Kreis Höxter. Achtung, Wildwechsel: Gleich drei Unfälle mit Wild ereigneten sich am Dienstagmorgen laut Polizei im Kreis Höxter. Bei Jakobsberg auf der Kreisstraße 44 wurde gegen 5.50 Uhr ein Reh angefahren, das den Aufprall nicht überlebte. Auf der B 68 zwischen Warburg-Scherfede und Kleinenberg geriet ebenfalls um 5.50 Uhr ein Autofahrer in eine Wildschweinrotte und überfuhr zwei Jungtiere. Das Auto wurde dabei so sehr beschädigt, dass es nicht mehr fahrbereit war und abgeschleppt werden musste.
Zur selben Zeit stieß auf der B 252 zwischen Brakel und Bellersen ein VW Sharan gegen eine Wildschweinrotte, die die Straße überqueren wollte. Sechs Tiere verendeten bei diesem Wildunfall, der VW erlitt Totalschaden und musste abgeschleppt werden, der Fahrer blieb unverletzt.
Was beachtet werden sollte
Die Polizei nimmt diese drei Ereignisse zum Anlass, um darauf hinzuweisen, dass zu dieser Jahreszeit ist wieder verstärkt mit der Gefahr von Wildunfällen zu rechnen ist – im Kreis Höxter durch die zahlreichen Waldgebiete geschehe ein solcher Unfall verhältnismäßig häufig. Durchschnittlich werden pro Jahr laut angaben der Polizei rund 1.300 Wildunfälle gezählt. Sie können immer und überall passieren, daher sollte das Gefahrenzeichen „Wildwechsel" besonders beachtet werden.
Das Warnschild bedeutet: Verkehrsteilnehmer sollen vorausschauend fahren, die Geschwindigkeit reduzieren und die Bremsbereitschaft erhöhen. Das gelte insbesondere in den frühen Morgen- und Abendstunden, in denen Wildtiere am häufigsten die Fahrbahn überquerten.
Langsamer fahren
Befinde sich das Wild auf der Fahrbahn oder am Rand, sollten Autofahrer deutlich langsamer werden oder sogar ganz abbremsen, da das Verhalten der Tiere unvorhersehbar ist. Meistens folgten ihnen noch weitere Artgenossen. Durch Fernlicht werde das Wild geblendet und bleibe stehen. „Also besser auf Abblendlicht umschalten. Hupen kann helfen, die Tiere zu verscheuchen", fast die Polizei das Verhalten im Falle eines Falles zusammen.
Wenn dennoch ein Zusammenstoß nicht zu vermeiden sei, sei es auf keinen Fall ratsam, ausweichen. „Das Risiko, gegen einen Baum zu prallen oder in den Gegenverkehr zu geraten, ist zu groß", fasst die Polizei die Erkenntnisse zusammen. . Die Folgen wären wesentlich schlimmer. „Daher bremsen Sie möglichst stark ab, halten Sie das Lenkrad gerade und gut fest. Bleiben Sie auf der Straße."
Nach einem Unfall sei der Unfallort gut abzusichern – um sich selbst zu schützen und nachfolgende Verkehrsteilnehmer zu warnen. „Schalten Sie die Warnblinkanlage ein, ziehen Sie sich die Warnweste an und stellen Sie das Warndreieck in 100 Metern Entfernung vom Unfallort am Straßenrand auf." Wenn möglich, sollten Autofahrer das tote Tier an den Randstreifen ziehen. „Benutzen Sie dazu Handschuhe, zum Beispiel aus dem Erste-Hilfe-Kasten, um eine Tollwutansteckung zu verhindern." Sollte das verletzte Tier noch leben, dann sollte es nicht angefasst werden. „Vor allem bei verletzten Wildschweinen ist Vorsicht geboten."
Polizei anrufen
Die betroffenen Autofahrer sollten die Polizei unter der Notrufnummer 110 zur Unfallaufnahme anrufen. „Bleiben sie möglichst ruhig und beschreiben Sie ihren Standort möglichst genau." Eine Streifenwagenbesatzung werde den Unfall aufnehmen, sich um das Wild kümmern und den Betroffenen einen Unfallbericht für die Versicherung aushändigen.