Parteivorsitz: Die CDU im Kreis Höxter will Friedrich Merz

Kreis Höxter. Die CDU im ganzen Land muss sich für ihr Herzblatt entscheiden. Pardon, für den neuen Parteivorsitzenden. Zur Wahl stehen – obgleich Erneuerung versprochen wurde – drei bekannte Gesichter. Der ehemalige Kanzleramtsminister Helge Braun, Norbert Röttgen, der einst Landesvater von NRW werden wollte, und Friedrich Merz, der bisher zweimal bei der Wahl um den Parteivorsitz scheiterte. Jetzt will er ein drittes Mal wagen und scheint – zumindest was die Christdemokraten im Kreis Höxter angeht – gute Chancen zu haben. Noch bis zum 16. Dezember stimmen die Mitglieder ab. Christian Hase Höxters Bundestagsabgeordneter Christian Haase hat schon gewählt, wie er gegenüber nw.de sagt. Wen, das will er jedoch nicht verraten: &bdquo;Ich wahre mein Wahlgeheimnis." Aber nach Aufbruch klingen alle drei Namen nicht wirklich, oder? &bdquo;Im Gesamtpaket ist es schon eine Erneuerung", sagt Haase. Zu finden im Präsidium und in der zweiten Reihe. Junge Union Für Leonard Rexhepi, Vorsitzender der Jungen Union im Kreis Höxter, sei es keine einfache Wahl, &bdquo;weil ich Erneuerung wollte". Die gebe es bislang aber nicht. Gerne hätte er Carsten Linnemann oder Ralph Brinkhaus zum Parteivorsitzenden gewählt. Besonders vom Letzteren sei er enttäuscht, dass er diesen Schritt nicht gemacht habe. Mit Blick auf die Kandidaten, die zur Wahl stehen, favorisieren er und seine Mitglieder Friedrich Merz. Mitte Oktober klang das noch ganz anders. &bdquo;Friedrich Merz ist raus für mich", sagte Rexhepi da gegenüber nw.de. Damit konfrontiert, meint Rexhepi jetzt: &bdquo;Ja, wen soll ich denn sonst wählen?" Helge Braun sehe er nicht als Parteivorsitzenden und Norbert Röttgen sei &bdquo;kein Teamplayer". Ein Verweis wohl auf das – freundlich ausgedrückt – spezielle Verhalten Röttgens während und nach der Landtagswahl 2012 in NRW, die er krachend gegen Hannelore Kraft (SPD) verlor. Vereinigung des Mittelstands Für Klaus-Dieter Leßmann ist die Wahl klar: Der Vorsitzende der Mittelstandsvereinigung in der CDU im Kreis Höxter will den Wirtschaftsmann. Merz. Aber, allem voran, findet Leßmann es &bdquo;erst mal gut, dass die Basis mitentscheidet – in jedem Karnickelzüchterverein läuft das so". Für Merz spreche nicht nur sein Wirtschaftsverstand. &bdquo;Merz ist Politprofi, hat sein Geld aber nicht als Garderobenpolitiker verdient", sagt Leßmann. Er kandidiere nicht um den Vorsitz, weil er ein Amt nötig habe, sondern aus Überzeugung. Für Merz spreche außerdem, dass er Carsten Linnemann im Team habe. Die seien vom gleichen Typ. Taktierten nicht, seien konsequent, sagten, was Sache ist, hätten frische Ideen. Und besonders Letztere würden gebraucht hinsichtlich all der Herausforderungen, die auf Deutschland zukämen. Kommunalpolitische Vereinigung Und auch Werner Dürdoth, Vorsitzender der Kommunalpolitischen Vereinigung in der CDU im Kreis Höxter, unterstützt Friedrich Merz. Dürdoth könne zwar nicht für seine Mitglieder sprechen, denn die wählten alle einzeln, aber er selbst mache aus seinem Votum keinen Hehl. Merz sei zwar &bdquo;vom Alter her" niemand, auf den die CDU über Jahre bauen sollte, aber Dürdoth traut ihm zu, mal ordentlich aufzuräumen in der Christdemokratie. Inhaltlich und personell. &bdquo;Der hat den Elan." Merz überzeuge ihn im Team, also zum Beispiel mit Linnemann an der Seite. Außerdem, meint Dürdoth, sei es mit Friedrich Merz möglich, wieder konservativer zu werden. &bdquo;Nicht altbacken", sagt Dürdoth, &bdquo;mit Blick nach vorn gerichtet". Beispiel? Nicht mehr &bdquo;in der Mitte fischen", sich deutlich abgrenzen, den Mittelstand wieder in den Fokus setzen. Seniorenunion Die Seniorenunion im Kreis hat laut dem Vorsitzenden Hubertus Fehring ebenfalls eine klare Meinung: &bdquo;Wir brauchen einen Anführer, der uns mitnimmt, damit wir wieder Spaß an der Politik haben. Es muss wieder Freude machen." Wer könnte das? Klar, Merz.

Meistgelesen