So steht es um das Cordes-Areal in Bünde

Bünde. Kinder, die das ehemalige Cordes-Gelände nur als grüne Brachfläche kennen, werden in diesem Jahr eingeschult. Vor sechseinhalb Jahren, im September 2018, wurde der letzte Komplex abgerissen. In den Verhandlungen zwischen Stadt Bünde und einem neuen Investor scheint es erneut zu Verzögerungen zu kommen. Mehr als ein Jahr ist es nun her, dass das sogenannte Interessenbekundungsverfahren abgeschlossen ist. Bis zum 31. Dezember 2023 konnten sich potenzielle Investoren mit ihrer Idee, ihrem Konzept bei der Stadt Bünde um das Cordes-Gelände bewerben. Dabei war alles möglich. Die Stadt Bünde strebte aber &bdquo;Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsgebäude, Betriebe des Beherbergungsgewerbes, sonstige nicht wesentlich störende Gewerbebetriebe“ an. Auch Wohnungen wären denkbar, würden aber nur &bdquo;ausnahmsweise“ mit in Betracht gezogen. Die Stadt legte bei der Eröffnung des Verfahrens im Herbst 2023 auch gleich eine Negativliste vor, um deutlich zu machen, welche künftige Nutzung überhaupt keine Chance hätte: &bdquo;Eine Nutzung als Tankstellenanlage, Glücksspieleinrichtung, Vergnügungsstätte, Einrichtung, welche der gewerblichen sexuellen Betätigung oder Schaustellung dient, Schank- und Speisewirtschaft inklusive Veranstaltungsräumlichkeit und Lagerräumlichkeit für Waffen und sonstiges Kriegsgerät ist ausgeschlossen.“ Nach einer Vertragsunterzeichnung habe der Käufer die Pflicht, innerhalb von fünf Jahren ein Gebäude zu errichten und in Betrieb zu nehmen. Damit war eigentlich alles klar. Bei Bewerbungen waren noch Detailfragen offen Einen weiteren Ausschluss hat die Edeka Minden der Stadt aber noch mit ins Paket gelegt. Sie hat das Gelände von der Firma Field-Rotopack gekauft, die Anfang der 2000er Jahre nach Melle abwanderte. 2007 schloss sich an der Wasserbreite die letzte Bürotür des Verpackungsherstellers. Seitdem entwickelten Bünder Bürger, Politiker und Mitarbeiter in der Stadtverwaltung viele Ideen, was mit der Industriebrache anzufangen wäre. Lesen Sie auch: Leerstand im Herzen der Stadt: Cordes-Areal in Bünde findet kaum Interessenten Ein Verbrauchermarkt soll es jedenfalls nicht werden. Dafür sorgte die Edeka Minden bereits im Vertrag mit der Stadt Bünde im Jahr 2012: &bdquo;Zentrenrelevanter Einzelhandel“ war für eine künftige Nutzung auszuschließen. Schließlich ist der Marktkauf nicht weit, dem man eine Konkurrenz vom Hals halten wollte. 2013 riss man die Industriehalle an der Wasserbreite ab, fünf Jahre später folgte der historische Verwaltungsbau entlang der Gerhart-Hauptmann-Straße. Nachdem die Bewerber bis zum 31. Dezember 2023 Zeit hatten, ihren Hut in den Ring zu werfen, wollte die Stadt bis zum 31. März vergangenen Jahres eine Rangliste mit Interessenten und ihren Ideen erstellen – und in der Folge auch vorstellen. Das verzögerte sich aber. Als Grund nannte die Stadtverwaltung: &bdquo;Weil bei den Bewerbungen noch Detailfragen offen waren und noch Klärungsbedarf bestand, musste die Entscheidungsfrist nach hinten verschoben werden. Geplant ist, dass vorm Sommer eine Entscheidung fällt, mit wem Verkaufsverhandlungen aufgenommen werden sollen.“ Gemeint war der Sommer im vergangenen Jahr. Verzögerungen bei der Vertragsprüfung für den &bdquo;Komplex mit Strahlkraft“ Nachdem zuvor immer von einer starken Nachfrage nach dem Cordes-Areal die Rede war, schien das Interessenbekundungsverfahren da für eine gewisse Ernüchterung gesorgt zu haben, denn letztlich waren es nur drei Bewerber, deren Konzepte einer Jury – bestehend aus Mitarbeitern der Stadtverwaltung sowie Ratsmitgliedern – vorgestellt wurden. Für großen Jubel hätte es nach NW-Informationen aus politischen Kreisen aber nicht gereicht. Eine Idee sei gleich abgelehnt worden, weil sie zu sehr von den Vorgaben abgewichen sei. Die Verwaltung sprach aber von einem &bdquo;Komplex mit Strahlkraft“, der auf der Brache entstehen soll. Nachdem auch der Rat zwei Monate später dem Vorschlag der Jury zustimmte, trat die Stadt mit dem entsprechenden Investor im Juni in Verhandlungen ein. Und auch hier scheint jemand auf der Leitung zu stehen oder die Bremse zu ziehen. Nach NW-Informationen aus dem Rathaus und der Lokalpolitik soll ein Vertrag mittlerweile ausgearbeitet sein, die Prüfung durch Juristen soll demnach aber mehr Zeit in Anspruch nehmen, als zuvor erwartet worden war. .responsive23-tpkTT4DUuCRsz16R-map-map { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-tpkTT4DUuCRsz16R-map-map { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-tpkTT4DUuCRsz16R-map-map { padding-top: 142.86%; } } Wie Anwohner der Industriebrache der NW berichten, wollen sie in den vergangenen Monaten häufiger Personen neben und auf dem Gelände beobachtet haben, die offenbar Vermessungen vorgenommen haben. Ein Anwohner berichtet auf NW-Nachfrage, dass er im Herbst eine Gruppe von Männern angesprochen habe, die an dem Gelände standen. Sie hätten nur gesagt, dass sie nicht im Auftrag einer Behörde dort seien. Hinweise auf einen Investor oder auf ihren Auftraggeber hätten sie nicht gegeben. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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