Neue Kita in Höxter liegt im Zeitplan

Höxter. Schneller ist im gesamten Kreis Höxter noch kein Kindergarten gebaut worden. Drei Millionen werden in die neue Kita investiert. Sie entsteht an der Straße Im Flor oberhalb es König-Wilhelm-Gymnasiums auf einem 3.200 Quadratmeter großen städtischen Grundstück. Nach der Fertigstellung soll das Gebäude auf einer 800 Quadratmeter großen Bruttogrundfläche 745 Quadratmeter Nutzfläche erhalten. Die Einrichtung soll 71 Plätze haben, von denen 20 für Kinder unter drei Jahren vorgesehen sind. &bdquo;Das Richtfest feiern wir in der ersten Dezemberwoche“, hatte Projektentwickler Karsten Burmann von dem ausführenden Unternehmen Kögel + Nunne aus Horn-Bad Meinberg bereits beim ersten Spatenstich am 23. August angekündigt und Wort gehalten. Am 1. Dezember wehte tatsächlich der Richtkranz über dem Gebäude, das künftig nicht nur die am schnellsten gebaute, sondern auch die größte Kita in Höxter ist. Auch die Fertigstellung ist bereits terminiert. &bdquo;Am 30. April werden wir das Gebäude übergeben“, erklärte Bauplaner Dietmar Nunne. Zuletzt war im Kreis Höxter im August in Bad Driburg eine neue Kindertagesstätte eröffnet worden. Hier hat die Bauzeit 26 Monate betragen, also mehr als etwa dreimal so lange wie in Höxter. Allerdings hat sie auch 100 Plätze und es gab vorher einen Architektenwettbewerb. Kita in Holzrahmenbauweise Architekturpreisverdächtig ist die neue Kita in Höxter eher nicht. Es handelt sich um einen eingeschossigen Flachdachbau ohne Keller und architektonischen Schnickschnack. Von oben betrachtet, könnte man an ein Backblech mit Fenstern denken. Die kurze Bauzeit wird durch eine so genannte modularen Holzrahmenbauweise ermöglicht. Sie erlaubt eine umfangreiche Vorfertigung der Gebäudeteile. In den Produktionshallen in Horn-Bad Meinberg könnten die Teile witterungsunabhängig unter optimalen Bedingungen vorproduziert werden. Langwierige Trocknungsprozesse wie beim Massivbau würden komplett entfallen. Im Frühjahr 2021 hatte die Kreisbehörde bei ihren Kindergarten-Bedarfsplanberechnungen einen &bdquo;akuten Handlungsbedarf“ festgestellt. Der Kreis Höxter hatte darum den Neubau einer viergruppigen Tagesstätte mit 20 Plätze für Unter-Dreijährige und 53 Plätzen für Ü3-Kinder in der Kernstadt vorgeschlagen. Dem ist die Stadt Höxter mit der aktuellen Planung umgehend gefolgt. &bdquo;Ein gutes Betreuungsangebot ist heute wichtiger denn je, und mit der neuen Kita, wollen wir auch dazu beitragen, Engpässe in den Ortschaften zu beseitigen“, betonte Bürgermeister Daniel Hartmann. Barrierefrei, nachhaltig und mordern Nachhaltig und modern gestaltet sich auch die Gebäudetechnik. Das Gebäude soll mittels Wärmepumpe beheizt werden, außerdem sind eine Be- und Entlüftungsanlage sowie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach geplant. Daniel Hartmann: &bdquo;Selbstverständlich werden Gebäude und Außengelände barrierefrei sein. Der Behindertenbeirat wurde beteiligt.“ Der Kindergarten wird zwar für die Stadt gebaut, hat aber mit dem Bauprojekt nicht viel zu tun. Investor ist die Beermann-Immobilienverwaltung aus Bad Salzuflen. &bdquo;Wir haben das Grundstück von der Stadt erworben und wir finanzieren als Investor das Bauvorhaben vollständig selbst und werden das Gebäude dann langfristig an die Johanniter verpachten“, erklärte Beermann-Geschäftsführer Gordon Gattermann. Erstmals wird somit die Johanniter-Unfall-Hilfe vom Regionalverbund Lippe-Höxter im Kreis Höxter einen Kindergarten betreiben. Die Johanniter sind bereits Träger verschiedener Kindertagesstätten vor allem im Kreis Lippe. &bdquo;Wir freuen uns sehr auf die Betriebsaufnahme hier in Höxter“, sagte Johanniter-Regionalvorstand Benjamin Wobig. Bereits zum 1. Mai soll der Betrieb aufgenommen werden, also noch vor dem eigentlichen Beginn des neuen Kindergartenjahres, damit bisher unversorgte Familien nicht noch länger auf ihren Kita-Platz warten müssen. Johanniter als Kita-Betreiber Beim pädagogischen Konzept will der Träger die Schwerpunktbereiche auf die Themen Körper, Gesundheit und Ernährung sowie soziale, kulturelle und interkulturelle Bildung legen. Weitere Schwerpunkte sollen auf die religiöse und ethische Bildung sowie die Entwicklung des ökologischen Bewusstseins gelegt werden. Derzeit werden in den acht Kindergärten der Kernstadt 79 Plätze für junge und 305 Plätze für ältere Kinder angeboten. Hinzu kommen zehn U3-Plätze im Betriebskindergarten der Kreisverwaltung und 51 bei Tagesmüttern. Für 308 Kinder unter drei Jahren stehen 140 Betreuungsplätze zur Verfügung. Das sind deutlich zu wenig, um die allgemein gültige Versorgungsquote von 50 Prozent zu erfüllen. Für Kinder ab drei Jahren gilt ein gesetzlicher Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Hier müssen die Städte eine Versorgungsquote von 95 Prozent anbieten können. Mit 341 Ü3-Kinder für 305 Plätze hatte die Stadt auch hier bislang das Ziel verfehlt. Insgesamt gibt es in Höxter 20 Kindergärten. Keiner ist in städtischer Trägerschaft, sondern alle werden von Kirchen, Elternverbänden oder anderen Sozialträgern betrieben.

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