Landesgartenschau Archäologiepark zur LGS: App soll Corvey wieder sichtbar machen

Höxter. Auf dem Gelände der Landesgartenschau im Weserbogen entsteht derzeit der Archäologiepark. Die versunkene Stadt Corvey soll dort wieder sichtbar gemacht werden – mit Steinen sind die Umrisse der fünf markanten Stellen der ehemaligen Stadt rekonstruiert. Um sie auch visuell erlebbar zu machen, soll eine App entwickelt werden. Für das Projekt hat der Förderverein der Landesgartenschau jetzt Unterstützung von der NRW-Stiftung erhalten. 190.000 Euro bekommt der Verein für das ganz besondere Erleben der historischen Stadt. Anno 1265 wurde die Stadt Corvey mit Unterstützung des Paderborner Bischofs zerstört. Auf dem geschichtsträchtigen Gelände heben Archäologen behutsam die verborgenen Schätze. Sie erinnern an einen international anerkannten Medicus, der vor Ort praktizierte, zeichnen den Grundriss der ehemaligen Corveyer Marktkirche nach, heben die Pfahlgründung der ehemaligen Corveyer Weserbrücke hervor und rekonstruieren die Achse des Hellwegs. Auch Teile der Stadtbefestigung sind eine Station im Archäologiepark. Die Umrisse der einzelnen Stationen können Besucher über Holzstege von oben betrachten, aber auch betreten. &bdquo;Wenn man etwa in die Kirche eintritt, sieht man, welche Dimensionen damals schon möglich waren“, so LGS-Geschäftsführer Jan Sommer. Corvey dreidimensional Die Gebäude sind als Umrisse auf dem Boden dargestellt. Um sie auch dreidimensional etwa in ihrer Höhe zu betrachten, dafür soll die App entwickelt werden – augmented reality, erweiterte Realität – nennt man das. Ein Smartphone wird dafür benötigt, um über Wegpunkte den Nachbau oder die moderne Interpretation der damaligen Stadt auf dem Display erscheinen zu lassen. &bdquo;So kann man schauen, war die Kirche vielleicht 50 Meter hoch oder doch nur 25“, erklärt die LGS-Geschäftsführerin Claudia Koch. Auch über die Ohren können die LGS-Besucher in die damalige Zeit abtauchen. An jeder Station wird es eine Holzkube entlang des Holzsteges geben. Über diese ist nicht nur ein Zugang zu den verborgenen Schätzen möglich. Sobald die Besucher eintreten, ertönt ein Dialog mit einem Akteur aus der damaligen Zeit wie etwa dem Medicus, der in die Geschichte zurückführt. Die NRW-Stiftung unterstützt den Förderverein Landesgartenschau Höxter bei diesem Projekt mit einem Zuschuss von bis zu 190.000 Euro. &bdquo;Wir fördern bürgerschaftliches Engagement und bei diesem Projekt kommen Kultur und Natur zusammen, das ist ganz toll“, sagt Karl Peter Brendel von der NRW-Stiftung. Seit Gründung der Stiftung, die Gelder durch das Land NRW, Westlotto und den Förderverein sowie Spenden erhält, hat sie im Kreis Höxter bereits 55 Projekte mit insgesamt knapp 4 Millionen Euro unterstützt. Mehr als nur Schautafeln zur LGS &bdquo;Wir freuen uns, dass wir das Projekt mit Hilfe der Stiftung umsetzen können“, sagt Thomas Schöning, LGS-Fördervereinsvorsitzender. Durch die unterschiedlichen Möglichkeiten, den Archäologiepark während der Landesgartenschau und darüber hinaus zu erleben, wollen die Projektplaner möglichst viele Besucher ansprechen. &bdquo;Es ist einfach etwas anderes, als einfach nur Schautafeln aufzustellen“, weiß Brendel.

Mehr zum Thema