetaut ist, leeren und mit geeignetem Scheibenwischwasser samt Frostschutz auffüllen“, sagt sie. Auch bei einer eingefrorenen Feststellbremse bleibt Autofahrern kaum eine andere Möglichkeit, als abzuwarten. Koch rät: &bdquo;Wer sein Auto auf gerader Fläche abstellt, sollte die Handbremse bei diesen Temperaturen besser nicht anziehen, sondern einen niedrigen Gang drin lassen.“ Besonders Autobatterien geben in diesen Tagen den Geist auf. &bdquo;Aber das ist nicht nur im Winter der Fall, dieses Problem haben wir das ganze Jahr über, weil die neueren Autos zu viel Energie benötigen, die auf Kurzstrecken nicht wieder nachgeladen werden kann“, so Koch. Vorsichtig fahren Wer es mit dem Auto auf die Straße geschafft hat, muss bei diesen Temperaturen vorsichtig fahren – mit Winterreifen. Der Winterdienst sorgt zudem für sichere Straßenverhältnisse. &bdquo;Unser Streusalz ist ein Gemisch aus Salz und Sole, das bei Temperaturen bis zu minus acht Grad wirkt“, erklärt Christiane Knippschild, Sprecherin von Straßen.NRW auf Nachfrage. Besonders bei diesen Witterungsverhältnissen – Kälte, aber kein Niederschlag – halte sich das Gemisch lange auf der Straße. Dennoch: &bdquo;Wir haben in jeder Straßenmeisterei einen Wettermann, der die Lage beobachtet, wir sind dauerhaft im Einsatz und müssen flexibel bleiben“, so Knippschild weiter.

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