KHWE im Kreis Höxter ist mit der Krankenhausreform zufrieden

Kreis Höxter. Zum 1. April kommt es in der Kliniklandschaft in NRW zu teilweise deutlichen Einschnitten, weil es ab dann nicht mehr alle Leistungen überall gibt. Nach sechs Jahren Planung beginnt die Krankenhausreform für die 330 Krankenhäuser zu greifen. Betroffen sind auch die vier Kliniken der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge (KHWE) in Höxter, Brakel, Bad Driburg und Steinheim. Sie erhielt jetzt auch von der Bezirksregierung Detmold den erwarteten Feststellungsbescheid zu der Vergabe von Leistungsgruppen gemäß der Landeskrankenhausplanung NRW. Anders als in vielen anderen Regionen sind die Verantwortlichen durchaus zufrieden mit dem, was in den vier Krankenhäusern künftig möglich ist. &bdquo;Der Bescheid deckt sich vollständig mit den ausgewiesenen Leistungsgruppen des letzten Anhörungsverfahrens, das wir im Vorfeld vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW erhalten haben“, erklärt KHWE-Sprecherin Isabell Waschkies und gibt auch gleich eine erste Einschätzung: &bdquo;Wir sind mit den im Feststellungsbescheid ausgewiesenen Leistungsgruppen zufrieden und fühlen uns in unserer qualitativ hochwertigen Versorgungsstrategie bestätigt.“ KHWE kann im Kreis Höxter sogar zusätzliche Leistungsgruppen anbieten Besonders erfreulich sei es, dass Minister Karl-Josef Laumann sein Versprechen eingehalten habe, ein besonderes Augenmerk auf die Versorgung im ländlichen Raum zu legen. &bdquo;Dies kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass die KHWE zu den wenigen Krankenhausträgern in NRW gehört, die sogar Leistungsgruppen dazu bekommen haben“, erklärt Waschkies. Lesen Sie auch: Krankenhausreform: Zwei Krankenhäuser im Kreis Höxter müssen Angebote abspecken So kommen für die KHWE die Leistungsgruppen Geriatrie am St.-Ansgar-Krankenhaus in Höxter sowie die Neurologie und die &bdquo;Stroke Unit“ am St.-Josef-Hospital in Bad Driburg dazu. Hiermit werde zum einen der geänderten Versorgungssituation durch die Schließung des Krankenhauses in Holzminden Rechnung getragen sowie der Notfallstandort Bad Driburg gestärkt, was zu einer deutlich besseren Versorgungssituation der Menschen im Kreis Höxter führe, wie die KHWE-Sprecherin betont. Im Ergebnis wird nach Angaben der KHWE es folgende Änderungen an den vier Krankenhaus-Standorten der KHWE geben: Bad Driburg Am St.-Josef-Hospital darf die KHWE künftig eine neurologische Versorgung inklusive Stroke Unit anbieten. &bdquo;Mit diesem Angebot werden wir künftig unser Leistungsspektrum in Bad Driburg deutlich erweitern, darüber hinaus scheint eine Entwicklung in die Notfallstufe 2 als realistisch erreichbar“, so Waschkies. Dies bedeute, dass die Notfallversorgung im Sinne einer Ost-West-Akzentuierung an den Standorten Bad Driburg und Höxter auch vom Ministerium gestärkt wird. Erste Strukturanpassungen hat die KHWE mit einem neuen MRT in Bad Driburg bereits umgesetzt (die &bdquo;NW“ berichtete). Erfreulich sei darüber hinaus, dass das Adipositaszentrum, das größte in ganz OWL und als Referenzzentrum zertifiziert, durch die Landeskrankenhausplanung deutlich gestärkt wird. &bdquo;Auch diese Leistung werden wir unverändert inklusive der erforderlichen plastischen chirurgischen Eingriffe anbieten können“, so Waschkies. Lesen Sie auch: Krankenhausreform: Höxters KHWE-Chef ist &bdquo;sprachlos“ Allerdings wird Bad Driburg die Gefäßchirurgie, die HNO-Belegabteilung und die Möglichkeit, hochkomplexe Herzschrittmacher (3-Kammer und Defibrillator) einzubauen, verlieren. Die üblichen Herzschrittmacher (2-Kammer), die in der Regel benötigt werden, können unverändert am St.-Josef-Hospital eingesetzt und ausgelesen werden. &bdquo;Das heißt, dass Patienten mit jeglichem kardiologischen Problem weiterhin nach Bad Driburg kommen können“, erklärt die KHWE-Sprecherin. Die hochkomplexen Schrittmacher konzentriert die KHWE am St.