Höxter. „Ich finde es gut, dass nicht immer nur die Erwachsenen alles entscheiden", sagt der achtjährige Oskar Remmert. Gemeinsam mit Mitschülerin Nika Vojvodic sitzt er am Mittwoch in der Jury, die über Höxters neue Spielplätze zur Landesgartenschau bestimmt.
Eintauchen in die Welt der Märchen, die Geheimnisse einer mittelalterlichen Stadt entdecken und das traditionelle Sägehandwerk auf spielerische Weise erleben: Diese Möglichkeiten bieten künftig die drei neuen Spielplätze, die zur Landesgartenschau auf der Wallanlage und im Archäologiepark in Höxter entstehen. Wie diese Themen gestalterisch umgesetzt werden können, damit haben sich verschiedene Planungsbüros beschäftigt. Eine Jury wählt am Mittwoch, 8. Dezember, aus fünf Entwürfen pro Spielplatz die drei besten Ideen aus.
Neben Vertretern der Stadt, der Gartenschau-Gesellschaft und weiteren Fachleuten werden auch Nika Vojvodic (8) und Oskar Remmert (8) von der Grundschule am Nicolaitor zur Jury gehören. Sie stehen ihrer Schulleiterin Bettina Becker beratend zur Seite, die ebenfalls die Spielplatz-Entwürfe bewerten wird. „Von unseren 240 Schülern haben sich 30 Kinder um einen Platz in der Jury beworben", erzählt die Schulleiterin. Sie erklärte den Kindern zuvor, dass es verschiedene Anforderungen an ein Jury-Mitglied gibt: So müsse man nicht nur mehrere Stunden stillsitzen, sondern auch gut vor Erwachsenen sprechen können. „Ich lese viele Märchen und Bücher über das Mittelalter", schrieb Nika in ihrer Bewerbung. Zudem habe sie zwei jüngere Schwestern, mit denen sie viel Zeit auf Spielplätzen verbringe. „Ich kann gut erzählen und begründen", berichtete Oskar von seinen Vorzügen. Mit diesen Argumenten konnten sich die beiden durchsetzen.
Pia und Co. in den Startlöchern
Sollten Nika oder Oskar krankheitsbedingt ausfallen, so rücken die Zweit- und Drittplatzierten aus dem schulinternen Bewerbungsverfahren nach. Amelie Ingebrand (9), Cedric Hermann (9), Pia Borgholte (10) und Amelie Kowarz (10) stehen dann in den Startlöchern. Sie alle haben bereits genaue Vorstellungen, wie die neuen Spielplätze aussehen sollen. Vor allem bei einer Sache sind sich alle einig: Auf den Spielplätzen soll es Geräte für kleine und auch größere Kinder geben.
Für den Märchen-Spielplatz würde sich Amelie Ingebrand über Figuren aus Holz freuen. „Die sollen aber nicht gruselig aussehen", betont die Neunjährige. Cedric Hermann weist darauf hin, dass Geräte und Figuren aus Holz gut abgeschliffen werden müssen: „Sonst bekommt man Splitter in die Finger."
Außerdem sollten alle Spielgeräte fest im Boden verankert sein, damit sie nicht gestohlen werden. Die Kinder hätten schon öfter Erfahrungen damit gemacht, dass Spielplätze beschädigt worden seien. Sie hoffen, dass mit den neuen Spielplätzen sorgsam umgegangen wird.
Freude auf neue Spielplätze
Die Grundschüler freuen sich schon jetzt auf die neuen Spielplätze, die voraussichtlich Ende des kommenden Jahres fertig sein werden. Auch der Landesgartenschau fiebern sie entgegen: „Dann wird alles richtig schön hier", ist sich Nika sicher. Und viele Menschen würden dann „unsere schöne Stadt" kennenlernen.