Stadtwerke Löhne senken die Gaspreise

Löhne. In der Hochzeit der Energiekrise, im Dezember 2022, starteten die Stadtwerke Löhne mit dem Verkauf von Gas. Seit rund zwei Jahren werden mehrere Tausend Kunden mit Gas von den Stadtwerken beliefert. Seit Anfang des Jahres verkauft das Tochterunternehmen der Stadt auch Strom. &bdquo;Es war die richtige Entscheidung, dass wir in den Energiemarkt eingestiegen sind“, sagt Stadtwerke-Chef Matthias Kreft. Die &bdquo;Stadtwerke Löhne Energie & mehr GmbH“ beliefert Kunden in Löhne und in den angrenzenden Kommunen mit &bdquo;Werregas“. Nicht wenige Haushalte in Bad Oeynhausen und Hüllhorst gehören dazu. Der Start des Gasverkaufs vor zwei Jahren fiel in eine Phase der maximalen Verunsicherung bei den Gaskunden. Würden die Gasvorräte überhaupt reichen? Wäre es überhaupt noch bezahlbar, die eigene Wohnung zu heizen? In diesem Zeitraum kündigte auch noch Platzhirsch Erenja, den Löhnern und Bad Oeynhausenern noch als &bdquo;Gasversorgung Westfalica“ bekannt, vielen Kunden die Verträge. Um ihnen dann deutlich schlechtere mit viel höheren Preisen anzubieten. Die Stadtwerke gingen mit einem günstigeren Preis an den Start und überzeugten so viele Verbraucher für sich. Zum Jahresbeginn 2024 wurden die Preise gesenkt, weil sich der Markt beruhigt hatte und auch die Beschaffung des Gases für die Stadtwerke günstiger war. Zum 1. Januar 2025 sinken die Preise erneut, viele Versorger haben im Gegensatz dazu Erhöhungen angekündigt. &bdquo;Wir haben das Gas zu guten Preisen eingekauft, die geben wir an unsere Kunden weiter“, sagt Kreft. Die aktuellen Preise liegen dann bei einem Arbeitspreis von 11,58 Cent je Kilowattstunde (kWh), noch zahlen die Kunden 12,53 Cent je kWh in der Preisstufe 1, die bei einem Verbrauch bis 50.000 kWh pro Jahr greift. Bei einem Verbrauch ab 50.001 kWh liegt der Preis dann bei 10,78 Cent pro kWh, bisher sind es 12,3 Cent pro kWh. In den genannten Preisen ist die Umsatzsteuer enthalten. Im richtigen Moment geordert Das Gas wird von den Versorgern weit im Voraus in sogenannten Tranchen eingekauft. Darunter sind große Mengen zu verstehen, die mehrfach im Jahr geordert werden. Die Preise für die jeweilige Tranche kann deutlich höher oder niedriger als die nächste sein. &bdquo;Das hängt immer sehr von den Marktentwicklungen ab“, sagt Kreft. Da habe man häufig im richtigen Moment größere Mengen geordert, auf die 2025 zugegriffen wird. Wichtig sei die Streuung des Risikos. Dazu komme, dass Versorger, die privatwirtschaftlich organisiert sind, oft hohe Renditeerwartungen haben. Entsprechend fällt die Preisgestaltung aus. &bdquo;Wir drehen nicht so extrem an dieser Preisschraube“, sagt Kreft. Die Stadtwerke als 100-prozentige Tochter der Stadt seien da ganz anders aufgestellt. &bdquo;Wir haben keine Vorgaben von der Stadt, immer höhere Gewinne abzuführen“, sagt Kreft. Noch sei auch in der Politik niemand auf die Idee gekommen, einen Teil des Haushaltsdefizits durch höhere Gewinne aus dem Gasverkauf auszugleichen. &bdquo;Wir sind angetreten, um gute Angebote für die Versorgung der Region zu machen. Natürlich bilden wir eine kleine Rücklage. Wir könnten auch 0,2 Cent mehr nehmen pro Kilowattstunde. Das tun wir aber nicht, weil es unserem Ansatz widerspricht“, sagt Kreft. Es gehe um den nachhaltigen Erfolg und nicht den kurzfristigen Gewinn. &bdquo;Wir wollen nicht gierig werden.“ Die Nähe zum Kunden Ein wichtiger Grund, warum sich viele Kundinnen und Kunden für &bdquo;Werregas“ entschieden haben, ist nach Überzeugung von Jens Brüggemann, Prokurist bei der &bdquo;Energie und mehr GmbH“, die Nähe zu den Kunden. &bdquo;Bei uns landet man nicht in einem Callcenter, wenn man Fragen hat. Es gibt feste Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner“, sagt er. Von vielen Kunden würde das als ein großer Vorteil gesehen. Gut in Fahrt gekommen ist der Stromverkauf. &bdquo;Da haben wir ein exorbitantes Wachstum“, sagt Kreft. Das liege nicht nur an den guten Preisen. Wichtig sei auch in diesem Bereich die Beratung. &bdquo;Man muss sich die Kunden schon erarbeiten“, sagt Stadtwerke-Sprecherin Sarah Schröder. Das Ergebnis sei dann oft die bewusste Entscheidung für den Versorger vor Ort. Das neue Kundencenter sei da ein klares Statement. &bdquo;Ich kann mich noch an Diskussionen erinnern, als es um die Frage ging, ob Kundencenter in der heutigen Zeit überhaupt noch gebraucht würden“, sagt Kreft. Die Stadtwerke verstehen sich und mehr und mehr als Dienstleister rund ums Thema Energie. Im November fand die erste Info-Veranstaltung im neuen Kundencenter statt. Dort informierten sich 50 Besucher rund ums Thema &bdquo;zukunftssicher und klimafreundlich heizen“. Solche und ähnliche Veranstaltungen seien in Zukunft häufiger geplant. Noch bis Ende Januar können Thermografie-Untersuchungen für Wohngebäude bei den Stadtwerken gebucht werden. Durch die Untersuchungen lässt sich feststellen, wie gut Häuser isoliert sind, und in welchen Teilen der Fassade besonders effizient energetisch saniert werden kann.

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