Nachgefragt

Ärger über Volksbank-Immobilie im Kreis Gütersloh: Abriss wird sich um Monate verzögern

Die Volksbank-Filiale im Kreis Gütersloh ist längst geschlossen und soll abgerissen werden. Doch das dauert. Aber warum eigentlich?

Die längst geschlossene Volksbankfiliale in Marienfeld im Kreis Gütersloh soll erst 2026 abgerissen werden. | © Andreas Frücht

11.02.2025 | 11.02.2025, 13:28

Marienfeld. Das Gebäude der ehemaligen Volksbankfiliale im Zentrum Marienfelds im Kreis Gütersloh soll nun doch erst im Jahr 2026 abgerissen werden. Bis dahin bleiben die Immobilie, die Mini-Parkanlage davor und das Terrain drumherum wohl unberührt.

„Bislang gibt es noch keine konkreten Planungen darüber, was auf dem Gelände später einmal entwickelt werden könnte“, erklärt Thomas Kiefer auf Anfrage der „Neuen Westfälischen“. Der Stadtplaner verweist auf die ersten Überlegungen zu einer Nachnutzung, die im Rahmen eines Workshops unter Beteiligung interessierter Bürgerinnen und Bürger im Sommer 2023 entwickelt worden waren.

„Auf Basis der Ergebnisse des Workshops sollen Rahmenbedingungen und Vorgaben erarbeitet werden, die Investoren als Grundlage für die eigenständige Entwicklung von Lösungsansätzen dienen“, erklärt der Stadtplaner.

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Suche nach Fachkräften läuft schwierig

An eine kurzfristige Umsetzung sei allerdings nicht zu denken. „Aufgrund der hohen Arbeitsbelastung der zuständigen Fachgruppen kann das Plankonzept jedoch nicht kurzfristig erstellt werden“, teilt Kiefer mit. Das ist ein Hinweis auf die Belastung durch das „hohe Projektvolumen in den planenden Fachgruppen“. Auf die hatte er in der vergangenen Woche im Betriebs- sowie im Planungs- und Bauausschuss verwiesen.

Tatsächlich stemmt die Bauverwaltung eine Reihe von Millionenprojekten, die viel Arbeitszeit binden. Zudem sei die Abteilung personell noch immer nicht auf Sollstärke aufgefüllt. Die Suche auf dem leer gefegten Arbeitsmarkt nach Fachkräften läuft. Wie Kämmerer Stefan Volmering in seiner Haushaltsrede erwähnte, bereite die Verwaltung diesbezüglich Lösungsvorschläge zur Stellenplanberatung vor.

Insbesondere die großen Schulbauprojekte wie der Neubau der Kardinal-von-Galen-Schule, der Endausbau der Löwenzahnschule, die Erweiterung des Gymnasiums nach dem Umzug der KvG und der – nur noch optionale – Plan für ein „atmendes Gebäude“ am Sportplatz der KvG. „Wir schaffen nicht alles parallel“, warb Kiefer um Verständnis.

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Blumenwiese nach Abriss der Immobilie

Daher werde in Marienfeld nach dem Abriss des Gebäudes dort zunächst eine Blumenwiese angelegt. „Diese schafft einen ökologischen Mehrwert und verbessert das Erscheinungsbild im Zentrum, bis die bauliche Nachnutzung realisiert werden kann“, erklärt Thomas Kiefer.

Bisher sei noch kein Planungsbüro beauftragt. „Es ist auch nicht vorgesehen, ein solches Büro zur Erstellung eines Gebäudeentwurfs einzubinden“, schreibt Kiefer. Stattdessen solle ein Plankonzept sowie Beratungs- und Steuerungsleistungen zur Vorbereitung und Durchführung eines Investorenwettbewerbs beauftragt werden.

Plankonzept und Rahmenbedingungen für den Investorenwettbewerb werden dem Bauausschuss vorgelegt. Anschließend folge der Investorenwettbewerb. „Wir wählen die beste Lösung aus den eingereichten Vorschlägen aus“, sagt der Stadtplaner.