Maroder Leerstand bei Höxter soll bis zur Landesgartenschau verschwinden

Höxter-Ottbergen. Wegen der schwierigen Situation im Bausektor haben sich die Planungen verzögert. Aber sie laufen weiter. Sogar mit großen Schritten. &bdquo;Der aktuelle Sachstand sieht so aus, dass zum neuen Jahr die Gebäude abgerissen werden und dann auch zügig mit dem Neubau begonnen werden soll“, berichtete Ratsvertreterin Monika Bathe im Ortsausschuss Ottbergen. Bis zum Start der Landesgartenschau sollen die maroden Gebäude verschwunden sein. Ursprünglich war der Abriss schon für das letzte Jahr vorgesehen. &bdquo;Fakt ist, dass die Planungen mit Hochdruck weitergehen und bis zur Gartenschau die Industriebrache abgerissen sein wird“, sage Bathe. Auf dem 22.000 Quadratmeter großen Gelände soll unter dem Namen &bdquo;Generationenpark Nethetal“ ein Pflegezentrum errichtet werden. Am Standort in Ottbergen sollen dafür rund 20 Millionen Euro investiert werden. Investor ist der aus Holzminden stammenden Projektentwickler Björn Rodewald, der sich bundesweit auf den Bau von Sozialimmobilien und Pflegeeinrichtungen spezialisiert hat. In Ottbergen sehen die Planungen 75 stationäre Pflegeplätze sowie eine Tagespflege mit 16 Plätzen vor. &bdquo;Eine Besonderheit des Konzepts besteht darin, dass diese Einrichtung eine spezielle Abteilung für jüngere Menschen haben wird, die beispielsweise nach schweren Unfällen pflegebedürftig geworden sind“, sagte Bathe. Hierfür sind 15 Plätze vorgesehen. Für die Demenzabteilung soll ein spezieller Wandelgarten angelegt werden. Die Kartonfabrik hatte 2009 den Betrieb eingestellt Für die besonders pflegebedürftigen Bewohner wird ein großer Bettenbalkon gebaut, wo die Bewohner in ihren Betten an die Sonne gefahren werden können. In vier separaten Gebäuden sollen zusätzlich insgesamt 24 Wohnungen mit einer Größe von 40 bis 80 Quadratmeter für barrierefreies Wohnen im Alter entstehen. Seit 2019 laufen die Planungen für das Vorhaben, das 2020 erstmals öffentlich vorgestellt worden war. Die Kartonfabrik Johann Schmidt hatte 2009 ihren Betrieb eingestellt. Seither gibt es mitten im Zentrum von Ottbergen eine mehr als zwei Hektar große Industriebrache. Damit ging eine 400-jährige Produktionsgeschichte zu Ende. Bereits Anfang des 17. Jahrhunderts hatten Corveyer Mönche an dem Standort die erste Papiermühle errichten lassen. Die Kartonfabrik Schmidt firmierte dort seit 1921. Kurz vor dem 100-jährigen Betriebsjubiläum musste das Unternehmen aufgeben. Ein Brand im Jahr 2000 hatte großen Schaden angerichtet. Seitdem ist der Betrieb nicht wieder richtig auf die Beine gekommen. Die Sorgen der Anwohner im Umfeld Vor neun Jahren hatte bereits eine tonnenschwere gusseiserne Anlage der Produktionshalle gesprengt werden müssen, um die Räumung zu ermöglichen. Auf dem Gelände steht noch ein hoher Schornstein, dessen Sprengung im nächsten Jahr besonders spektakulär werden dürfte. Für den Abriss wird mit Kosten von rund einer Million Euro gerechnet. Die Umwandlung des Geländes zur Pflegeeinrichtung wird in Ottbergen sehr begrüßt. Anwohner aus dem Umfeld des ehemaligen Fabrikgeländes hatten sich schon Sorgen gemacht, ob das Vorhaben überhaupt noch umgesetzt werde. Ortsausschussvorsitzende Barbara Rüstemeier: &bdquo;Es ist in jedem Fall ein positives Signal, dass es diesen neuen Sachstand gibt und die Arbeiten weiter gehen.“ Es wird mit einer Bauzeit von etwa eineinhalb Jahren gerechnet. Betrieben werden soll die Einrichtung nach ihrer Fertigstellung von dem Pflegedienstleister Curaliving aus Neuhaus, der dort bereits ein Seniorenzentrum mit 40 Plätzen betreibt.

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