Höxter. Gegen den Umfang dieser Preiserhöhung beim Trinkwasser in Höxter im vergangenen Jahr organisierte sich Widerspruch. Die Gas- und Wasserversorgung Höxter GmbH hat nun die Prinzipien der Wasserpreiskalkulation überarbeitet und die Preiserhöhung modifiziert. Das teilt sie am Freitag mit.
Nachdem der Wasserpreis in Höxter seit 2010 über einen langen Zeitraum konstant gewesen war, sei zum 1. Januar 2021 eine Neukalkulation notwendig geworden, erklärt GWH-Geschäftsführer Matthias Bieler angesichts der „täglichen Anforderungen zum Beispiel an Wasserqualität, Instandhaltung und Kundenservice auch zukunftsgerichtete Investitionen in das Wasserversorgungsnetz sowie die Trinkwasserspeicher“.
Diese Erhöhung sei nach dem Leitfaden zur Wasserpreiskalkulation vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft „im rechtlich zulässigen und notwendigen Rahmen“ stattgefunden. Die Wasserpreisermittlung sei auch „unter Berücksichtigung der deutlichen und weiterhin nicht absehbaren Kostensteigerungen vor allem im Investitionsbereich“ erfolgt. „Den Widerspruch gegen die Preiserhöhungen haben wir aber zum Anlass genommen, die Wasserpreiskalkulation zu überarbeiten und nach Möglichkeiten der Modifizierung zu suchen“, erläutert Bieler und verweist auf „konstruktive Gespräche mit der Interessensgemeinschaft der Widerspruchsführer“.
„Größere notwendige Investitionsmaßnahme“ in 2021
Für 2021 sei eine „größere notwendige Investitionsmaßnahme“, der Neubau des Trinkwasserspeichers Triftweg, geplant gewesen, die aber nicht realisiert wurde. Auch ein Grund, nochmals reinzugucken in die Kalkulation. „In den jetzt neuen Prinzipien für die Wasserpreiskalkulation wurde ein Ausgleichsmechanismus eingebaut, um die Höxteraner Wasserkunden mit dem tatsächlich notwendigen Preis zu belasten. Beträge, die hierüber hinaus eingenommen werden, gehen den Kundinnen und Kunden nicht verloren, sondern kommen ihnen in den Folgejahren durch die Preisstabilität zugute“, erklärt Prokurist Sönke Verwohl.
Deutlich werde dies zum Beispiel an der Investition zum Neubau des Trinkwasserspeichers Triftweg in Höxter. Diese Maßnahme war eigentlich 2021 geplant. Bei einer Umweltverträglichkeitsprüfung wurde dort die unter Naturschutz stehende Haselmaus entdeckt. „Zum Schutz unserer Umwelt hat die Gas- und Wasserversorgung Höxter GmbH erfolgreich eine Umsiedelung veranlasst. Dies hat den Baubeginn des Speichers um ein Jahr verzögert. Durch die Verzögerung des Baubeginns verschieben sich die damit entstandenen Kosten um ein Jahr“, erklärt Bieler den Ausgleichsmechanismus in der Preiskalkulation.
„Preissteigerungen gefallen gerade in der jetzigen Zeit niemandem. Wichtig ist allerdings, dass die Trinkwasserversorgung durch die notwendigen Investitionen in die Wasserinfrastruktur für die Höxteranerinnen und Höxteraner gesichert ist“, stellt Bürgermeister Daniel Hartmann als Aufsichtsratsvorsitzender der GWH fest. „Ich bin davon überzeugt, dass die jetzt vorgenommene Modifizierung den Wasserpreis in Höxter noch gerechter macht, denn niemand wird über Gebühr einen Wasserpreis zahlen müssen.“