Landesgartenschau: Große Überraschung in Höxter über neue Entwicklung

Höxter/Bad Gandersheim. Die Nachricht von nw.de am Donnerstag schlug in Höxter ein wie eine Bombe: Die niedersächsische Stadt Bad Gandersheim, nur knapp 50 Kilometer von Höxter entfernt, will ihre Landesgartenschau auf 2023 verschieben. Die Zustimmung von Stadtrat und Kreistag Mitte Dezember gilt als sicher. Die Gründe: Die Bauarbeiten haben sich stark verzögert, halbfertig will sich die &bdquo;LAGA" nicht präsentieren. Hinzu kommen die Unsicherheiten bezüglich der Corona-Entwicklung im kommenden Jahr. Überrascht ob dieser Entwicklung zeigten sich alle LGS-Protagonisten in Höxter. Selbst der Vorsitzende des LGS-Fördervereins, Thomas Schöning. Dabei hatte er beim jüngsten Besuch in der niedersächsischen Kleinstadt die deutlichen Verzögerungen bei den Bauarbeiten selbst wahrgenommen. &bdquo;Dennoch hätte ich nicht erwartet, dass die Landesgartenschau verschoben wird." Während sich die Höxteraner Durchführungsgesellschaft mit Baudezernentin Claudia Koch an der Spitze mit einer inhaltlichen Bewertung der neuen Situation noch zurückhalten will, sieht Schöning in dieser Entwicklung sogar eine Chance für die hiesige Schau. Er hofft, dass aus dem niedersächsischen Bereich und der Region Hannover noch mehr Gäste den Weg nach Höxter finden. Gerade weil die beiden Landesgartenschauen so nah beieinander liegen. Und wenn jeder bei seinen Besuchern für die andere Schau wirbt, locke das möglicherweise Gartenschau-Fans an, die bisher Höxter noch gar nicht im Blick hatten. Schöning sieht die Synergie-Effekte. Konkurrenz kann er nicht entdecken. Sogar positiv &bdquo;Ich finde das sogar sehr positiv", sagt Schöning und erinnert an die Anregung des ehemaligen Bundesumweltministers und Höxteraners Klaus Töpfer, der angeregt haben soll, bei der Landesgartenschau doch mal eine Zusammenarbeit mit der niedersächsischen Seite zu prüfen – obgleich er dabei sicherlich nicht Bad Gandersheim gemeint hat. Thomas Schöning hat übrigens, nach der Lektüre des nw.de-Berichts, gleich mal nach Zugverbindungen zwischen den beiden Städten geschaut: eine Stunde und zwei Minuten – inklusive Umsteigen und Aufenthalt in Kreiensen. &bdquo;Das ist gut machbar", sagt Schöning. Und er weist darauf hin, dass die beiden Großprojekte ganz unterschiedliche Ausrichtungen haben. Positiv ausgedrückt könnte man sagen, sie ergänzen sich. Welterbe im Fokus Während Höxter ganz intensiv die Innenstadt, die Weser und das Welterbe einbeziehen will, spiele sich die Landesgartenschau in Bad Gandersheim vor allem im großen Kurpark und entlang der Flüsschen Gande und Eterna sowie der Osterbergseen auf einem insgesamt etwa 30 Hektar großen Gelände ab. Bad Gandersheim wolle dabei vor allem seine vergangene Tradition als Kur- und Badestadt präsentieren. Höxter hingegen will die Stadt an der Weser, ihre Geschichte und das Welterbe in den Fokus rücken. Die Kontakte zwischen den Fördervereinen beschreibt er als &bdquo;super" – weitere Gespräche und Besuche werde es sicherlich geben. Die stehen Claudia Koch und der Durchführungsgesellschaft noch bevor. Ganz unabhängig von der aktuellen Entwicklung sei schon länger ein Treffen mit Vertretern beider Städte geplant gewesen – terminiert auf kommenden Januar, wie LGS-Pressesprecherin Manuela Puls berichtet. Inhaltlich wolle man die mögliche Verschiebung noch nicht kommentieren oder bewerten, bevor nicht am 17. Dezember eine endgültige Entscheidung gefallen ist. Ändern könne man das in Höxter eh nicht. Und deshalb schauen die Verantwortlichen diesseits der Weser lieber auf ihr eigenes Mammutprojekt. Denn nach dem Start der Bauarbeiten an gleich mehreren Stellen gibt es viel zu tun. &bdquo;Bisher liegen wir voll im Zeitplan", sagt Manuela Puls auf Anfrage von nw.de. Natürlich hofft man in Höxter, dass das so bleibt. Doch nicht nur die nun sichtbaren Bauarbeiten motivieren die LGS-Initiatoren, wie Thomas Schöning berichtet. Auch der überraschend gute Start des Dauerkartenverkaufs und das große Engagement heimischer Sponsoren ließen einen neuen Schwung spürbar werden. &bdquo;Man merkt, dass die Menschen große Lust auf die Landesgartenschau in Höxter haben", meint Thomas Schöning. Das spüre sogar der von ihm geführte Förderverein. &bdquo;Obwohl wir in diesen Tagen gar nicht groß Werbung machen, haben wir erst gestern drei neue Mitglieder gewonnen." Inzwischen sind es fast 900.

Meistgelesen