Kreis Höxter

1.300 Wildunfälle gibt es im Kreis Höxter pro Jahr

Die Polizei warnt vor verstärkten Wildwechseln und gibt Tipps, was nach einer Kollision mit Reh, Wildschwein und Co. zu tun ist.

Die Polizei appelliert an die Autofahrer, bei diesen Gefahrenzeichen besonders vorsichtig und aufmerksam zu fahren. | © David Schellenberg

02.12.2019 | 02.12.2019, 05:45

Kreis Höxter. Die Kreispolizei Höxter warnt vor verstärktem Wildwechsel. „Der Kreis Höxter ist eine Region mit zahlreichen Waldgebieten", so Sprecher Andreas Hellwig. „Leider kommt es in der jetzigen Jahreszeit vermehrt zu Verkehrsunfällen mit Wildbeteiligung." Durchschnittlich seien dies kreisweit etwa 1.300 Wildunfälle pro Jahr.

Wildunfälle können immer und überall passieren, sagt der Experte: Die häufigsten Zusammenstöße gebe es mit Rehen oder Wildschweinen. Hellwig: „Um diese zu vermeiden, sollte das Gefahrenzeichen ,Wildwechsel’ beachtet werden. Das bedeutet, vorausschauend zu fahren, seine Geschwindigkeit zu reduzieren und die Bremsbereitschaft zu erhöhen. Das gilt insbesondere für die frühen Morgen- und Abendstunden, in denen die Wildtiere am häufigsten die Fahrbahn überqueren."

Verhalten der Tiere ist unvorhersehbar

Befinde sich das Wild auf der Fahrbahn oder an dessen Rand, dann sollten Autofahrer deutlich langsamer werden oder sogar ganz abbremsen, da das Verhalten der Tiere unvorhersehbar sei und ihnen meistens noch weitere Artgenossen folgten. Falls Autofahrer mit Fernlicht fahren, so sollten sie umschalten auf Abblendlicht. „Denn durch das Fernlicht wird das Wild geblendet und bleibt stehen. Das zusätzliche Hupen hilft dabei, die Tiere zu verscheuchen."

Wenn der Zusammenstoß nicht zu vermeiden ist, dann sollen die Fahrer „auf keinem Fall" ausweichen: „Das Risiko, dabei gegen einen Baum zu prallen oder mit dem Gegenverkehr zu kollidieren, ist groß – und die Folgen wesentlich schlimmer." Sein Rat: „Daher bremsen Sie möglichst stark ab, halten Sie das Lenkrad gerade und gut fest. Bleiben Sie auf der Straße."

INFORMATION


Das sollten Sie nach einer Kollision tun:

  • Sichern Sie nach einem Unfall den Unfallort ab, um einerseits sich selbst zu schützen und Folgeunfallgefahren für andere Verkehrsteilnehmer abzuwenden.
  • Daher schalten Sie die Warnblinkanlage ein, ziehen Sie sich die Warnweste an und stellen Sie das Warndreieck in 100 Meter Entfernung vom Unfallort am Straßenrand auf.
  • Wenn möglich, ziehen Sie das tote Tier von der Straße an den Randstreifen. Benutzen sie dazu Handschuhe, zum Beispiel aus dem Erste-Hilfe-Kasten, um eine Tollwutansteckung zu verhindern.
  • Sollte das verletzte Tier noch leben, dann fassen Sie es aus Eigenschutzgründen nicht an.
  • Danach verständigen Sie die Polizei unter der Notrufnummer 110 zur Unfallaufnahme.
  • Dazu sollten Sie versuchen, ruhig zu bleiben und Ihre Position möglichst genau zu beschreiben.
  • Die daraufhin entsandte Streifenwagenbesatzung wird den Unfall aufnehmen, Ihnen einen Unfallbericht aushändigen und sich um das Wild kümmern.
  • Mit dem polizeilichen Unfallbericht können Sie den Wildunfall Ihrer Kraftfahrzeugversicherung zwecks Kostenerstattung melden.