Die Omikron-Welle rollt: Wie ist die Lage in den Kliniken im Kreis Höxter?

Kreis Höxter. Bange Blicke richteten sich in der Pandemie auf die Intensivstationen. Immerhin galten sie bisher als der Ort, an dem das Gesundheitssystem an seine Grenzen stößen würde. In der Omikron-Welle ist das anders. Auf den Intensivstationen sinkt die Zahl der Patienten laut Divi-Intensivregister seit Anfang Dezember. Weil die Omikron-Variante des Coronavirus mildere Verläufe verursacht, gilt die Sorge derzeit vor allem den Normalstationen. Kürzlich wies etwa der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, darauf hin, dass die Belastung auf den Normalstationen hochbleibe oder sich sogar deutlich steigere. Auch Modellierer warnen vor zunehmender Belastung. Doch wie ist die Situation in den Krankenhäusern im Kreis Höxter?Lage "einigermaßen entspannt" "Die bundesweite Entwicklung der stark steigenden Infektionszahlen und Inzidenzen beobachten wir natürlich mit Sorge", sagt Isabell Waschkies, Sprecherin der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge (KHWE). Die weitere Entwicklung sei selbst für Experten schwer einzuschätzen. Aktuell sei die Lage in den Isolierbereichen "einigermaßen entspannt", sagt die Sprecherin."Die Anzahl der stationär zu versorgenden Corona-Patienten ist derzeit vergleichsweise gering." In den beiden Isolationsbereichen am St. Ansgar Krankenhaus in Höxter und am St. Josef Hospital in Bad Driburg stünden ausreichend Betten zur Verfügung. Corona-Intensivpatienten seien derzeit die Ausnahme.KHWE berichtet von Auffälligkeiten bei Patienten Konkret wurden am 1. Februar im St. Ansgar Krankenhaus neun mit dem Coronavirus infizierte Patienten behandelt, so Waschkies. "Von ihnen muss jedoch niemand intensivmedizinisch betreut werden", sagt die Sprecherin. "Grundsätzlich sieht es so aus, dass sich die Omikron-Variante auch im Kreis Höxter zwar schneller verbreitet, aber im Vergleich zur Delta-Variante zu einer geringeren Hospitalisierungsrate führt."Diese beziffert, wie viele Menschen je 100.000 wegen einer Corona-Infektion binnen sieben Tagen zur Behandlung im Krankenhaus aufgenommen werden mussten. Der Wert liegt bundesweit derzeit bei 4,59. Experten gehen jedoch davon aus, dass der tatsächliche Wert die offiziell gemeldeten Zahlen um ein Vielfaches übersteigt. Auffällig ist laut der Sprecherin eine zunehmende Zahl von Patienten, bei denen Corona nur ein Begleitbefund, nicht aber Einlieferungsgrund ist. Dazu Waschkies: "Wir beobachten, dass sich immer mehr Menschen im Krankenhaus befinden, die zwar wegen eines positiven Routinetests vor der stationären Aufnahme offiziell als Corona-Patient gemeldet sind, aber eigentlich wegen einer anderen Krankheit medizinisch behandelt werden müssen." Klinikverbund gibt keine Entwarnung Tendenziell brauchen vor allem zwei Gruppen medizinische Hilfe wegen einer Corona-Erkrankung: Laut der Sprecherin sind das ungeimpfte Menschen sowie solche mit zwei Impfungen, bei denen die zweite Impfung bereits länger zurückliegt.Viele Krankheitsverläufe würden milde verlaufen, was die Sprecherin auch auf den hohen Immunisierungsgrad in der Bevölkerung zurückführt. "Dennoch beobachten wir immer wieder auch problematische Krankheitsverläufe. Deshalb können wir nur weiter an die Bevölkerung appellieren, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen." Routinierter Umgang mit Corona Etwas anders stellt sich die Lage am Warburger Helios Klinikum dar. Sprecherin Melissa Bäcker spricht von einem "leichten Anstieg der Corona-Fälle auf der Normal- sowie der Intensivstation." Nach Angaben der Klinik wurden am 1. Februar vier Patienten mit Covid-19 auf Normalstationen behandelt, ein Patient auf der Intensivstation.“Wir beobachten die Entwicklung genau, um jederzeit schnell reagieren zu können”, sagt die Sprecherin. “Durch die Erfahrungen der vorangegangenen Wellen sind wir routiniert, um schnell die verfügbaren personellen und strukturellen Ressourcen bündeln zu können.”

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