-Ansgar-Krankenhaus Höxter. In der Herzschrittmacher-Therapie habe die Kardiologie dank neuer technischer Möglichkeiten in den vergangenen Jahren großartige Fortschritte erzielt. Die Veränderungen in Bad Driburg kommen nicht überraschend: &bdquo;Auf den Wegfall der Gefäßchirurgie am St. Josef Hospital sind wir bereits sehr gut vorbereitet, da wir uns seit 2019, noch vor Corona, mit der Landeskrankenhausplanung von NRW beschäftigen konnten“, so Waschkies. So habe man die Gefäßchirurgie in den vergangenen Monaten bereits am St.-Ansgar-Krankenhaus in Höxter konzentriert. Das Wundzentrum bleibt am St.-Josef-Hospital Bad Driburg erhalten. Höxter Besonders freut sich die KHWE nach eigenen Angaben darüber, dass sie künftig neben Steinheim auch am St.-Ansgar-Krankenhaus Höxter Altersmedizin betreiben darf. Immerhin altert die Bevölkerung in der Region stärker als anderswo. Mit der Schließung des Krankenhauses in Holzminden, das eine eigene Geriatrie betrieben hatte, sei zudem die Versorgung älterer Menschen nicht mehr sichergestellt gewesen. &bdquo;Diesen Versorgungsauftrag haben wir gerne übernommen und bereits Anfang des Jahres alle strukturellen Voraussetzungen für eine eigene Akutgeriatrie am Standort Höxter geschaffen“, berichtet Waschkies. In Höxter arbeiten demnach Spezialisten aus verschiedensten Fachdisziplinen unter einem Dach, davon profitieren die Menschen aus der Region Höxter-Holzminden. In Höxter verliert die KHWE allerdings im Bereich der Gynäkologie die Senologie und die Behandlung von Ovarialkarzinomen. &bdquo;Diese Leistungen haben wir bisher lediglich in geringer Fallzahl erbracht. Die Konzentration auf Spezialkliniken ist aus unserer Sicht nachvollziehbar“, ordnet Waschkies ein. Die KHWE freue sich besonders, dass das NRW-Gesundheitsministerium den Argumenten aus dem Kreis Höxter im Anhörungsverfahren gefolgt ist und in Höxter auch weiterhin die medizinischen Behandlungen der Leistungsgruppen &bdquo;tiefe Rektumeingriffe“ sowie &bdquo;Leukämie und Lymphome“ angeboten können. Steinheim und Brakel Am St.-Vincenz-Hospital Brakel und am St.-Rochus-Krankenhaus Steinheim bleibt alles so, wie es bisher ist. &bdquo;In Steinheim können wir uns weiterhin im vollen Umfang auf die Altersmedizin konzentrieren, am Standort Brakel betreiben wir weiterhin das gesamte Elektivgeschäft der Orthopädie mit einem Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung, der Schmerzmedizin, Rheumatologie und der Psychosomatik“, berichtet Waschkies. Nach der Zuteilung des Ministeriums wird das Endoprothetikzentrum weiterhin sehr gestärkt. Lesen Sie auch: Höxters KHWE-Chef wirft Gesundheitsminister &bdquo;Erpressung“ vor Bemerkenswert sei, dass die Orthopädie in Brakel nicht nur die Leistungsgruppe Hüft- und Knieendoprothetik behält, sondern auch zu den wenigen Kliniken in NRW gehören wird, die weiterhin auch Revisionseingriffe (Austausch von künstlichen Gelenkersätzen) durchführen darf. &bdquo;Hier hat das Ministerium eine erhebliche Leistungskonzentration auf nur wenige Standorte vorgenommen, so dass dies als Bestätigung unserer hervorragenden Qualität am Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung in Brakel angesehen werden kann“, ordnet die KHWE-Sprecherin. Fazit Dass die Standorte Höxter, Brakel, Steinheim und Bad Driburg besser als viele andere Krankenhäuser wegkommen, sei kein Zufall, sondern Ergebnis früherer strategischer Entscheidungen. Die katholischen Trägergemeinschaften der katholischen Kranken- und Seniorenhäuser hatten bereits im Jahr 2005 einen zukunftsweisenden Entschluss gefasst und mit der KHWE einen Verbund gegründet, in dem die Standorte sich gegenseitig unterstützen und ergänzen können. &bdquo;Seitdem spezialisieren wir uns und bündeln unsere Kompetenzen, um Doppelvorhaltungen sukzessive abzubauen und setzen seit dem genau das um, was mit der Landeskrankenhausplanung auch politisch gewollt ist“, so Waschkies. Ihr Fazit: &bdquo;Diese strategischen Maßnahmen haben sich jetzt im hohen Maße ausgezahlt.“

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