Gasversorgung im Kreis Höxter gesichert - die Preise nicht unbedingt

Kreis Höxter. Die gute Nachricht vorweg: Lieferengpässe beim Gas sind derzeit im Kreis Höxter nicht zu erwarten. "Die Gasversorgung der Kundinnen und Kunden ist in diesem Winter sicher gestellt, was in den letzten Tagen auch durch die Bundesregierung kommuniziert wurde", teilen die Beste-Stadtwerke auf Anfrage von nw.de mit. "Die Bürgerinnen und Bürger müssen keine Einstellung der Gasversorgung fürchten, auch wenn von russischer Seite die Gaslieferungen eingestellt werden." Für besondere Einrichtungen und Haushaltskunden gelte ein besonderer Schutz. Zudem gebe es auf europäischer Ebene Sicherungsmechanismen für Engpasssituationen. Inwiefern sich der Konflikt in Osteuropa auf die Gaslieferungen auswirkt, ist indes noch nicht so deutlich. Denn für die Versorgung der Kunden kaufen die Versorger die Energiemengen an den Großhandelsmärkten bei unterschiedlichen Händlern ein, teilt der Energiekonzern Eon mit, dessen Tochterfirma Westnetz Teile des Kreises Höxter mit Gas beliefert."Die Herkunft der dort gehandelten Mengen wird nicht ausgewiesen. Eine konkrete Aussage zur Zusammensetzung der gelieferten Energie ist uns deshalb nicht möglich", teilt ein Eon-Sprecher auf Anfrage mit.Auch die Beste-Stadtwerke greifen laut eigener Aussage auf einen breiten Liefermix aus verschiedenen Ländern mit. "Weiterhin kann auf eine sehr gute Speicher-Infrastruktur und das innereuropäische Gas-Verbundnetz zurückgegriffen werden." Auf absehbare Zeit sei nicht mit der Einstellung der Gasversorgung zu rechnen. Doch eine Stabilität der Versorgung bedeutet nicht zwangsläufig stabile Preise. Seit Anfang 2021 zieht die Inflation in Deutschland mächtig an. Nach einem Höchstwert von 5,3 Prozent im vergangenen Dezember, erreichte die Inflationsrate zuletzt im Februar die Marke von 5,2 Prozent. Auch in den kommenden Monaten rechnen Experten mit weiter steigenden Verbraucherpreisen. Für März etwa rechnet Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank mit einer Inflationsrate von sechs Prozent. Die höhere Inflation schwächt die Kaufkraft der Verbraucher, weil sie sich von ihrem Geld dann weniger kaufen können als zuvor. Zugleich zehrt die Teuerungsrate an den Ersparnissen. Keine kurzfristigen Erhöhungen Einer der Preistreiber sind die zunehmend steigenden Energiekosten, zum Beispiel für Gas. In den vergangenen Monaten bereits gab es dafür zwei wesentliche Gründe: Zum einen war das der weltweit enorm angestiegene Verbrauch von Erdgas. Zum anderen die erhöhte witterungsbedingte Nachfrage wegen des langen Winters 2021. Angesichts des Konfliktes in der Ukraine dürfte nun mit weiteren Preissteigerungen gerechnet werden.Kurzfristig sieht es nicht nach einer Erhöhung aus, zumindest bei den Beste-Stadtwerken, die einen "vorausschauenden und langfristigen Energieeinkauf von Strom und Erdgas" verfolgen. "Dies schützt vor kurzfristigen Preisanstiegen am Energiemarkt und sorgt für Sicherheit bei den Preisen für Kundinnen und Kunden im Rahmen der bestehenden Lieferverträge und den vereinbarten Vertragslaufzeiten." Wie sich der Krieg in der Ukraine langfristig auf die Gaspreise auswirke, lasse sich momentan allergings nicht abschätzen. "Eine Prognose zur Entwicklung der Gaspreise am Energiemarkt (und im Zusammenhang damit auch Strompreise) auf Grund der aktuellen Situation können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeben", heißt es vonseiten der Beste-Stadtwerke.Konkrete Aussagen zur Preisentwicklung will auch der Energiekonzern Eon nicht machen. Die Lage an den Energiemärkten sei aber nach wie vor angespannt, ausgehend von einem bereits hohen Preisniveau, teilte Eon mit. "Es bleibt abzuwarten, wie die Entwicklung langfristig verläuft – vieles spricht dafür, dass Preise wohl länger hoch bleiben."

Meistgelesen