Teurer Feldversuch ohne Erfolg: Lavendel blüht in Höxter nur einen Sommer

Höxter. Die Farbe passt nicht. Die Pflanzenart auch nicht. Und die Optik schon gar nicht: Da, wo eigentlich ein lavendelfarbenes Lavendelfeld in diesem Sommer duften sollte, wächst nun frisches Grün. Getreide. Das Lavendelfeld an der Boffzener Straße im Brückfeld ist nicht mehr. Umgebrochen. Ausgesät. Es blühte nur einen Sommer – während der Landesgartenschau – und hat offenbar den Umzug von dort auf das Areal im Anschluss an den Campingplatz Richtung Boffzen nicht überlebt. Busgruppen hatte man schon 2024 erwartet. Eine Lavendelführung war geplant. Die Geschäfte sollten in der Innenstadt damit eingebunden werden. So hatte der Huxarium-Gartenpark noch Anfang 2024 erklärt, von den &bdquo;Lavendelwochen“ und einem &bdquo;blau-lilafarbenen Meer“ und der &bdquo;kleinen Provence an der Weser“ gesprochen. Und wollte den Hype, für den das Lavendelfeld ein Jahr zuvor am Weserbogen gesorgt hatte, weiter für Höxter ins Feld werfen. Doch dann die Ernüchterung: Weil das Areal wegen vertraglicher Vereinbarung nicht am Weserbogen nahe des Hopfengartens bestehen bleiben konnte und geräumt werden musste, wollte man auf städtische Fläche im Brückfeld umziehen. Das könnte Sie interessieren: LGS 2023: Lavendelfeld bringt den Duft der Provence nach Höxter Daran lag es, dass der Umzug nicht geklappt hat &bdquo;Dass der Umzug nicht geklappt hat, lag vor allem an sehr widrigen Witterungsbedingungen“, sagt Manuela Puls als Sprecherin des Huxarium-Gartenparks, der Nachfolgegesellschaft der LGS. &bdquo;Das Frühjahr 2024 war extrem verregnet mit langen Hochwasserperioden. Dadurch konnte der Lavendel erst spät umgesetzt werden und ist nur zum Teil angegangen. Vermutlich ist ihm als mediterrane Pflanze die Staunässe gar nicht gut bekommt und Wurzelfäule hat eingesetzt.“ Dass das alles nicht kommuniziert worden sei, das bemängelt der Verein Freie Bürger Initiative (FBI) um Falk Wennemann. Und fragt zudem, wie viele Stunden Umpflanzung die ganze Aktion gedauert habe. Und wie viel Steuergeld der &bdquo;offensichtlich missglückte Umzug“ denn gekostet habe. Lesen Sie dazu auch: &bdquo;Provence an der Weser“: Höxters Lavendelfeld ist umgezogen Die Sprecherin nennt Zahlen und Fakten dazu: &bdquo;Das Anlegen des Feldes erfolgte nicht manuell/händisch, sondern mit einer speziellen Pflanzmaschine. Ebenso geschah das Jäten überwiegend maschinell. Zeitweise haben ehrenamtliche Helfer die Fläche gepflegt. Lohnunternehmen haben für das Anlegen und die Pflege des Lavendelfeldes im Brückfeld rund 77.000 Euro bekommen.“ Bustouristen sollten Höxters &bdquo;Provence an der Weser“ kennenlernen Wennemann zitiert die Ankündigung des Huxarium-Gartenparks, wonach etwa 2.000 Besucher, vorwiegend Bustouristen, am neuen Lavendelfeld im Brückfeld zu Lavendelführungen schon 2024 erwartet worden seien. Und es zudem einen thematischen Flyer in Ansprache mit Einzelhandel und Gastronomie in der Innenstadt Höxter in Zusammenhang mit der Führung geben sollte, der auf die &bdquo;Lavendelvorteile“ hinweist. Beispiele: Lavendelduft, Lavendelsträußchen oder spezielle Bücher könnten angeboten werden. Als Erinnerung an den Besuch in Höxter und als Einladung zum Wiederkommen. Das alles konnte aufgrund der Wurzelfäule beim Lavendel also nicht realisiert werden. Weder 2024 noch in diesem Jahr. &bdquo;Aufgrund der sich abzeichnenden Probleme haben wir uns mit der Werbegemeinschaft darüber verständigt, dass dieser Plan in 2024 vorerst nicht weiter verfolgt und demzufolge auch nicht weiter kommuniziert wird“, sagt die Sprecherin. Und ergänzt: &bdquo;Wir wollten abwarten, ob sich der Lavendel in 2025 noch erholt. Kürzlich mussten wir jedoch einsehen, dass das Projekt nicht geglückt ist. Das Feld wurde gerodet und ist neu bestellt worden.“ Mit Getreide. Das passt zum Thema: Lavendelwochen in Höxter geplant Das soll mit dem LGS-Parkplatz in Höxters Brückfeld nun passieren Und dann ist da noch der ehemalige LGS-Parkplatz im Brückfeld. Derzeit wächst es wild zwischen den Schotterflächen und den Schottersteinen, die neben dem Getreidefeld noch vorhanden sind und noch an die Parkbuchten von 2023 erinnern. &bdquo;Warum ist der angrenzende temporärer Parkplatz Brückfeld 2 immer noch nicht zurückgebaut beziehungsweise, wie mal vor Jahren ausgemacht, dem Campingplatz zugeschlagen worden“, fragt Wennemann im Namen der FBI. Und vermutet: &bdquo;Hier wird es sich wahrscheinlich um Baugenehmigungen im Hochwasserschutzgebiet gehen, da bei einer Erweiterung eines Campingplatzes in dieser Größenordnung zusätzliche Bauten, Zufahrten und Versorgungsleiten benötigt werden.“ Antwort der Huxarium-Sprecherin: &bdquo;Der angrenzende Parkplatz wurde seitens der Stadt zur LGS gebaut. Es ist nach wie vor beabsichtigt, die Parkplatzfläche für touristische Zwecke zu nutzen.“ Angedacht gewesen war, wie Wennemann richtig erinnert, die Fläche für eine Erweiterung des Campingplatzes auszubauen und zu nutzen – denn der Platz dafür wird dringend benötigt. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter.

Meistgelesen